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  • Rot-Weiss Essen, 04. Februar 2015

     

    Soweit die Füße tragen – ‚Penny ihm sein Knie‘ als Symbol für rot-weisse Nehmerqualitäten


    Von:  Stephan R.T.

    Franz ‚Penny‘ Islacker bewies im Finale um die deutsche Meisterschaft im Jahre 1955 eine der besonderen Qualitäten des rot-weissen Traditionsvereins von der Hafenstraße: Trotz schwerer Knieverletzung gelang Islacker im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern der entscheidende Treffer für RWE. Damit steht Penny – und insbesondere sein Knie – sinnbildlich für eine besondere rot-weisse Eigenschaft: RWE ist unkaputtbar! Dieses Attribut ist von Bildhauer Thorsten Steegmann in einer Bronzeplastik festgehalten worden, die dank der Unterstützung der PENNY-Markt GmbH umgesetzt werden konnte und von nun an den Spielertunnel des Stadion Essen schmückt.

    Es sind spezielle Geschichten, die zur Identität eines Vereins beitragen und schließlich in die DNA eines Klubs übergehen. Eine solche Geschichte ist für Rot-Weiss Essen die von Franz ‚Penny‘ Islacker im Meisterschaftsfinale 1955:

    85 Minuten waren im Finale um die Deutsche Meisterschaft in Hannover am 26. Juni 1955 zwischen Rot-Weiss Essen und dem 1. FC Kaiserslautern gespielt, als Bernhard Termath die wohl wichtigste Flanke seines Lebens schlug und Franz ‚Penny‘ Islacker diese, mehr fallend als hechtend, zur Führung und damit zum Endstand von 4:3 für die Rot-Weissen per Kopf im Tor versenkte. Allein die Tatsache, in einem gewonnenen Endspiel drei Tore zu schießen und das entscheidende Siegtor zu machen, würde reichen, Penny Islacker in den Stand einer rotweissen Legende zu erheben. Soweit so normal. Nicht aber, wenn man die 15 Spielminuten Islackers vor diesem entscheidenden Siegtor genauer verfolgt hat. Nach einem Zweikampf mit dem Lauterer Horst Eckel verletzte sich der rot-weisse Torjäger so schwer am Knie, dass er in der Folge kaum noch Stehen konnte und mehrfach vom Platz getragen werden musste. Lediglich das damals noch bestehende Auswechselverbot hielt Islacker auf dem Platz, der innere Wille im Spielgeschehen. Denn der rot-weisse Mittelstürmer gab nicht auf und setzte sich an die Seitenlinie, sondern versuchte seiner Mannschaft, seinem Verein und den Rot-Weissen Fans in den verbleibenden Minuten so gut er konnte zu helfen. Und genau das sollte ihm mit seinem Siegtreffer zum 4:3 gelingen.

    „Für den Verein Rot-Weiss Essen ist das natürlich eine prägende Geschichte, schließlich verdanken wir ‚Pennys‘ Willen und seinem Antrieb den größten Titel der Vereinsgeschichte. Damit steht er sinnbildlich für diese Eigenschaft, die sich in der Folgezeit absolut in der rot-weissen DNA festgesetzt hat: RWE ist unkaputtbar!“, so Prof. Dr. Michael Welling über das besondere Attribut der Bergeborbecker.

    Bildhauer Thorsten Steegmann verewigte diese rot-weisse Eigenschaft nun in einer Bronzeplastik, die ab sofort im Spielertunnel des Stadion Essen zu finden ist und damit der rot-weissen Elf vor dem Betreten des Platzes den traditionellen Einsatzwillen der Rot-Weissen in Erinnerung ruft.

    Für Herrn Vogel, Regionsleitung Köln/Essen der PENNY-Markt GmbH, hat das Knie aber auch über den Fußball hinaus eine wichtige Symbolik: „Dieses Knie steht für einen wichtigen Wert in unserer Gesellschaft. Es gilt, sich von Rückschlägen jeglicher Art nicht umwerfen zu lassen, sondern wieder aufzustehen. Daher haben wir uns entschieden, diese Aktion zu unterstützen.“

    Auch bei den Rot-Weissen beziehen sich die besonderen Nehmerqualitäten nicht allein auf das Geschehen auf dem Platz. Auch abseits des grünen Rasens lassen sich dafür zahlreiche Beispiele in den 108 Lebensjahren des Traditionsvereins von der Hafenstraße finden. Ob Wiederaufbau des erst kurz vor dem Krieg fertiggestellten und letztendlich zerstörten Stadion „Rot-Weiss“, der Abstieg durch den Bundesliga-Skandal 1971, mehrfache Lizenzentzüge oder die Insolvenz im Jahr 2010. Rot-Weiss Essen ist immer wieder gekommen und damit das Stehaufmännchen des deutschen Fußballs!

    Zu Franz ‚Penny’ Islacker: Franz ‚Penny‘ Islacker wurde am 3. Februar 1926 in Essen geboren und begann seine Karriere bei TuS Helene Altenessen. 1952 war der torgefährliche Außenstürmer eine der großen Verstärkungen, die Georg Melches an die Hafenstraße lotste. Bereits in seiner Premierensaison trug Islacker mit einem Treffer im Pokalfinale gegen Alemannia Aachen maßgeblich zum Pokalsieg seiner Rot-Weissen bei. Zwei Jahre später waren es gleich drei Finaltreffer, die ‚Penny‘ im Endspiel um die deutsche Meisterschaft erzielen konnte. Bis 1961 spielte Islacker für RWE, bevor er den Verein in Richtung Neunkirchen verließ. Im Juli 1970 verstarb der gebürtige Essener bei einem Autounfall.

    Susanne Völkel

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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