Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Süden | Startseite » Aktuell » Artikel
NAVIJACI – Durch das ehemalige Jugoslawien
Ein 612-seitiges Buch und Reiseführer für Fußballfans – Voller Leidenschaft und Fankultur.
  • TSG Balingen, 25. Mai 2011

     

    Zu Gast beim Nöttingen-Bezwinger FSV Hollenbach, der Mannschaft der Stunde


    Von:  Stephan R.T.

    16 (von 18 möglichen) Punkte verbuchte der FSV Hollenbach in den zurückliegenden sechs Spielen. Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert die TSG Balingen beim aufstrebenden Oberligisten im Hohenlohischen.

    Der FSV Hollenbach ist die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Oberliga. Der Aufsteiger gewann fünf seiner jüngsten sechs Partien, bezwang dabei unter anderem den Tabellenführer FC Nöttingen auswärts mit 2:1, fegte die Spvgg Neckarelz mit 5:0 vom Platz und feierte zuletzt einen souveränen 4:0-Erfolg in Durlach. Trotzdem ist der Vorjahres-Verbandsligist noch nicht gerettet. Zwar belegt der FSV mit 41 Punkten den auf jeden Fall zum Klassenerhalt berechtigenden 13. Rang – doch die Konkurrenz aus Freiberg (40) und Bahlingen (39) sitzt Hollenbach im Nacken.

    Dass der FSV kein klassischer Neuling ist, erschließt sich bei genauerer Betrachtung recht schnell. Finanziell wird der Klub massiv vom Sportartikel-Hersteller ‚Jako‘ unterstützt, hier und da machte bereits die Bezeichnung vom ‚kleinen Hoffenheim‘ die Runde. Qualitativ ist der Kader in der Tat hochkarätig bestückt. Unter den zahlreichen namhaften Akteuren tummelt sich mit Joseph Fameyeh (20 Saisontreffer) auch einer der erfolgreichsten Oberliga-Torjäger.

    Trotzdem verlief die Hinrunde durchwachsen, weshalb Aufstiegstrainer Manfred Stephan das Handtuch warf, sein Nachfolger Ralf Stehle, einst auch Stephans Vorgänger, wurde zum bislang gefeierten Feuerwehrmann. Bemerkenswert: Nach dem 4:0 in Durlach kritisierte Stehle einzig die Chancenverwertung – was als klare Ansage an die Keller-Konkurrenten verstanden werden kann.

    „Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen haben wir in der zweiten Halbzeit das Ergebnis mehr oder weniger nur verwaltet, ohne jedoch in ernsthafte Schwierigkeiten zu kommen“, teilt Stehle weiter mit. Kein Zweifel besteht also an der Tatsache, dass der FSV momentan mit extrem breiter Brust auftritt, zumal die bis dato letzte Saisonniederlage (0:2 in Kirchheim) auch schon eineinhalb Monate zurückliegt.

    Immerhin ist die Balinger Bilanz gegen den ambitionierten Emporkömmling positiv: In der Verbandsliga-Saison 2007/2008 gab's zwei Unentschieden (1:1 und 3:3), das Hinspiel der aktuellen Runde gewann die TSG mit 2:1.Im November trafen Marc Buchstor und Tonny Madegwa, nachdem Joe Fameyeh zunächst den Gast in Führung gebracht hatte. Nach diesem Duell endete übrigens die bemerkenswerte Balinger Hinrunden-Erfolgsserie mit zwölf Partien ohne Niederlage. In den folgenden 16 (!) Spielen gab es nur noch zwei Siege. Damit einher ging der Absturz vom zweiten auf den zehnten Tabellenplatz.

