VfR Aalen, 25. Januar 2009

 

Trainingslager Türkei – Tag 3

Nachdem am gestrigen Tag immer wieder Regen einsetzte, blickten heute direkt nach dem Aufstehen alle hoffnungsvoll aus dem Fenster. Doch auch am dritten Trainingslager-Tag in Belek meinte es Petrus nicht ganz so gut mit dem VfR Aalen. Direkt vom offenen Meer her zog eine Regenfront über die Region, die bis in die späten Nachmittagstunden nicht mehr weichen wollte. Die See peitscht sich auf und so macht sich nun das ungefähr 100 Meter entfernte Meer erstmals auch akustisch bemerkbar. Immer wieder schlagen die Wellen auf den Sandstrand. Doch man ist nicht hier her gekommen, um am Strand zu spazieren. Und so beachtet diese Tatsache dann doch kaum einer. Zu straff ist das Programm, als dass man sich daran stören würde.

Und was ein richtiger Fußballer ist, dem macht ein bisschen Regen bei immer noch milden 14 Grad nichts aus. So rief Cheftrainer Sander direkt nach dem Frühstück zum morgendlichen Training. Augenmerk legte er diesmal insbesondere auf das ‚taktische Verschieben’. Immer wieder wurde eingeübt, welcher Spieler seine Position in gewissen Spielsituationen wohin zu verlassen hat. Aufgereiht wie auf einer Perlenkette soll die ‚Vierer-Abwehr’ mal nach links, mal nach rechts zum Ballführenden variieren. Dies wurde mit und ohne Ball geübt und Sander war mit der Trainingsleistung zufrieden: „Auch heute arbeiten alle sehr konzentriert. Sie haben verstanden, was hier unsere Aufgabe ist. Ich kann behaupten, dass es mir mit den Jungs richtig Spaß macht.“

Das Mittagessen wurde auf Grund des Testspiels am Nachmittag ein halbe Stunde früher angesetzt. Im Anschluss daran fand die Teambesprechung statt, bei der die Eindrücke aus dem Training nochmals besprochen und theoretisch vertieft wurden. Dabei wurde auch die Aufstellung für das folgende Testspiel gegen Wolfsburg II bekannt gegeben. Marco Sailer und die beiden Neuzugänge Vitus Nagorny und Petr Ruman sollen als Offensivkräfte sehr wohl kreativ und gerne mal auch riskant zu Werke gehen. „Im Sturm kann man sich das erlauben, wenn der Drang zum Tor damit gewährleistet ist“, so Sander. Dagegen dürfen sich Benjamin Schöckel, Michael Stickel, Pascal Bader und Steven Ruprecht in der Abwehr keinerlei Fehler erlauben. Sie sollen das Bollwerk des Teams sein.

Um 14.15 Uhr dann Anpfiff auf dem Sportgelände ‚Adora’, nur ca. fünf Kilometer vom VfR-Hotel entfernt. In dieser Anlage residieren die Wolfsburger Spieler um Cheftrainer Lorenz-Günter Köstner. Mit im Tross war als Probespieler der Ex-Aalener Simon Köpf, der sich sichtlich freute, seine alten Kollegen wieder zu treffen.

Wolfsburg II ging bereits nach 32 Minuten in Führung. Erst in der zweiten Hälfte konnte der VfR ausgleichen. Kristoffer Andersen schoss in der 58. Minute einen Eckball gekonnt in den Strafraum der Wolfsburger, wo ihn Pascal Bader zum 1:1 versenkte. Doch bereits fünf Minuten später ging der VfL wieder in Führung, was die Aalener trotz aller Bemühungen nicht mehr drehen konnten. Petrik Sander war mit der Leistung nicht zufrieden: „Letztendlich ist unsere Mannschaft mutlos aufgetreten.“

Am Abend steht dann noch ein gemeinsames TV-Erlebnis auf dem Plan. Wenn die deutschen Handballer um einen Sieg kämpfen, dann sollen die Spieler dies live mitverfolgen. Dazu wird der hoteleigene Kinosaal genutzt.

Zumindest zeigte sich am späten Nachmittag Petrus versöhnlich und ließ wieder einige Sonnenstrahlen durch die Wolken blitzen.

Jan Vetter

Geschrieben von:  Stephan R.T.