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  • FC Augsburg, 24. Januar 2008

     

    „Ich werde den FC Augsburg im Sommer verlassen“


    Von:  Eodin

    Patrick Pircher kam beim Zweitligisten FC Augsburg erst einmal in der laufenden Saison zum Einsatz und befindet sich derzeit seit seiner Operation am Knie im Januar in der Reha. Der Abwehrspieler konnte schon in zwei Spielen für Österreichs Nationalmannschaft internationale Erfahrung sammeln und gewann im Jahre 2003 unter Christoph Daum mit Austria Wien die österreichische Meisterschaft und den Pokal. die-fans.de sprach mit dem 25- Jährigen über seine Zukunftspläne und seine Einsätze in Österreichs Nationalmannschaft.

    Herr Pircher, wie ist Ihre Operation am 3. Januar verlaufen? Wie kam Ihre Verletzung zustande und wann glauben Sie, wieder ins Geschehen eingreifen zu können?

    Die Operation ist problemlos und sehr gut verlaufen. Die Schwellung war auch schnell weg. Die Verletzung passierte während eines Einsatzes in der zweiten Mannschaft, als ich mir das Knie verdrehte. Ich bin momentan in der Reha und Aufbauphase und denke, dass ich Ende März wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.

    Vor Ihrer Knieverletzung wurden Sie in der Vorrunde der laufenden Saison erst einmal zur Halbzeit eingewechselt und kamen meist nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Was hat Ihnen gefehlt, um in der ersten Mannschaft zu spielen und wie sehen Sie Ihre Chancen, sich in Rückrunde noch einmal für einen Stammplatz zu empfehlen?

    Es ist richtig, dass ich nur einmal zum Einsatz gekommen bin und das ist natürlich unzufriedenstellend für mich gewesen. Ich absolvierte aber nur ein Spiel für die zweite Mannschaft, bei dem ich mir leider Gottes auch die Verletzung zugezogen habe. Was schlussendlich gefehlt hat, müssen die Trainer entscheiden. Fakt ist, dass mein Vertrag im Sommer ausläuft und ich den Verein verlassen werde. Was eigentlich schon im Winter geschehen sollte, wenn die Verletzung nicht gewesen wäre.

    Im Dezember 2007 haben Sie bei Manager Andreas Rettig und Trainer Ralf Loose Ihre Freigabe erbeten und dürfen sich seitdem nach anderen Vereinen umschauen. Wie ist die derzeitige Situation? Haben Vereine schon angefragt oder können Sie sich eine Zukunft in Augsburg vorstellen?

    Kurz nach der Freigabe des FCA bekam ich die Diagnose meiner Verletzung und wusste, dass ich länger ausfallen werde und ein Wechsel im Winter nicht zu Stande kommen wird. Deswegen gab es auch noch gar keine Gespräche mit irgendwelchen Vereinen.

    Sie wurden bereits mit 20 Jahren zum ersten Mal für ein Länderspiel der A-Nationalmannschaft Österreichs eingeladen und absolvierten im Februar 2005 Ihre bisher einzigen zwei Länderspiele. Was war das für ein Gefühl für die Nationalmannschaft aufzulaufen? Denken Sie, dass Sie trotz Ihrer derzeitigen Situation in Augsburg und Ihrer Operation noch die Gelegenheit haben werden, für Österreich bei der EM im eigenen Land zu spielen?

    Es ist natürlich das Größte für einen Spieler, für sein Land aufzulaufen. Es war ein schönes Gefühl und ich bin sehr stolz darauf. Ich war lange Zeit auf einem guten Weg bei der EM dabei zu sein, aber auf Grund der wenig Einsatzzeiten in Augsburg rutschte ich immer mehr ab. Bei einem Wechsel im Winter wäre die Chance vielleicht noch da gewesen, aber jetzt mit der Verletzung ist der Zug für mich abgefahren. Aber es gibt auch noch nach der EM schöne Aufgaben mit der Nationalmannschaft und es ist sicher eines meiner Ziele, dass es nicht bei zwei Einsätzen für Österreich bleibt.

    Im September 2007 löste Ralf Loose den Aufstiegstrainer Rainer Hörgl als Chefcoach ab. Bei Ihren vielen Stationen in Österreich haben Sie viele Trainer kennen gelernt, unter anderem im Jahre 2003 Christoph Daum bei Austria Wien. Welcher Trainer hat Sie am meisten weitergebracht und mit welchem Coach kamen Sie nicht so gut zurecht?

    Es ist so, dass jeder Trainer seine eigene Philosophie vom Fußball und dem Umgang mit einer Mannschaft hat. Die Eine sagt einem mehr zu, die Andere weniger. Als Spieler nehme ich nur die positiven Erinnerungen jedes Einzelnen mit, und versuche von jedem was zu lernen. Ich schneide mir von jedem das ab, was mir getaugt hat und ich vielleicht später, sollte ich mal Trainer werden, zum Vorbild nehmen kann.

    Ich hatte das Glück schon viele gute Trainer gehabt zu haben. Sei es in der Jugend- oder auch im Profibereich. Namentlich möchte ich keine erwähnen, denn sonst vergesse ich vielleicht einen meiner Förderer.

    Vor Ihrem Wechsel zum FC Augsburg spielten Sie einige Jahre in der ersten Bundesliga Osterreichs und wurden dreimal ausgeliehen. Hat Ihnen die Zeit als ausgeliehener Spieler genützt oder fühlten Sie sich unwohl als solcher? Was gibt es für Unterschiede zwischen dem Fußball in Österreich und Deutschland?

    Für einen Spieler ist es vollkommen egal, ob man ausgeliehen bei einem Verein ist oder nicht. Man versucht einfach sein bestes für den Verein zu geben, um erfolgreich zu sein. Es kommt auch immer auf die individuelle Vertragssituation eines Spielers an.

    Der Stellenwert des Fußballs in Deutschland ist einfach größer als in Österreich. Die schlechten Resultate der Nationalmannschaft haben ihren Teil dazu beigetragen. Die Zuschauerzahlen, die Budgets der Vereine, die Professionalität in den Vereinen, alles ist eines Spur größer als in Österreich. Auch die deutschen Spieler leben professioneller.

    Was ist Ihr Ziel für den Rest der Saison und was wollen Sie in Ihrer Fußballkarriere noch erreichen? Könnten Sie sich für die Zukunft einen Wechsel ins Ausland vorstellen oder wollen Sie eher nach Österreich und so in der Nähe ihrer Familie und Bekannten sein?

    Ich möchte mich von meiner Verletzung erholen und dann 100 Prozent fit wieder zurückkommen. Im Sommer dann eine neue, interessante Aufgabe finden und dann noch mal voll durchstarten. Nicht nur Österreich ist ein Thema für mich.

    Vielen Dank für das Gespräch und gute Besserung

    Geschrieben von:  Eodin

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