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  • SV 1916 Sandhausen, 17. August 2010

     

    „Ich liebe meinen Beruf“ – Interview mit Sreto Ristic


    Von:  Stephan R.T.

    Am Wochenende brachte Sreto Ristic mit seinem 4:4-Ausgleichstreffer in der 119. Minute den SV Sandhausen ins Elfmeterschießen, in dem der SVS dann aber dem FC Augsburg mit 1:3 unterlag. Die Sandhausener verpassten damit die Pokalsensation nur knapp und müssen sich nun wieder voll auf den Landespokal und die dritte Liga konzentrieren. Bevor aber die nächsten Pflichtspiele anstehen, stand Ristic erst mal für einige Fragen zur Verfügung.

    Hallo Sreto Ristic, lässt Du uns noch mal kurz teilhaben an der Szene vor Deinem 4:4 gegen Augsburg? Im Fernsehbericht war von Deiner ganzen Erfahrung die Rede.

    Was heißt Erfahrung. Man hat gesehen, dass wir dran geglaubt haben, noch mal heranzukommen. Es war ein typisches Pokalspiel mit allem, was man sich wünscht. Gott sei Dank kamen wir zu dem Ausgleichstreffer und dem Elfmeterschießen, aber leider hat es nicht geklappt.

    Die Aktion zum Treffer, war das so geplant?

    Wir trainieren diese Standardsituationen, haben gute Kopfballspieler und Schützen. Gefährlich wird es immer, aber genau planen kann man es nicht, sonst würden wir jede Woche 10 bis 15 Treffer machen.

    Was hat sich danach in der Kabine abgespielt?

    Die Enttäuschung war groß nach der bitteren Niederlage, da wir ein richtig gutes Fußballspiel gemacht haben. Wir haben mehr investiert und über weite Strecken besser ausgesehen als die Augsburger, aber im Fußball gibt es halt nur Gewinner und Verlierer. Leider waren wir die Verlierer und dementsprechend war die Stimmung in der Kabine.

    Gegen Buchen heute Abend im badischen Pokal gilt es...

    Für Außenstehende ist das eine klare Geschichte, nach dem Motto: „wir fahren da hin und hauen die weg“. Das ist aber nicht so, das wird ein Kampfspiel. Für die ist es wahrscheinlich das Spiel des Jahres und von daher müssen wir auf der Hut sein, dagegenhalten und das Spiel auch durch spielerische Klasse mal zu gewinnen.

    Nun war das Spiel für Augsburg noch vor Saisonbeginn, Euer nächster Gegner Heidenheim ist in der Saison schon gut in Fahrt, was gilt es zu beachten, um ähnlich gut wegzukommen am Samstag?

    Wir haben gesehen, was wir investiert haben, um ein Unentschieden zu holen, daran gilt es, weiter zu arbeiten. Wenn man etwas weiter unten steht, muss man mehr als die anderen machen. Ich denke nicht, dass so ein spielerischer Unterschied herrschte, wir haben im läuferischen Bereich viel investiert und gegen den Ball sehr gut gearbeitet, dadurch sind wir ins Spiel gekommen. Vor allem die Außenbahnen, die in letzter Zeit nicht so funktioniert haben – wenn ich sehe, was ein Roberto Pinto gespielt hat, das war schon sehr gut. Da waren elf Mann auf dem Platz und wir mussten nicht zwei oder drei Mann durchschleppen. An der guten Kollektivleistung gilt es, zu arbeiten und das wieder abzurufen.

    Im Umfeld spricht man des Öfteren von Deinem großen Wert für die Mannschaft, magst Du dazu etwas sagen, was das ausmachen könnte?

    Ich kann dazu weniger sagen, ich liebe meinen Beruf und fühle mich in Sandhausen wohl. Ich spiele gerne Fußball und habe vielleicht etwas mehr Erfahrung als der ein oder andere im Team. Ich weiß, dass es nicht immer gut läuft und man nicht immer schönen Fußball spielen kann, um zu gewinnen. Vielleicht ist so ein Spieler wichtig für eine Mannschaft, der auf so wesentliche Dinge aufmerksam machen kann.

    Hängst Du evtuell noch ein Jahr in der aktiven Laufbahn dran?

    Ich fühle mich gut, gesund und liebe das, was ich tue. Wieso nicht.

    Du hast Anlagenmechaniker gelernt und Dein Berufswunsch früher war Rechtsanwalt, ist diese Richtung eher auszuschließen nach der Karriere?

    Es ist wohl zu spät und ich denke, ich habe nicht die Kraft, noch mal in die Schule zu gehen. Ich vermute, ich bleibe dem Sport verbunden, dort will ich weiterhin tätig bleiben. Erst mal spiele ich noch Fußball und dann schaue ich, was passiert.

    Ein Karriere-Ende in Sandhausen ist möglich?

    Ja, das ist natürlich nicht auszuschließen.

    Ein Traum, den du dir gern erfüllen möchtest?

    Ich bin mehr Realist als Träumer. Aber mit dem SV Sandhausen wird es vielleicht die letzte Chance für mich, die zweite Liga noch mal in Angriff zu nehmen. Das wäre ein Wunsch, nicht unbedingt Traum, da es auch möglich ist.

    Zum Schluss immer gern ein privates Schmankerl, wie hast Du deine Frau kennen gelernt?

    Wie man sich kennen lernt: „Hallo“ – „Hallo“ (lacht). Nach dem ersten Tag des Kennenlernens waren wir auch zusammen und nun sind wir fast fünf Jahre verheiratet. Wir kennen uns jetzt 12 Jahre.

    Vielen Dank Sreto und alles Gute.

    Ingrid Gebert

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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