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  • 1. FC Union Berlin, 24. März 2008

     

    Solidarität allenthalben


    Von:  yeti

    Solidarität ist unter den Fanszenen in Deutschland mittlerweile mehr als eine leere Worthülse. Im Kampf gegen jegliche Form der Repression und die zunehmende Kommerzialisierung vereint, in den Farben getrennt. Diese Welle erfasste nun auch die Anhänger des 1. FC Union Berlin im Kampf um das Stadion An der Alten Försterei. Ob Braunschweig oder Babelsberg, Unterstützung kommt selbst von den Fans, die Union nicht sonderlich wohl gesonnen sind, die Bedeutung des traditionellen Fußballstandorts Köpenick aber erkennen. Das setzte sich an diesem Wochenende fort. Die circa 1.500 angereisten Anhänger von Rot-Weiß Erfurt zeigten nicht nur ein Spruchband mit der Aufschrift ‚Man hat’s gelesen und gehört - hier wird Fußballkult zerstört - pro AF’, sondern stimmten auch geschlossen „Alte Försterei“-Gesänge an. Gänsehaut pur!

    Die Ultrafraktion der Unioner ließ sich allerdings auch nicht lumpen und zauberte zum Spielbeginn eine simple, aber absolut gelungene Zettelchoreo mit einer kleinen Blockfahne und dem bekannten Transparent ‚Berlin, bekenne dich zu Köpenick’ auf die Waldseite. Dafür großen Respekt an die Jungs vom Wuhlesyndikat und Teen Spirit Köpenick, die den Kampf um die Alte Försterei von Beginn an so leidenschaftlich unterstützen.

    Bei leichtem Nieselregen wollten gerade mal 8.269 Zuschauer das Spiel gegen die Blumenstädter sehen. Union zunächst überlegen und in der zwölften Minute mit dem ersten Treffer, der jedoch keine Anerkennung fand, weil der Erfurter Schlussmann Orlishausen angeblich gefoult worden war. Dabei hätte es sogar Elfemter für Union geben müssen, wie die Bilder eindeutig belegen. Die Köpenicker ließen sich dadurch allerdings nicht entmutigen und kamen nach einem Handspiel doch noch zu ihrem Elfmeter. Normales Gepöbel im Gästeblock, dazu Rauch und mehrere Böller, die zunächst die Ausführung des Elfmeters verhinderten. Das rief die Polizei auf den Plan, die sehr aggressiv in den Block stürmte. Die Gäste wurden sehr rabiat vom Zaun gerissen und auch ohne Gegenwehr übel von den Beamten bearbeitet. Die Thüringer wehrten sich recht ordentlich, kapitulierten letztendlich aber vor den Unmengen an Pfefferspray. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, nach dem sicher verwandelten Elfer von Gebhardt eine kleine Fackel auf den Platz zu werfen. Daraufhin hatte der Schiedsrichter genug und bat beide Mannschaften für eine zehnminütige Spielunterbrechung in die Kabinen. Die Lage im Gästeblock beruhigte sich nur langsam, 17 Verhaftungen und unzählige verletzte Fans waren das Ergebnis der Knüppelorgie.

    Das Vorgehen der Polizei blieb von den Unionern natürlich nicht ungeachtet und so schallten Gesänge wie „Fußballfans sind keine Verbrecher“ durch die Alte Försterei. Fortan zeigten die 1.500 Gäste, dass sie auch gesanglich einiges drauf haben und legten einen sehr ordentlichen Auftritt An der Alten Försterei hin. Die Messlatte für Gegner wie Magdeburg und Dresden liegt damit recht hoch. Belohnt wurde der gute Auftritt kurz vorm Pausentee mit dem Ausgleich durch Rockenbach da Silva.

    Dass proAF nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern auch gelebt wird, dokumentieren 174 neue Vereinsmitgliedschaften, die in der Halbzeitpause auf dem heiligen Rasen einen würdigen Anfang fanden. Danach ging es mit ordentlichem Fußball, mit leichten Vorteilen für die Gäste, weiter. Union mangelte es einfach an Durchschlagkraft und Erfurt konterte bis zum Tor recht clever. Dann versagten den Thüringern die Nerven und so blieb es letztendlich beim leistungsgerechten 1:1. Ganz bitter ist die schwere Bänderverletzung von Dustin Heun, der wohl mehrere Wochen ausfallen wird. Nun müssen Spieler wie Benyamina und Biran ihre Chancen nutzen, um unserem Bauvorhaben in Köpenick auch ein sportliches Fundament zu geben.

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    Geschrieben von:  yeti

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