18. August 2007
Wenn eine misslungene Generalprobe ein Indiz für eine glänzende Premiere ist, können sich die Stahl-Fans auf das Saisonauftaktspiel in Schenkenberg freuen. Zwar steht am Montag noch das Testspiel gegen den SV Babelsberg 03 II an. Jedoch kann eher die gestrige Partie in Königs Wusterhausen als Generalprobe gelten. Denn die Eintracht spielte genauso, wie es die Schenkenberger am Freitag nächster Woche tun werden: Aus einer Betonabwehr heraus. Diese zu knacken, verstanden die Brandenburger gestern über 90 Minuten nicht. Dass mit Kräuter, Mebes und Tarnow drei etatmäßige Stammspieler berufsbedingt fehlten, darf nicht als Entschuldigung gelten.
Dabei hatte die Begegnung gut begonnen. Kahl hatte nach acht Minuten die erste Chance, doch aus aussichtsreicher Position köpfte er über das Tor. Danach gab es viel Leerlauf im Spiel. Stahl war zwar insgesamt die aktivere Mannschaft. Jedoch verstand es der Landesligist nicht, sich entscheidend in Szene zu setzen. Fast alle Spieler blieben, zum Teil deutlich, unter ihrer Leistungsgrenze. Einzig kämpferisch stimmte es, der seit Wochen konstante Sommerlatte ragte als kleiner Lichtblick aus der Mannschaft heraus. Erst nach einer halben Stunde gab es wieder so etwas wie eine Möglichkeit. Koch stand frei vor dem kurzen Pfosten, sein Schuss wurde jedoch von einem Abwehrspieler geblockt. Ansonsten passierte nichts Erwähnenswertes. Leichte Vorteile im Mittelfeld konnten nicht genutzt werden. Kaum eine Flanke, meist von rechts, wurde konzentriert nach innen geschlagen. Die Stahl-Stürmer Taube und Kahl hingen dadurch buchstäblich in der Luft. So hatte die Abwehr des Siebtligisten kaum Mühe, ihren Kasten sauber zu halten. Eine einzige gute Flanke brachten die Brandenburger in der ersten Halbzeit zustande (40., Hoffmann). Und prompt wurde es gefährlich. Doch der gegnerische Torwart, der ein starkes Spiel lieferte und stets sicher wirkte, fing diese kurz vor dem einköpfbereiten Schimpf ab.
Leicht verbessert zeigte sich Stahl nach der Pause. Tiller und Leimbach sorgten nun zeitweise für mehr Bewegung, doch entscheidende Akzente konnten in einer ansonsten schwachen Mannschaft auch sie nicht setzen. Das Spiel blieb langweilig. Positiv hervorzuheben aus dieser Phase der Partie ist lediglich die wohltuend faire Atmosphäre auf dem Platz und auch auf den Rängen. Erst in der letzten halben Stunde kam, zumindest phasenweise, Schwung in die Begegnung. Und das hauptsächlich, weil der Gastgeber nun aktiver mitspielte, selbst zu einigen Chancen kam und in der Schlussphase fast noch in Führung gegangen wäre. Stahl wiederum hatte auch in der zweiten Halbzeit nur drei Gelegenheiten. Zuerst eine Wilhelm-Direktabnahme, die Leimbach mit einer gut getretenen Ecke vorbereitet hatte (71.). Dann ein Schuss von Bauer an die Unterlatte, der nach hinten abprallte und die Torlinie vermutlich überschritten hat (78.). Und schließlich eine Chance durch Schimpf, der nach tollem Kahl-Zuspiel scheiterte (82.).
Das Ergebnis entsprach letztendlich dem Spielverlauf. Der Gastgeber stand hinten sicher und ließ nur wenige gute Szenen der Brandenburger zu. Nach einem Totalausfall der Kreativabteilung des FC Stahl wäre ein Sieg insgesamt auch nicht verdient gewesen.
Zuschauer: 80, darunter sechs Stahl-Fans
Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer, Sommerlatte, Schimpf – Koch (ab 71. Hanack), Nachtigall, Leimbach, Wilhelm, Hoffmann (ab 46. Tiller) – Taube (ab 69. Gotsch), Kahl
Jörg Pochert
Geschrieben von: Systema
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