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  • 17. März 2006

     

    Stahl Brandenburg: Verein und Fans fühlen sich verschaukelt


    Von:  Systema

    Über 50 freiwillige Helfer, die am Donnerstagabend das Stadion am Quenz vom Schnee befreien und somit die Verbandsligapartie zwischen dem FC Stahl Brandenburg und Union Fürstenwalde sichern wollten, mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Grund: Die Stadt sperrte vorsorglich alle Plätze für das Wochenende. „Nicht nachvollziehbar“, für Wolfgang Juchert, den sichtlich angesäuerten Präsidenten des FC Stahl. „Noch am Mittwoch haben wir versucht, einen Zuständigen im Gebäude- und Liegenschaftsamt zu erreichen, erfolglos. Donnerstag kam dann das lapidare Fax von der Platzsperre.“

    Das Kuriose: Niemand sah sich den Platz vorher an. Bereits seit zwei Tagen hatten Ein-Euro-Kräfte und Mitglieder des FC Stahl begonnen, Plätze und Traversen vom Schnee zu befreien. „Die Stadt verlangte tatsächlich, dass wir den Urzustand wieder herstellten, also den Schnee wieder an seinen ursprünglichen Platz bringen“, so Vorstandsmitglied und Sponsor Bojan Jordanov. Auch für ihn ist die Sperre eine Farce. Vieles im Stadion passiert derzeit auf Eigeninitiative des FC Stahl. Deswegen könne er es nicht verstehen, wie mit dem Verein umgegangen wird: „Das ist schon Ignoranz.“

    Ein Grund für die willkürliche Platzsperre könnte das am 1. April stattfindende B-Länderspiel zwischen Deutschland und Wales im Stadion am Quenz sein. Laut dem Sektionsleiter der SG Stahl Rugby, Albrecht, seien die Plätze auch für den Rest des Monats gesperrt, möglicherweise um den Rasen zu schonen. „Völlig unklar, dass wir über solche Schritte nicht informiert werden!“, so Juchert. Unklar ist nun auch, was mit dem für den 29. März angesetzten Spiel gegen die SG Burg wird. Extra wegen des Rugbyspiels wurde die Partie vorverlegt und soll um 20 Uhr unter Flutlicht stattfinden.

    „Nichts gegen Rugby“, so Juchert, „aber bei diesem Spiel geht es um die Goldene Ananas. Wir hingegen stehen mitten im Abstiegskampf.“ Unter diesem Aspekt scheint auch die Absage vor zwei Wochen nachvollziehbar. „Bei herrlichstem Wetter und guten Platzverhältnissen hätte gegen Optik Rathenow gespielt werden können“, so Trainer Eckart Märzke. Fast kann man von Wettbewerbsverzerrung reden, denn der FC Stahl könnte in der laufenden Saison Schwierigkeiten bekommen, alle Spiele termingerecht zu absolvieren. Wegen der am 9. Juni beginnenden WM in Deutschland müssen bis dahin alle Spiele abgeschlossen sein. Darin sieht Märzke jedoch ein großes Problem: „Viele Spieler sind berufstätig. Bei teilweise weiten Reisen durch das Land Brandenburg wird es nicht immer jedem Spieler möglich sein, an einem Spiel innerhalb der Woche teilzunehmen.“ Spielen will der FC Stahl am Wochenende auf jeden Fall. Am Donnerstag war jedoch noch nicht klar, wann und wo es stattfinden würde. „Wir stehen in Verbindung mit Babelsberg, Union Berlin, Werder, aber auch mit der Bundeswehr in Hohenstücken“, so Märzke. Eine Zusage gab es bereits für den Sonntag bei Fortuna Magdeburg. „Es ist traurig, dass ein Brandenburger Verbandsligist seine Spiele möglicherweise in Sachsen-Anhalt austragen muss.“ Sauer zeigen sich auch die Fans. „Wenn uns diese Stadt nicht will, müssen wir eben aufs Land ziehen“, so einer der Enttäuschten. Unbürokratischer scheint es dort allemal zuzugehen. So kam vom FC Deetz beispielsweise sofort die Zusage, das Spiel im dortigen Parkstadion auszutragen.

    Torsten Gränzer

    Geschrieben von:  Systema

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