SV 1916 Sandhausen, 10. Dezember 2013
„Irgend wann erwischt es einem“. Dem Trainer des SV Sandhausen, Alois Schwartz war klar, dass der Heimnimbus ‚ungeschlagen‘ zu sein, einmal verloren geht. Deshalb trug er auch die 1:3 (1:1) Niederlage seiner Mannschaft im Hardtwaldstadion gegen den Bundesligaabsteiger SpVgg Greuther Fürth mit Fassung. Vielmehr stellte er die positiven Aspekte der Vorrunde in der zweiten Bundesliga heraus: „Wir haben 23 Punkte auf dem Konto, haben im DFB-Pokal den 1.FC Nürnberg ausgeschaltet und sind bei der Frankfurter Eintracht nur knapp gescheiterte. Was will man mehr“. Sein Gegenüber Frank Kramer sprach von einem harten Stück Arbeit, ehe Sandhausen in den Knie gezwungen werden konnte: „Es war eine intensive Auseinandersetzung wo jeder versucht hat, die Nase nach vorne zu bringen. Allerdings konnten wir nach der Führung das Heft in die Hand nehmen, machten uns aber das Leben selbst schwer. Nicht jeder Konter wurde so gespielt, wie wir es uns vorgestellt hatten“.
Zunächst spielte der Verlauf den Gastgebern voll in die Karten. Nach 16 Minute markierte Simon Tüting nämlich die Führung, nach Danny Blum eine Achenbach-Ecke mit dem Kopf weiterleitete und Tüting vollstreckte. Eine Viertelstunde später dann allerdings der zu diesem Zeitpunkt völlig unnötige Ausgleich. Robert Zillner marschierte ungehindert durchs Mittelfeld und danach fühlte sich für Zoltan Stieber und den Torschützen Niclas Füllkrug niemand aus der SV-Defensivabteilung zuständig. Es stand 1:1 und dieser Treffer rüttelte gleichzeitig die Gäste wach, die zunehmend stärker wurden. Bereits in der 53. Minute schien die erstmalige Gästeführung perfekt. Florian Trinks hatte aber den Arm im Spiel und als der Referee bereits in Richtung Mittelfeld tendierte, machte der Fürther Mittelfeldstratege Dr. Drees auf den unregulären Treffer aufmerksam. Ware Größe des Gästeakteurs, denn es stand schließlich 1:1.
Drei Minuten später dann aber doch die SpVgg im Vorteil. Julian Schauerte hielt Zillner im Strafraum fest und Stieber ließ Riemann vom Strafstoßpunkt keine Chance. 20 Minuten später dann die endgültige Entscheidung: Wieder einmal zog Brosinski auf der rechten Außenbahn auf und davon und seine Maßflanke beförderte Trinks per Kopf und dieses Mal völlig korrekt in die Maschen. „Bereits nach dem Elfmeter-Rückstand fehlte meiner Mannschaft die Kraft, um noch eine Wende wie gegen Paderborn schaffen zu können“. Die erste Heimniederlage war perfekt.
SV Sandhausen: Riemann – Schauerte, Olajengbesi, Schulz, Achenbach – Linsmayer (78. Löning), Tüting – Zimmermann, Ulm (62. Klotz), Thiede (31. Kluft) – Blum
SpVgg Greuther Fürth: Hesl – Brosinski, Kleine, Mavraj, Gießelmann – Fürstner, Sparf – Stieber (89. Korcsmar), Trinks, Ziller (72. Baba) – Füllkrug (90. Drexler)
Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees Münster-Sarmsheim)
Gelbe Karten: Linsmayer / Sparf
Zuschauer: 4.000
Tore: 1:0 (16.) Tüting, 1:1 (32.) Füllkrug, 1:2 (56.) Stieber, Foulelfmeter, 1:3 (76.) Trinks
VfB Eppingen verdiente sich redlich einen Zähler – U23 nur 1:1
Zum Abschluss des Jahres 2013 musste sich die U23 des SV Sandhausen mit einem 1:1 (0:0) Remis in der Verbandsliga gegen den abstiegsgefährdeten Neuling VfB Eppingen zufrieden geben. Die Gäste verdienten sich redlich diesen Zähler aufgrund ihrer aufopferungsvollen Spielweise. Zwar bestimmten die Gastgeber über weite Strecken das Geschehen, doch die Kraichgauer blieben stets gefährlich und für Michael Hiegl im SV-Gehäuse ein ständiger Unruheherd. Die klarste Möglichkeit der ersten 45 Minuten hatten die Gäste nach 24 Minuten, nachdem zuvor schon Özdemir eine Schmidt- Flanke neben das Tor setzte. In der 34. Minute schien die SV-Führung perfekt, doch nach Bergolds Lattenabpraller wurde der Nachschuss wegen Abseits nicht anerkannt.
