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  • 22. Oktober 2006

     

    Stahl Brandenburg: Härtetest beim Titelfavoriten bestanden


    Von:  Systema

    Die Landesliga-Mannschaft des FC Stahl Brandenburg hat nach zuletzt drei Siegen in Serie eine weitere Bewährungsprobe bestanden. In einem äußerst hochklassigen Landesliga-Punktspiel erkämpfte sie sich beim bis-herigen Tabellenzweiten MSV 19 Rüdersdorf ein 0:0 und sollte am Ende sogar einem vergebenen Sieg hinterher trauern. Dabei mussten die wenigen Zuschauer von der ersten Minute an hellwach sein, denn in diesem hochklassigen Landesliga-Spiel waren die Rüdersdorfer sofort am Drücker und bauten in den ersten fünf Minuten ein beängstigendes Powerplay auf.

    Bereits nach zwei Minuten musste Krüger einen Sossmann-Kopfball zur Ecke parieren. Wenig später köpfte Radtke knapp über das Brandenburger Tor. Nach acht Minuten dann Stahl erstmals gefährlich vor dem Gehäuse der Randberliner. Kahl (es sollte nicht sein letzter guter Pass sein) spielte auf Fabricio, und dieser vergab halbrechts freistehend das 0:1. Raycev wenig später versuchte es aus 40 Metern, verfehlte das Rüdersdorfer Gehäuse aber. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte entwickelte sich ein Spiel, das Stahl stets offen halten konnte, und durch Leimbach (20., verpasste tolle Schumacher-Eingabe knapp), Nachtigall (31., Freistoß von rechts, knapp drüber) und Fabricio (37. nach Kahl-Zuspiel, Schuss aus 22 Metern geht knapp vorbei) auch zu guten Chancen kam. Die leicht bessere und vor allem gefährlichere Mannschaft war aber der MSV. Besonders Sossmann, Landesliga-Torschützenkönig der Vorsaison, sorgte immer wieder für Gefahr. So nach 14 Minuten, als er aus der Drehung zum Schuss kam und Schimpf im letzten Moment die Chance vereitelte. Oder nach 36 Minuten, als er nach einem Einwurf an der Strafraumgrenze einen herrlichen Fallrückzieher zeigte, der Ball allerdings am Außenpfosten landete.

    Das Bild wendete sich mit Beginn der zweiten Spielhälfte. Zwar war die Partie insgesamt noch relativ ausgeglichen, doch mehr Anteile und mit zunehmender Zeit auch die klareren Chancen hatte Stahl Brandenburg. So nach 52. Minuten durch den starken Kräuter, dessen Flanke aus 35 Metern zum Torschuss geriet, den MSV-Keeper Oelze grad noch zur Ecke klären konnte. Nach einer Stunde spielte Fabricio auf Raycev, der aber auch die Führung verpasste – und schon im Gegenzug musste Krüger bei einem Freistoß sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern, ebenso wie bei einem Fernschuss sieben Minuten später. Rüdersdorf schien nun etwas stärker zu werden, doch für ein Ende dieser Periode sorgte ausgerechnet Schieri Fleske. Doch nicht mit einer zweifelhaften Entscheidung – nein, er zog sich selbst eine Zerrung zu. Da die Rüdersdorfer nicht in der Lage waren zu helfen, ließ er sich von Stahl-Physiotherapeutin Katrin Pape behandeln und setzte nach zwei Minuten die Leitung des Spiels fort. Die erste Chance danach hatte wieder Stahl. Nach einer tollen Schumacher-Flanke brachte Fabricio aber den Ball nicht unter Kontrolle und sein anschließender Abschluss war zu schwach, unmittelbar danach wurde er ausgewechselt. In der 75. Minute dann der Aufreger des Spiels. Wieder mal sorgte ein Kahl-Zuspiel für eine große Chance. Jene erreichte den im Strafraum postierten Raycev. Dieser wollte grad abziehen und wurde dann gefällt. Doch Schieri Fleske, ansonsten ein herausragender Leiter des Spiels ohne jeden Fehler, versagte den Brandenburgern den fälligen Strafstoß. Fünf Minuten vor Ultimo setzte wieder Kahl „Rocky“ Raycev in Szene. Doch sein Schuss, der wie das sichere 0:1 aussah, wurde von Oelze im letzten Moment aus dem rechten unteren Winkel gekratzt. Rüdersdorf war nur noch einmal gefährlich, als Radtke einen Freistoß direkt aufs Tor brachte, Krüger aber hervorragend hielt. Nach zwei unglücklichen Offensiv-Aktionen in der Nachspielzeit durch Hanack und Kahl pfiff Fleske ab.

    Fazit: Am Ende wussten der Stahl-Tross nicht, ob er sich über den Punkt freuen oder den vergebenen Chancen hinterher trauern sollte. Der Rüdersdorfer Vizepräsident attestierte den Brandenburgern eine gute Leistung mit den klareren Torchancen, im Endeffekt war das Remis leistungsgerecht und verdient für beide Mannschaften. Nach zuletzt drei Siegen gegen Abstiegs-kandidaten zeigte Stahl heute, dass man auch gegen die absoluten Spitzenmannschaften der Liga bestehen kann. Die technischen und körperlichen Vorteile der Rüdersdorfer machte der FC Stahl mit einer guten Spielanlage und einer hervorragenden kämpferischen Leistung wett. Zwar rutschte Stahl in der Tabelle auf Platz 7 ab, kann mit einem Sieg am Freitag gegen Babelsberg aber bis auf den vierten Platz vorrücken und in diesem Falle gemeinsam mit dem heutigen Gegner, den Kuckuck Kickers und Velten die Verfolgung von Spitzenreiter Zehdenick aufnehmen. Das ungewohnte Flutlicht-Fluidum wird der Mannschaft dabei sicherlich Flügel verleihen…

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger, Bauer, Kräuter, Schimpf, Wilhelm – Nachtigall, Leimbach (G), Schumacher (ab 87. Schumacher), Raycev (G) – Fabricio (ab 75. Hanack), Kahl

    Zuschauer: 120, darunter 23 Brandenburger
    Tore: -

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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