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  • FC Stahl Brandenburg, 20. Oktober 2008

     

    Wieder 2:0-Führung aus der Hand gegeben


    Von:  Stephan R.T.

    Die erste Männermannschaft des FC Stahl Brandenburg kam in Rüdersdorf nur zu einem 2:2-Unentschieden. Wie schon im vorletzten Heimspiel gegen den Schönower SV brachten die Blau-Weißen dabei eine 2:0-Halbzeitführung nicht über die Runden. Stahl verlor dadurch weiteren Boden auf Tabellenführer Werder. Der Rückstand auf den Klassenprimus beträgt nun schon neun Punkte.

    Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Es war ein unterdurchschnittliches Landesligaspiel, das zwar einige gute Szenen im Mittelfeld bot, aber auf beiden Seiten nur zwei klare Torchancen. Rüdersdorf vergab beide, Stahl nutzte beide. Die Führung für die Havelstädter fiel quasi aus dem Nichts. Die Beobachter hatten bisher noch keine Aktion gesehen, welche in diesem Spielbericht erwähnenswert gewesen wäre. Dann die 13. Minute. Nachtigalls Freistoß von links konnte ein Rüdersdorfer nicht klären und Mickan war zur Stelle – 0:1. Optisch hatte der MSV anschließend etwas mehr vom Spiel, jedoch ohne zu glänzen. Die erste Möglichkeit für den Gastgeber gab es erst nach 28 Minuten, als Kurzhals toll aus dem Mittelfeld angespielt wurde, sein Schuss von halbrechts jedoch vorbei ging. Nach 36 Minuten startete Stahl einen verheißungsvollen Angriff, doch nach Zuspiel von Nachtigall wurde Mickans Schuss abgeblockt. Nachdem Ratzow auf der anderen Seite einen Fernschuss absetzen konnte, den Böhm aber sicher hielt (37.), fiel im Gegenzug das nächste Brandenburger Tor. Tarnow startete auf rechts durch und flankte dann genau auf Aumann. Mit dem rechten Außenrist spitzelte er den Ball an MSV-Keeper Schroedter vorbei ins Tor – 0:2 (38.). Dann die zweite Großchance für den MSV. Becker hatte sich gegen drei Stahl-Spieler durchgesetzt, bevor er den Abschluss suchte. Doch auch sein Schuss ging links vorbei (41.). Allerdings nur hauchdünn, Böhm wäre hier wohl machtlos gewesen. Einen weiteren Ball bekam er der fehlerfreie Stahl-Torwart nach einer Kombination zwischen Zöphel und Pflume zu halten, wieder erledigte er seinen Job souverän (43.). Stahls letzte gute Szene vor dem Seitenwechsel, Tarnows Schuss aus der Drehung nach einem Kopfball-Gewühl (46.), war ebenso nicht von Erfolg gekrönt.

    Nach der Pause kam ein anderer MSV aus der Kabine. Die Gastgeber zogen nun ein druckvolles Spiel auf und zeigten jetzt, warum sie seit sechs Spielen ungeschlagen sind. Bereits in den ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff gab es zwei Gelegenheiten, bis die dritte von Erfolg gekrönt war. Nachdem Bauer nicht klären konnte, hatte Kurzhals anschließend keine große Mühe mehr und vollendete – 1:2 (51.). Nach zehn Minuten konnte sich Stahl wieder etwas befreien, Nachtigall mit einem Fernschuss sorgte erstmals wieder für ein ‚Hallo wach’. Auf der Gegenseite hatte der starke Kurzhals die nächste ‚Hundertprozentige’, als er nach schöner Einzelleistung schoss, Böhm aber im letzten Moment zur Ecke klären konnte (57.). Wenige Minuten später versuchte es Zöphel aus der Ferne, bevor MSV-Keeper Schroedter knapp vor Nachtigall klären konnte (60.). Dann versuchte es Bauer per Freistoß – hart, aber leider zu unplatziert (62.). Stahl war nun wieder dran, aber auch Mickans Schuss (nach tollem Zuspiel von Schimpf) ging anschließend genau auf den Körper des MSV-Keepers (65.). Eine ‚Hundertprozentige’ hatten Mickan und Nachtigall. Mickan hätte es selbst versuchen können, passte aber zum besser postierten Mitspieler, der hauchdünn verzog (68.). Danach versuchte es Stahl über Bauer und Mickan, aber wieder konnte sein Versuch pariert werden (73.), nach dem fälligen Eckball ging Aumanns Schuss über das Tor (74.). Die Entscheidung lag nun in der Luft, doch das Tor fiel auf der Gegenseite. Nachdem Kurzhals von Sommerlatte nicht gestoppt werden konnte, flankte er zu Tavernier, der per Kopf keine Mühe mehr hatte – 2:2 (75.). Doch auch von diesem Rückschlag erholte sich Stahl und hatte weiter seine Chancen. Aber weder Mickan (82., nach langem Ball von Bauer), noch Aumann (86., Vorarbeit: Nachtigall) brachten die Kugel im Tor unter. In der letzten Minute stockte den wenigen mitgereisten Fans noch einmal der Atem, als Koch einen Zweikampf im eigenen Strafraum führte und man schon einen Elfmeterpfiff befürchtete. Dieser jedoch blieb gerechterweise aus. Erfreulich war auch, dass kein Rüdersdorfer reklamierte. Wenig später wurde abgepfiffen.

    Fazit: Ein leistungsgerechtes Unentschieden. Stahl war vor der Pause die bessere Mannschaft, Rüdersdorf danach. In der zweiten Halbzeit war es eine Begegnung zweier Spitzenteams, wenngleich beide tabellarisch derzeit lediglich in der Verfolgergruppe feststecken. Zudem zeigten beide Mannschaften, warum sie derzeit in der Fairplay-Tabelle das Spitzenduo bilden. Es war zwar ein Spiel mit gesunder Härte, aber nie unfair. So war die Atmosphäre auf dem Platz und auch auf den Rängen stets von Sportsgeist und gegenseitiger Achtung geprägt. Auch Schiedsrichter Wickfeld hatte mit seiner großzügigen Leitung und einer geringen Fehlerquote ebenfalls einen Anteil am Spielverlauf.

    Wenngleich es für Stahl gegen den MSV im Vorjahr deutlich besser lief (3:0 und 5:0), muss man den Rüdersdorfern gehörigen Respekt zollen. Zum einen für den Neuaufbau der Mannschaft, der sich langsam auszuzahlen beginnt. Zum anderen auch für die Außendarstellung. Es gibt wieder ein Programmheft – für Landesligaverhältnisse sogar ein außerordentlich gutes – und eine Internetseite ist im Aufbau. Offensichtlich werden diese Fortschritte auch von den Zuschauern wahrgenommen, deren Zahlen langsam wieder steigen. Nachdem sich der MSV noch im Frühjahr als ein vor sich hin darbender Verein ohne jegliche Perspektive präsentierte, herrscht hier nun eine Aufbruchsstimmung. Den Verantwortlichen ist es zu wünschen, dass man diesen Weg erfolgreich weiter bestreiten kann.

    FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Bauer (G), Koch, Sommerlatte – Schumacher (ab 52. Hoffmann), Schimpf, Nachtigall, Aumann, Klassen (ab 57. Taube) – Mickan, Tarnow (ab 52. Buczilowski)

    Zuschauer: 110 (15 Stahl-Fans)
    Tore: 0.1 Mickan (13.), 0:2 Aumann (38.), 1:2 Kurzhals (51.), 2:2 Tavernier (75.)

    Jörg Pochert

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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