Nennenswert bis zur Pause noch ein Kopfball von Marco Pischorn, der über den Querbalken flog. Im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Die Gastgeber gaben die Schlagzahl vor, doch die Gäste wussten immer wieder zu überaschen. So auch in der 80. Minute, als Rudenko einen 22-Meter-Freistoß unhaltbar für Hiegl zur VfB-Führung in die Maschen donnerte. Obwohl durch den Wechsel von Marco Pischorn von der Abwehr in den Angriff die Aktionen vor dem Gehäuse von Horn zwingender wurden, mehr als der Ausgleich sprang nicht mehr heraus. Zwei Minuten vor dem Ende verlängert e Pischorn per Kopf zu Özdemir und der drückte die Kugel über die Linie.
U23 SV Sandhausen: Hiegl – Pischorn, Rehberger, Hauck, Schmidt, Prommer (67. Weber), Schork, Iseni (57. Can), Bergold (67. Jurjevic), Özdemir, Müller
VfB Eppingen: Horn – Barth, M. Söder, Hecker, Schweinfurth, O. Söder (82. Stetter), Gherman, Karaoglan, (71. Beierle), Rudenko, Kirchner (77. Landes, Kubasta
Schiedsrichter: Martin Mansel (Bruchsal)
Tore: 0:1 (80.) Rudenko, 1:1 (88.) Özdemir
Die Ergebnisse: SV 98 Schwetzingen – FCA Walldorf II 3:1, TSG 62/09 Weinheim – SG HD-Kirchheim 1:4, U23 SV Sandhausen – VfB Eppingen 1:1, SpVgg Neckarelz – TSV Reichenbach 3.1, FC Spöck – SV Kickers Pforzheim 0:3, VfR Gommersdorf – FC Heidelsheim 0:0, 1.CfR Pforzheim – FC Germania Friedrichstal abgesetzt, spielfrei SV Waldhof Mannheim II.
Die Lage in der Verbandsliga: Ein Quartett mit SV Kickers Pforzheim, TSV Reichenbach, FC Germania Friedrichstal und U23 SV Sandhausen wird die beiden ersten Plätze unter sich ausmachen, wobei der Nachwuchs des Zweitligisten etwas an Boden verloren hat. Wetterwendisch auch die Vorstellungen momentan von TSV Reichenbach, sodass der SV Kickers Pforzheim die Gunst der Stunde und auf dem ersten Platz überwintern kann. Im Tabellenkeller gab es einen Aufstand des Gefährdeten-Trios, die allesamt punkteten. Der Verbleib wird trotzdem schwer. Auch für 1.CfR Pforzheim und FC Spöck bleibt es eng, wobei selbst SV 98 Schwetzingen und die TSG 62/09 Weinheim nochmals in den Abstiegssog rutschen können.
Nachholspiel in der Verbandsliga: Samstag, 14. Dezember um 14 Uhr 1.CfR Pforzheim – FC Spöck (SRin: Sonja Kuttelwascher, Mannheim).
Siegfried Müller
Zur Tabelle der zweiten Bundesliga
Geschrieben von: Stephan R.T.
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