Tennis Borussia, 03. November 2008
Beharrlich und ruhig haben die ‚Veilchenladies’ von Tennis Borussia das Spitzenspiel in der zweiten Frauenfußball-Bundesliga für sich entschieden. Gegen den FC Gütersloh 2000 – trotz fünf Punkten Rückstand ärgster Verfolger – gewannen die Veilchen durch Tore von Senem Özer und Kerstin Straka mit 2:0 (0:0). TeBe führt somit weiterhin ungeschlagen die Tabelle an, während Güterslohs Abstand zur Spitze derweil auf acht Zähler anwuchs.
Es war eines der so genannten Sechs-Punkte-Spiele. TeBe wollte auch nach dem achten Spieltag der zweiten Bundesliga weiter ungeschlagen bleiben und die Tabellenführung wahren. Gütersloh benötigte hingegen einen Erfolg, um wieder zur Spitze aufschließen zu können.
Die Veilchen ging mit einer Umstellung gegenüber dem 3:0-Erfolg bei Blau-Weiß Hohen Neuendorf am vergangenen Wochenende in die Partie: Für Ilka Heyke, die zur Bestürzung aller Lila-Weißen mit einem Kreuzbandriss und einem Anriss des Meniskus für längere Zeit ausfallen wird, rückte Stefanie Mohr in die Anfangself. Mohr besetzte neben Kerstin Straka die zweite Position im Angriff. Anna-Sophie Fechner, etatmäßige zweite Spitze, wurde nach überstandener Angina erst einmal geschont.
Bei Gütersloh saß Maren Wallenhorst etwas überraschend nur auf der Bank. In der vergangenen Saison war die Stürmerin mit 16 Treffern noch beste Torschützin bei den Ostwestfalen. Derzeit läuft sie allerdings ihrer Form etwas hinterher und war bislang nur zweimal erfolgreich.
Die Spitzenpartie begann hoffnungsvoll. Bereits nach drei Minuten hatte Mohr eine erste gute Möglichkeit, als sie im Strafraum den Ball aufs Tor brachte und Torhüterin Kathrin Wojtasik zu einer Fußabwehr zwang. Madleen Wilder und erneut Mohr wurden im Nachschuss geblockt. Doch nach dieser Möglichkeit entwickelte sich das Geschehen auf dem Platz eher verhalten. TeBe konnte leichte spielerische Vorteile verbuchen, aber Gütersloh stand defensiv sicher. Nah an den Gegenspielerinnen ließen die Ostwestfalen wenige Berliner Aktionen zu. Offensiv traten die Gäste erstmals durch Jacqueline Scheuren in Erscheinung, deren Versuch von halbrechts jedoch klar am langen Pfosten vorbei strich (13.). Gefährlicher war es da schon als Scheuren im Anschluss an einen weiten Freistoß auf ihre Sturmpartnerin Birgitta Schmücker ableckte, die frei vor Berlins Keeperin Kerstin Prusas zum Schuss kam. Prusas rettete mit einem schnellen Reflex (23.).
In der Folge neutralisierten sich beide Teams. Die besseren Möglichkeiten lagen dennoch bei Gütersloh. Wieder Scheuren kam nach einem Sprintduell mit Senem Özer zum Abschluss, aber scheiterte erneut an Prusas (36.). Für TeBe versuchte es vor der Pause nochmals Jana Teodoridis, die aber nach Ablage Mohrs vom rechten Strafraumeck den Kasten knapp verfehlte (39.). Ansonsten lebte das Spitzenspiel mehr von der Spannung als von begeisterndem Fußball. Mit einem torlosen Remis ging es in die Kabinen.
Aus diesen kam, wie schon in der ersten Halbzeit, TeBe als das anfangs agiler Team zurück auf den Platz. Nach einem Eckball durch Teodoridis köpfte Özer am zweiten Pfosten wuchtig zur Führung ein. Es war die erste klare Möglichkeit nach dem Wechsel.
Danach bewegten sich beide Mannschaften erneut auf fast identischem Niveau. Strafraumszenen waren selten. Gütersloh drückte nun etwas mehr, TeBe konnte sich aber immer wieder mit spielerischen Mitteln befreien. Es dauert aber fast zwanzig Minuten bis wieder Gefahr für eines der beiden Tore entstand. Mit einer Dublette des ersten Treffers erhöhte TeBe auf 2:0. Diesmal köpfte Straka die schöne Ecke von Teodoridis ein. Durch ihren achten Saisontreffer baute Straka zudem ihre Führung in der Torjägerliste aus.
Mit dem zweiten Tor war die Vorentscheidung gefallen. Die Veilchen standen auch in der Folge defensiv sicher. Daran änderte auch die Einwechslung von Wallenhorst als dritte Spitze nichts. Jessica Brückner hatte noch mal für TeBe eine Chance, legte sich aber den Ball zu weit vor, so dass Keeperin Wojtasik zur Ecke klären konnte. In deren Anschluss schloss die mittlerweile ins Spiel gekommene Fechner in die Arme der Torhüterin ab. Weitere klare Möglichkeiten gab es nicht.
TeBe fährt somit einen wichtigen Sieg im Kampf um die Tabellenspitze ein. In einer ereignisarmen Partie waren die ‚Veilchenladies’ die in der Chancenverwertung effektivere Elf. Mit der Abgeklärtheit sowie der Routine eines Spitzenteams spulten sie ihr Programm ab und fuhren die Punkte ein. Der Abstand zu den aufstiegsberechtigten Verfolgern wächst somit weiter an, da auch Holstein Kiel beim Hamburger SV II nicht über ein 2:2 hinauskam.
Tennis Borussia: Prusas – Özer, Liepack, Holzhaus, Stassen – Wilder (46. Fechner), Hess, Brückner, Teodoridis – Straka, Mohr (90. Joderi-Shoferi)
FC Gütersloh: Wojtasik – Posdorfer (67. Wallenhorst), Schiller, Drewitz, Hackmann – Welch (55. Widowski), Scholz, Barwinsky – Gessat – Scheuren, Schmücker
Schiedsrichterin: Christine Weigelt (Leipzig)
Zuschauer: 78
Tore: 1:0 Özer (49.), 2:0 Straka (65.)
David Naujeck
Zur Tabelle der zweiten Frauen-Bundesliga, Staffel Nord
Geschrieben von: Stephan R.T.
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