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  • FSV Budissa Bautzen, 24. September 2008

    Spitzenreiter gestürzt


    Von:  ejensen

    Große Kulisse für Bautzener Verhältnisse, so groß, wie seit knapp zweieinhalb Jahren nicht mehr auf der Müllerwiese. 1.680 Interessierte fanden Einlass zur Partie des FSV Budissa Bautzen gegen den 1. FC Lok Leipzig und wurden (mehrheitlich) von ihrer Mannschaft nicht enttäuscht. Mit 2:0 wurde der Klassenprimus nach Hause geschickt. Der hatte wiederum Schwierigkeiten, die Niederlage sportlich anzuerkennen, zu sehr fühlte er sich benachteiligt.

    Die Partie begann relativ ereignisarm, nimmt man einmal den ersten Leipziger Annäherungsversuch bei Krauß’ Freistoß aus ca. 27 Metern, der für Christoph Zwahr im Bautzener Tor kein Problem darstellte, aus (1.). Die Aktionen spielten sich danach im Mittelfeld ab. Budissa setzte auf eine sichere und konzentriert spielende Abwehr, die torverwöhnte Lok, immerhin 14 Treffer in den ersten vier Spielen, hatte keine gefährlichen Aktionen entgegenzusetzen. Erst nach 16 Minuten passierte Aufregendes. Bei einen Freistoß, von Marcus Dörry getreten, schienen die Gäste keine größere Gefahr zu wittern, Torwart Evers verharrte auf der Linie und Torsten Marx hatte keine Mühe, Anton Köllner zu überspringen und so zur Führung einzuköpfen. Die Budissen sahen sich fortan in ihrer Taktik bestätigt und ließen den Spitzenreiter weiter anrennen, ohne wirklich in Gefahr zu geraten. Nur einmal musste Christoph Zwahr im Gewühl gegen Aßmann und Köllner entschlossen eingreifen (18.). Zehn Minuten später erhitzten sich dann die Gemüter erstmalig. Sebastian Miltzow gewinnt ein Dribbling, wobei beide hielten, gegen Torsten Jülich, Marcus Dörrys Großchance macht Torwart Jan Evers noch zunichte, anschließend legt Anton Köllner den einschussbereiten Torsten Marx. Der verwandelt den fälligen Elfmeter sicher zum 2:0. Fortan haderten die Leipziger mit ihrem Schicksal, fühlten sich von Schiedsrichter Fritzsch benachteiligt. Auf deren Bank war mehr Bewegung als auf dem Feld, der Referee schickte Co-Trainer Trommer auf die Traversen. Das Fass zum Überlaufen brachte dann eine für Budissa sicher schmeichelhafte Entscheidung, als Steven Aßmann im Bautzener Strafraum zu Fall kam und das Spiel weiterlief (41.). Dazwischen hatte Ledwoch die Chance zum Anschlusstreffer, verzog aber nach Freistoß von Krauß nur ganz knapp (38.). Nach 45 Minuten ist das taktische Konzept von Trainer Hammermüller aufgegangen, die Pleißestädter waren lediglich bei Standards und vor allem bei Knoofs Einwürfen gefährlich.

    Halbzeit zwei begann gleich mit einem der wenigen Höhepunkte. Zunächst klärt Thomas Pannach auf der Linie gegen Schreiber, dann wähnt Köllner seine Bogenlampe schon im Tor, aber Sebastian Nuhs verhindert mit großem Einsatz den Gegentreffer (48.). Doch das war schon der größte Aufreger nach dem Wechsel, das Spiel verlief weiter in gleichen taktischen Bahnen. Leipzig kann sich nur wenig gefährlich in Szene setzen, weil Christoph Zwahr weder bei Aßmanns 13-Meter-Schuß (69.) noch Kunerts Versuch aus reichlich 25 Metern (74.) schwächelte und zudem glänzend reagiert, als Starke drei Budissen aussteigen ließ und abzog (83.). Auf der anderen Seite hätte Thomas Pannach nach weitem Freistoß des guten Andreas Zichner (67.) das Spiel endgültig entscheiden können. So bleibt es beim 2:0, dem dritten Heimsieg der Saison für Bautzen, das seine Chancen eiskalt nutzte und dem Gegner kaum ernsthafte Möglichkeiten ließ. Es war die erste Saisonniederlage für die vor Wut schnaufende Lok.

    Auch auf der Pressekonferenz lagen die Nerven blank. Lok-Trainer Rainer Lisiewicz haderte mit der kleinlichen und, seiner Meinung nach, einseitigen Regelauslegung des Schiedsrichters, sein Kollege Steffen Hammermüller lobte die disziplinierte Spielweise seiner Truppe. Nach einer wenig glücklich wirkenden Aussage zur Spielweise der Gäste verließen diese den Saal.

    Das Spiel war sicher nicht überragend, jedoch verdiente sich Budissa den Sieg, weil es sich kaum Schwächen leistete und taktisch gut ausgerichtet war. Platz drei ist der Lohn, man traut seinen Augen nicht – ein Quantensprung im Vergleich zur Vorsaison.

    FSV Budissa Bautzen: Zwahr – Fröhlich, Nuhs, Zichner, Wochnik – Dörry (90. Helcelet), Th. Pannach, Sentivan, Dietze – Miltzow, Marx

    1. FC Lok Leipzig: Evers – Jülich, Krauß, Köllner, Hensgen – Quidzinski (62. Heusel), Ledwoch, Knoof – Aßmann (70. Kunert), Starke, Schreiber (76. Höhn)

    Schiedsrichter: Sebastian Fritzsch (Weischlitz)
    Gelbe Karten: Miltzow, Nuhs, Th. Pannach, Dietze - Hensgen, Aßmann, Krauß, Ledwoch, Knoof

    Zuschauer: 1.680
    Ecken: 2:1 (0:0)
    Tore: 1:0 Marx (16.), 2:0 Marx (29./Foulelfmeter)

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    Geschrieben von:  ejensen

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