    Wohin die Reise des FSV Hollenbach gehen soll, ist derweil offen. Kurzfristig ist der Klassenerhalt das Ziel – aber was kommt danach? Abteilungsleiter Kurt Sprügel erteilt hochtrabenden Visionen (noch) eine Abfuhr: „Wir sind ein Dorf und werden ein Dorf bleiben und keine Kapriolen machen. Wir werden die Sponsorengelder sinnvoll einsetzen. Wir wollen nichts kaputt machen, was wir uns aufgebaut haben und etwas aus der eigenen Jugendarbeit ernten.“

    Hintergrund: Der Aufstieg des FSV Hollenbach hat einen handfesten monetären Hintergrund: Im Mulfinger Teilort hat der Sportartikel-Hersteller ‚Jako‘ (steht für die Flüsse Jagst und Kocher) seinen Sitz. Und dessen Firmen-Inhaber Rudi Sprügel fungiert als Hauptsponsor, sein Bruder Kurt als FSV-Abteilungsleiter. Rudi Sprügel, einst Zweitliga-Spieler der Würzburger Kickers, finanziert die Mannschaft fast im Alleingang. Zudem tritt der Ventilatorengigant ebm-papst (Mulfingen) als Großsponsor in Erscheinung. Mittlerweile hat Sprügel die besten Fußballer aus der Region zum FSV geholt. Auch einige Ex-Profis heuerten an. Nicht selten gab es als Lockmittel einen Job. „Wenn sich Jako nicht engagiert hätte, wären wir in der Kreisliga B”, behauptet Kurt Sprügel, der viele arrivierte Kicker mit dem Ziel verpflichtet hat, ja nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Dass dieses Vorhaben perfekt vorbereitet ist, zeigt die aktuelle Erfolgsserie.

    Der Oberliga-Toptorjäger Joseph Fameyeh (32/früher TSV Crailsheim, neunfacher ghanaischer Nationalspieler) ist beileibe nicht der einzige Hochkaräter im FSV-Kader. Der 27-jährige Martin Schmidt wechselte beispielsweise vom Drittligisten SV Wacker Burghausen nach Hohenlohe. Oder Steffen Lauser: Er war zwei Jahre lang Profi in Dänemark, wollte in Deutschland eigentlich in der zweiten Liga spielen, nahm dann aber die offenbar lukrative FSV-Offerte an.

    Für Schlachtenbummler besteht Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus. Abfahrt ist am Samstag um 10.15 Uhr (Au-Stadion).

    Taube, Buchstor, Scheu und Dilucia fallen aus

    Vor den samstäglichen Gastgebern zieht der Balinger Trainer Karsten Maier seinen Hut: „Hollenbach hat eine eindrucksvolle Serie mit tollen Resultaten hingelegt“, weiß der TSG-Coach, der seine Elf trotz allem nicht chancenlos wähnt: „Wir möchten auf der guten zweiten Halbzeit vom Freiberg-Spiel aufbauen und Druck ausüben. Und natürlich wollen wir nach Möglichkeit das Spiel für uns entscheiden.“ Maier muss im Hohenlohischen auf Martin Taube, Marc Buchstor, Karsten Scheu und Felice Dilucia verzichten, eventuell nimmt er den A-Junior Kevin Keller mit auf die 190 Kilometer lange Auswärtsreise (Busabfahrt ist am Samstag um 10.15 Uhr). Mittelfeldspieler Alexander Jauß glaubt übrigens an einen Sieg im Mulfinger Teilort Hollenbach, der auf halbem Weg zwischen Schwäbisch Hall und Bad Mergentheim liegt: „Wir wollen einen Dreier. Wir wissen, dass Hollenbach gut drauf ist, doch sind wir uns auch unserer Stärken bewusst.“ In diesem Spiel sei alles möglich, so Jauß, der glaubt, dass die TSG dieses Mal die „Kleinigkeiten für uns entscheiden“ wird.

