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  • Füchse Berlin Reinickendorf, 16. November 2008

     

    Trauerspiel beim BAK verloren - Knospendes Engagement vs. blühende Lethargie


    Von:  yhdk

    Wie sagte BAK-Trainer Bülent Gündogdu nach Spielende in der kleinen Pressekonferenz: „Ich hatte heute bei den beiden jungen Mannschaften eher ein engagiertes und kampfbetontes Spiel erwartet.“

    Was dann geboten wurde war einerseits (BAK) das Bemühen einer Mannschaft, nicht mehr zu tun, als unbedingt notwendig und auf der anderen Seite mit den Reinickendorfer Füchsen ein Team, das zu keiner Minute auch nur ansatzweise das Gefühl aufkommen ließ, im Poststadion gewinnen zu wollen. Sogar der sonst gewohnte Angriffswirbel der Reinickendorfer zu Spielbeginn war nur ein laues Lüftchen, dem bereits in der zehnten Minute mit einem Eigentor von Benny Zielske zum 1:0 (nach Hereingabe von rechts) der Hahn abgedreht wurde.

    Danach überbot sich der Sturm der Füchse mit Murat Alagöz und Vahit Engin im Pirouetten drehen und stand nach Möglichkeit entweder im Abseits oder versuchte mit der ganz dunklen Sonnenbrille vor den Augen dem Ball möglichst weiträumig zu entkommen. Auch aus dem Mittelfeld kam so gut wie nichts, während bei den ganz in weiß spielenden Hausherren vom BAK zumindest der Zug zum Tor und auch das damit verbundene Engagement deutlicher zu erkennen war.

    Eine überaus ermüdende erste Halbzeit ging mit einem Lattenkracher (40.) rechts oben am Reinickendorfer Gehäuse dem Ende zu und fast im Gegenzug entwischte Nidal Swaidan ausnahmsweise mal seinem Bewacher, kam aber zu Fall und das weite Rund schrie zumindest auf Reinickendorfer Seite nach der roten Karte, wobei man sich auf die ‚Letzter-Mann-Regel’ berief. Aber der junge Schiedsrichter Andy Stolz (Pritzwalk) konnte sich auf den bestens postierten Michael Wendorf an der Linie verlassen: So blieb es bei einer gelben Karte plus eigentlich überflüssigem Freistoß für die Füchse.

    Assistent Michael Wendof muss dabei besonders erwähnt werden, denn mit kraftvollen Läufen an der Seitenlinie stand er stets auf der Höhe des Ballgeschehens und mit seiner durchtrainierten Dynamik wirkte er immer wieder wie ein Bollwerk für den jungen Mann an der Pfeife…

    In der Pause gab es beim Gastgeber zum Erstaunen mancher Besucher einen liebevoll vorbereiteten VIP-Raum samt belegten Brötchen und auch dem notwendigen und heißen Kaffee … hier hätte sich sogar Raimund Wilheim von der FuWo sehr wohl gefühlt, denn es waren erstaunlicherweise Ansprechpartner aus den Reihen des BAK anwesend. Wobei die natürlich alle für nichts zuständig waren…

    In Halbzeit zwei ging das Grausen weitgehend unverändert weiter. Füchse-Trainer Christian Backs konnte also nur weiter brummelnd durch seine Coaching-Zone tigern. Und seine Auswechslungen waren eher den Zwängen aus dem Spiel heraus geschuldet, taktische Maßnahmen mussten außen vor bleiben.

    Dabei ersetzte dann Serhat Aktürk den neben den Stiefeln stehenden Selim Kiyak und nach einer unglücklichen Fußverletzung kam Christian Schönwälder für Ertan Yatkiner auf das Feld. Ertan, wegen einer Kopfballstärke auch ‚Feder’ genannt, war nach einem entsprechenden Luftkampf irgendwie falsch gelandet und dabei umgeknickt - es kann nur gehofft werden, dass hier nicht der nächste Ausfall in der Abwehr der Füchse befürchtet werden muss. Denn auch Benny Zielske hatte mal wieder einen überflüssigen, unprofessionellen, verbalen Rundumschlag gemacht und ist nun mit der fünften gelben Karte am nächsten Wochenende gesperrt.

    Laut wurde es auf dem Platz vor der beinahe als BAK-Rekordkulisse zu bezeichnende Zuschauerzahl von rund 150 Personen (von der Polizei handgezählt) erst wieder, als beim BAK da Silva Magalhaes eingewechselt wurde. Irgendwie müssen seine Mitspieler besondere Fähigkeiten bei ihm vermuten, denn kaum ein Spielzug danach ging ohne Rufen seines Namens zu Ende: da Silva hier, da Silva dort und er war es auch, der nach einem Foul in der Spielfeldhälfte der Reinickendorfer Füchse mit einen Freistoß in der 84. Minute das 2:0 erzielte. Dabei hätte der manchmal noch jugendlich-leichtsinnige Mike Hagen den Ball eigentlich gehabt. Eigentlich … denn der Schuss wurde in der Mauer unhaltbar abgefälscht.

    Das Grauen hatte dann nach 90 Minuten endlich ein Ende. Die Füchse, bei denen mal wieder nur Ferdi Goergen eine engagierte Partie mindestens auf Normalmaß ablieferte, schlichen vom Platz. Wobei sich ihre Körperhaltung eigentlich kaum von jener unterschied, mit der sie schon am Anfang auf Rasen getrottet waren…

    Für den nächsten Spieltag und das Heimspiel gegen den aktuellen Tabellenzweiten Greifswalder SV muss nun eine Steigerung her. Ansonsten sieht es am Sonntag, 23. November 2008, 13.00 Uhr, am Freiheitsweg für die Füchse schlimm aus. Chef-Fuchs Christian Backs hat also noch eine harte Woche vor sich, um nach dem nächsten Spieltag nicht schon mal nach unten schnuppern zu müssen!

    Berlin Ankaraspor Kulübü 07: Gökhan Aydin, Mike Keyser, Nart Kovulmaz, Matthias Kellner, Ekin Gündogdu, Ercan Dogan, Kadir Yilmaz, Metin Cakmak, Zvonimir Penava, Okan Isik, Slim Jaballah

    Reinickendorfer Füchse: Mike Hagen, Ertan Yatkiner, Ferdi Goergen, Selim Kiyak, Kadir Erdil, Mustafa Gültepe, Vahit Engin, Kim Schwager, Benjamin Zielske, Nidal Swaidan, Patrick Baer

    Schiedsrichter: Andy Stolz (Pritzwalk)
    Assistenten: Michael Wendorf, René Bittner

    Zuschauer: 150 (laut Polizeiangaben)
    Tore: 1:0 Benjamin Zielske (10./ET), 2:0 da Silva Magalhaes (84.)

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    Geschrieben von:  yhdk

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