VfR Bad Lobenstein, 13. November 2005

 

VfR Bad Lobenstein: Schleiz dominiert Derby klar

Am Ende des Punktspieles des zwölften Spieltages zwischen dem Tabellenführer FSV Schleiz und dem Aufsteiger VfR Bad Lobenstein ist das Erwartete eingetreten: Der Favorit setzte sich mit 2:0 durch und bleibt in der Tabelle ganz oben. Für den VfR kam die Erkenntnis hinzu, gegen die großen Vier der Tabelle (Schleiz, Kahla, Unterwellenborn, Saalfeld) nichts ausrichten zu können.

Oder: Noch nichts! - Denn die Koseltaler versteckten sich in diesem Spiel bei bestem Fußballwetter und der ordentlichen Kulisse von 180 Zuschauern keineswegs und mischten die Gastgeber auf schwerem Geläuf zu nächst mächtig auf. Die Abwehr wirkte sattelfest, im Mittelfeld wurde schnell und direkt kombiniert und nach vorn ging, wenn auch ohne Gefahr, mit Gäbelein und Hölzel die Post ab. Die ersten Annähungsversuche an die gegnerischen Tore kamen von Borde (6.) und Häßner (8.) durch Fernschüsse. Dann hatte der VfR durch Freistöße gute Möglichkeiten. Kaisers Schuss wurde abgeblockt und Hölzels Nachschuss strich am Labay Kasten vorbei. Dann spielte Kachold quer, schickte Gäbelein, doch auch dessen Schuss ging über halblinks am Pfosten vorbei.

Doch so nach und nach erhöhte der FSV das Tempo und damit nahm auch der Druck auf die VfR-Abwehr zu. 20 Minuten brauchten die Schleizer, um ihren ersten Eckball zu erkämpfen. Dieser war jedoch gefährlich, weil Kessel am Ball vorbei flog und Borde das Leder quer durch den Strafraum jagte, jedoch ohne Erfolg. Nun hatten die Hausherren das Spiel im Griff. Immer wieder geriet das VfR-Tor unter Beschuss, vor allem weil die VfR Abwehr den Angriffschwung nur mit Foulspiel unterbrechen konnte. Eine dieser Situationen brachte die verdiente Schleizer Führung. Bittners Freistoß in den Abwehrblock des VfR wurde durch den zuerst reagierenden Orshak ins rechte untere Eck per Kopf verwandelt.(29.) Auch danach war Schleiz am Drücker. So scheiterten Mrvik und Borde an Kessel und A. Brossmann, der es mehrmals aus der Distanz versuchte, an der Genauigkeit. In dieser Phase war der VfR nur in der Abwehr gebunden, Abstöße landeten beim Gegner und somit fast automatisch wieder im eigenen Strafraum. Es dauerte bis in 39. Minute, bis sich die Koseltaler wieder befreien konnten. Nach einem schönen Zusammenspiel zwischen Gäbelein und Popp fehlte es an Genauigkeit, den freistehenden Hölzel zu bedienen. Nach einer Ecke wurde erst Michel beim Kopfball gestört (nicht gepfiffenes Foulspiel), der Nachschuss von Köcher war sichere Beute von Labay.

Auch im zweiten Spielabschnitt setzte zunächst der VfR die Akzente. Mit langen Bällen wurden immer wieder Gäbelein und Hölzel gesucht. Doch sind die Wege meist zu lang, um die FSV-Abwehr in Nöte zu bringen. Auf der Gegenseite versiebte Borde, völlig freistehend vor Kessel, eine schöne Ablage von Orshak. In der 59. Minute dann die endgültige Entscheidung. Eine Mrvik Ecke wurde von Schwarzbach per Kopf genau auf Orshak verlängert, und der brauchte einen Meter vor der Torlinie nur noch den Fuß hinhalten. Kessel sah in dieser Situation schlecht aus. Nochmals Borde (62.), der wiederum freistehend kläglich vergab, und ein weiteres Brossmann Geschoss hätten dem VfR ein wesentlich schlechteres Endergebnis bescheren können. Aber auch Hölzel hätte nach 64 Minuten sein Tor machen müssen.

So blieb es bis zum Schluss bei diesem gerechten Resultat in einem schnellen und phasenweise gutklassigem Bezirksligaspiel. Der VfR konnte bis zum Strafraum durchaus mithalten, beim Abschluss zeigten sich zunehmend gravierende Mängel. Der Ausfall der beiden Spitzen Fijolek und Linke konnte nie kompensiert werden.

FSV Schleiz: TW Labay, Priedemann, A. Brossmann, Schaub, Graewe (G) (56. M. Sachs), Schwarzbach (83. M. Brossmann), Bittner, Budina (G), Orshak, Borde (83. H. Sachs), Mrvik

VfR Bad Lobenstein: TW Kessel, Munzer, Falk, Kachold (G), Popp, Häßner (78. Heinze), Kaiser, Gäbelein (G), Hölzel, Köcher, Michel (54. Schmidt)

Bernd Schneider

Geschrieben von:  Systema