    Fabian Kurth bisher einziger Neuzugang

    Die Personalplanungen für die neue Runde treiben die beiden Sportlichen Leiter Jürgen Siedler und Bernd Jetter voran. Als bislang einziger externer Neuzugang steht weiterhin Fabian Kurth (TSV Großbardorf) fest. Die Zahl der Abgänge hat sich hingegen mittlerweile auf drei erhöht: Neben Kevin Daboci (Ziel unbekannt) und Nico Willig (Karriereende) wird auch Ümit Oytun der TSG Balingen den Rücken kehren. Der Mittelfeldspieler, der erst vor der Runde vom SSV Reutlingen an die Eyach gewechselt war, wird nun mit dem akut abstiegsbedrohten Staffel 4-Landesligisten FC Krauchenwies in Verbindung gebracht.

    Noch sieben Spieler von der Aufstiegsmannschaft übrig

    Nach der Saison 2007/2008 stieg die TSG Balingen als Meister der Verbandsliga Württemberg in die Oberliga auf. Interessant: Neben beiden Trainern, Karsten Maier und dessen ‚Co‘ Herbert Harsch, sind nur sieben Spieler aus dem damaligen Aufgebot nach wie vor für die Kreisstädter aktiv: Nico Willig, Martin Taube, Manuel Pflumm, Ivan Todorovic, Marc Buchstor, Turan Sahin und Felice Dilucia. Höherklassig wechselten seither lediglich Sahin, der inzwischen wieder zurückkehrte, Lukas Foelsch (beide VfR Aalen) und Jörg Schreyeck (SC Pfullendorf). Insgesamt 16 Akteure des Meister-Kaders (Raisch, Geser, Jäger, Raab, Cus, Ketis, Gekeler, Schreyeck, Schelling, Dehner, Miller, Bauer, Foelsch, Göbel, Sarantos, Decortes) haben die TSG verlassen.

    Manuel Pflumm und Julian Hauser für die WFV-Auswahl nominiert

    Zwei Oberligaspieler der TSG Balingen stehen im aktuellen Aufgebot der WFV-Auswahl, die im Juni in Portugal um den UEFA-Regionen-Cup spielt. In den Kader fürs Testspiel beim 1. FC Normannia Gmünd (7. Juni) wurden Manuel Pflumm und Julian Hauser berufen. WFV-Trainer Wolfgang Kopp wird die endgültige Spielerliste in Kürze der UEFA vorlegen.

    Am 28. Juni steht das Freundschaftsspiel gegen den SC Freiburg an

    Eine große Ehre wird der TSG Balingen am Dienstag, 28. Juni zuteil: In einem Freundschaftsspiel trifft der Oberligist auf den Bundesligisten SC Freiburg. Die Partie findet auf dem Gelände der Spvgg Oberndorf statt, die 2011 ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Spielbeginn im Neckarstadion ist um 19 Uhr. 2007 trat die TSG zum bislang letzten Mal gegen einen Erstligisten an. Die Maier-Elf unterlag damals dem VfB Stuttgart mit 1:3.

    Teilnehmerfeld für den zweiten SSK-Cup steht fest

    Das Teilnehmerfeld des 2. SSK-Cup steht fest. An diesem Aktiventurnier, das die TSG Balingen am 15. und 16. Juli zum zweiten Mal veranstalten wird, nehmen sieben Mannschaften teil. Vorab für die Endrunde (Samstag) qualifiziert sind der Titelverteidiger SV Stuttgarter Kickers (Regionalliga), eine Jungprofi-Auswahl aus Rio de Janeiro sowie die TSG Balingen (Oberliga) selbst. Den vierten Hauptturnier-Teilnehmer ermitteln im Vorturnier am Freitag die drei Landesligisten FC 07 Albstadt, FV 08 Rottweil und TSV Frommern, sowie der Bezirksligist TSG Balingen 2. Voraussichtlich wird es bei beiden Turnieren zunächst zwei Halbfinalspiele und ein Finale geben – möglicherweise beim Endturnier auch noch ein Spiel um Platz drei.

    Ralph Conzelmann

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.