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  • VfL Osnabrück, 01. März 2016

     

    Stadiongesellschaft und Verein entschuldet


    Von:  Stephan R.T.

    Einen Tag vor dem Top-Spiel gegen die SG Dynamo Dresden (Mittwoch, 20.30 Uhr, osnatel ARENA) verkündete der VfL Osnabrück auf einer Pressekonferenz einen Meilenstein in der Klubgeschichte: Der Forderungsverzicht der Gläubiger der Stadiongesellschaft entfaltet zum 1. März 2016 seine Wirksamkeit und die VfL Osnabrück Stadion GmbH & Co. KG ist entschuldet – eine strategische Weichenstellung für die sportliche und wirtschaftliche Zukunft des VfL Osnabrück.

    Die verbindliche Auskunft der Finanzbehörden des Landes Niedersachsen erreichte die Lila-Weißen am 29. Februar. Das seit 2014 mit den Gläubigern der Stadiongesellschaft (Land Niedersachsen, Stadt und Landkreis Osnabrück und Sparkasse Osnabrück) verhandelte Sanierungskonzept ist wirksam – die Stadion KG damit schuldenfrei.

    „Der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, Boris Pistorius, sprach im Dezember 2012 im Rathaus sinnbildlich von einem ‚Elfmeter in der Nachspielzeit‘, der dem VfL in der angespannten wirtschaftlichen Situation gewährt wurde – diesen Strafstoß haben wir nun verwandelt“, beschreibt Vereinspräsident und Beiratsvorsitzender Dr. Hermann Queckenstedt die Entschuldung der Stadiongesellschaft. „Unser Dank gilt allen Gläubigern für die entgegengebrachte Kompromissbereitschaft und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

    Der Weg zur Entschuldung der Stadion KG war lang und komplex. Olaf Becker war als Vorsitzender des Aufsichtsrates maßgeblich in den Prozess involviert: „Wir waren wie ein Schwimmer auf dem offenen Meer, der von einem Mühlstein in Form von rund zehn Millionen Euro Verbindlichkeiten am Hals heruntergezogen wurde. Dieser Mühlstein ist nun weg. Der Schuldenschnitt gegen Besserungsvereinbarung setzt sich aus vier wesentlichen Säulen zusammen, bestehend aus der Entschuldung der Stadion KG, der Entschuldung des Vereins, die entfallende Patronatserklärung sowie einer variablen Stadionpacht, die dem VfL Planungssicherheit verschafft“. Becker beschreibt die Entschuldung als Hilfe zur Selbsthilfe, bei der es sich nicht um einen Schuldenschnitt ins eigene Fleisch handele, sondern um einen fairen Kompromiss. „Wir halten es für richtig, die Gläubiger im Erfolgsfall zu beteiligen, nachdem die Infrastruktur des Stadions im Sinne eines Mindestmaßes an Komfort und der Verkehrssicherheit der Arena Vorrang haben“, so der Aufsichtsratsvorsitzende.

    Wesentlicher Bestandteil des Sanierungskonzeptes war gleichermaßen die Entschuldung des Vereins, welche durch den Verzicht der Stadiongesellschaft auf die Darlehensforderung in Höhe von 2,2 Millionen Euro möglich wird. Auch der hier entstehende Sanierungsgewinn wurde durch die Finanzverwaltung als steuerfrei bestätigt. Damit ist neben der Stadion KG auch der gemeinnützige Verein entschuldet. Außerdem wird die im Rahmen der Ausgliederung erforderliche harte Patronatserklärung zur Absicherung der Darlehensverbindlichkeiten der Stadion KG zugunsten der Gläubiger dem Verein zurückgewährt. Vereinspräsident Dr. Queckenstedt: „Mit Amtsantritt haben wir immer gesagt, dass die Patronatserklärung wie ein Damoklesschwert über dem Verein schwebt und sie deshalb entfallen muss. Dies konnten wir erfolgreich umsetzen, sodass in den Abteilungen weiterhin Breiten- und Leistungssport ohne Zukunftssorgen betrieben werden kann.“

    VfL-Geschäftsführer Jürgen Wehlend untermauerte die Tragweite der Sanierung: „Der Gläubigerverzicht ist eine strategische Weichenstellung für die sportliche und wirtschaftliche Zukunft unseres VfL und wir können nunmehr endlich gemeinsam die Zukunft gestalten, statt ständig nur die Probleme der Vergangenheit zu bekämpfen. Durch die Planungssicherheit können wir die Marke VfL weiterentwickeln, weitere wirtschaftliche Stabilisierungsmaßnahmen ergreifen, das Stadion infrastrukturell entwickeln oder auch neue Einnahmequellen erschließen.“ In Wehlends Ausführungen wurde sehr deutlich, wie langwierig, aber stets konstruktiv und durchaus emotional der Prozess der Sanierung war. Es habe sicherlich Zweifel gegeben, aber man habe nie das Ziel aus den Augen verloren.

    Sebastian Rüther

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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