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  • 01. Oktober 2006

     

    Stahl Brandenburg: Schulz stellt die Weichen zum Sieg


    Von:  Systema

    Der FC Stahl Brandenburg hat sein Heimspiel gegen Wittenberge gewonnen und dadurch wieder den Anschluss an das obere Mittelfeld hergestellt. Die 185 Zuschauer sahen dabei lange ein Spiel zweier verunsicherter Mann-schaften auf unterem Landesliga-Niveau. Bereits nach 15 Sekunden kamen die Gäste das erste Mal vors Tor von Stefan Krüger. Eine Flanke von Bandtke fing dieser jedoch problemlos ab. Eigentlich nicht erwähnenswert, doch es sollte für fast eine Stunde die einzige Offensiv-Aktion der Wittenberger bleiben.

    Anders dagegen der FC Stahl. Bereits nach gut zwei Minuten brannte es im Strafraum der Prignitzer lichterloh, doch der Schuss des freistehenden Schumacher konnte im letzten Moment zur Ecke geklärt werden. Anschließend hatte die Mannschaft weitaus höhere Spielanteile als der Gast und zeitweise fast zwei Drittel Ballbesitz, war jedoch zu harmlos, um ernsthaft für Torgefahr zu sorgen. Die Chancen von Fabricio (Kopf, 6.), Kahl (Fernschuss nach Solo, deutlich drüber, 20.), noch mal Kahl (21.) und Nachtigall (Direktabnahme, 25.) waren allesamt nicht zwingend genug, und brachten die Wittenberger Abwehr nie ernsthaft in Verlegenheit. Erst nach einer halben Stunde wieder Torgefahr. Nachtigall mit einer der besseren Eckbälle erreichte Leimbach, der per Kopf schön auf Kahl verlängerte. Dessen Kopfball aus sieben Metern ging auf das Tor. Anders eine Viertelstunde später: Unmittelbar vor dem Pausenpfiff bereitete Leimbach vor, Nachtigall ließ sehr schön durch, und Kahl vollendete mit einem „Strich“ aus 25 Metern zur verdienten 1:0-Führung.

    Kurz nach Wiederanpfiff wieder eine Möglichkeit für Stahl. Kahl bekommt nach 50 Minuten den Ball vor die Füße, kann ihn freistehend drei Meter vor dem Tor aber nicht unter Kontrolle bringen. Nach 57 Minuten dann das zweite Mal, dass die Wittenberger Offensiv-Bemühungen zeigten. Nach einer eklatanten Fehleinschätzung von Lars Bauer erläuft sich Hurlbrink den Ball, geht zehn Meter und sucht den Abschluss. Krüger parierte souverän, zeigte seine beste Tat an einem für ihn ansonsten nahezu beschäftigungslosen Nachmittag. Im Gegenzug schließt Fabricio ein schönes Solo zu schwach ab, um für eine höhere Führung zu sorgen. So kam es wie so oft, wenn eine Mannschaft ihre Chancen nicht nutzt. Der Gegner machte das Tor. Einen flankenartigen Einwurf verwandelte der ungedeckte Dittmann zum 1:1. Nach kurzer Lethargie spielte Stahl wieder nach vorne und man merkte der Mannschaft an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollte. Ein Freistoß von Kahl (65.) ging zunächst klar drüber. Dennoch wirkte es von außen so, als seien die Angriffe nun präziser und konsequenter. Dass sich die Gäste durch die gelb-rote Karte von Dittmann (72.) selbst dezimierten, machte das Spiel für Stahl sicherlich nicht schwerer. Einen schönen Raycev-Schuss aus der Drehung konnte der Wittenberger Keeper Marx grad noch zur Ecke lenken. Wenig später war er machtlos. Nach einem brutalen Foul an Nico Wilhelm tritt Nachtigall den Freistoß, der fünf Minuten zuvor eingewechselte Oliver Schulz läuft schön hinein und erzielte mit dem Hinterkopf sein erstes Tor für Stahls erste Mannschaft in einem Punktspiel. Nur 120 Sekunden später die Vorentscheidung. Daniel Schimpf sorgte mit einem satten, platzierten Schuss für das 3:1. Das Stadion war nun ein Ort der Freude, die über die gesamte Spielzeit lautstarken Fans kurz vor der Ekstase. Kurz vor Schluss noch der Anschlusstreffer des FSV, der somit aus drei Chancen zwei Tore machte. Krauses Freistoß aus mehr als 45 Metern segelte über die gesamte Abwehr hinweg und auch über Stahl-Keeper Krüger, der sich vergeblich streckte. Wer nun ein letztes Veritas-Aufbäumen erwartete, sah sich enttäuscht. Die letzte Chance des Spiels hatte wieder der heute nach seiner Einwechslung sehr auffällige Kahl, doch sein Schuss ging knapp drüber. Nach 92 Minuten folgte der hervorragende Schiedsrichter Meier der Aufforderung der Fans („Lass uns feiern, pfeif doch endlich ab&ldquosmiley for ;) und beendete das Spiel.

    Fazit: In einem schwachen Spiel setzte sich die Mannschaft mit dem größeren Willen und Kampfgeist verdient durch. Doch nur in den letzten zwanzig Minuten zeigte Stahl ein gutes Spiel und kaufte den Wittenbergern damit den Schneid ab. Ein viel versprechendes Debüt lieferte der 17-jährige Sascha Tiller. Er wird künftig eine Alternative im defensiven Mittelfeld oder auf der linken Seite sein. Die nächsten beiden Spiele bestreitet Stahl nun mit Finow und Teltow gegen zwei Mannschaften, die schon jetzt im Abstiegskampf stecken. Vor der Partie gegen Wittenberge forderte Trainer Ingo Nachtigall „neun Punkte aus den nächsten drei Spielen“. Die Marschroute für die nächsten Wochen ist also klar. Die Wittenberger dagegen rutschten durch die erneute Niederlage auf den letzten Tabellenplatz ab und werden in dieser Verfassung sehr große Probleme haben, die Klasse zu halten. Einzig positiv war die Chancenverwertung. Ansonsten fielen die Gäste nur durch sehr rohes, teils unfaires, Spiel auf. Neben der gelb-roten Karte gab es noch sechs Verwarnungen, wobei Wonneberger sehr großes Glück hatte, nicht mit Rot vom Platz geflogen zu sein. Man kann den Prignitzern nur wünschen, dass sie schnell die Kurve kriegen, damit der ehemalige DDR-Ligist nicht in der Landesklasse verschwindet. Die nächsten beiden Spiele gegen Spitzenreiter Zehdenick und die derzeit völlig entfesselt aufspielenden Sachsenhausener werden dabei sicherlich nicht einfacher…

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Schimpf, Bauer, Kräuter (G), Wilhelm – Nachtigall, Schumacher (ab 63. Tiller), Leimbach, Raycev – Fabricio (G, ab 73. O. Schulz), Tarnow (ab 19. Kahl)

    Gelb-Rot: Dittmann (Wittenberge, 73.)
    Zuschauer: 185 (keine Wittenberger Fans)
    Tore: 1:0 Kahl (45.), 1:1 Dittmann (60.), 2:1 O. Schulz (78.), 3:1 Schimpf (80.), 3:2 Krause (87.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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