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  • SV Babelsberg 03, 21. Januar 2008

    „Man sollte versuchen, sein eigenes Ding durchziehen“


    Von:  Anne80

    Dietmar Demuth gibt im zweiten Teil unseres Interviews Auskunft über die aktuelle Saison beim SV Babelsberg 03, über das Ziel, die Qualifikation in die dritte Bundesliga zu schaffen, wie man mit Birans Wechsel umgehen sollte, über die Entwicklung der Ligen in Deutschland und was er vom ‚FC St. Pauli des Ostens’ hält.

    Worauf legen Sie beim Training wert? Was machen Sie anders als Ihr Vorgänger?

    Ich weiß nicht wie mein Vorgänger gearbeitet hat. Das hat mich auch nicht zu interessieren. Ich sehe nur den Ist-Zustand und da habe ich den Hebel angesetzt. Natürlich müssen wir hart arbeiten um das Ziel, Platz zehn, zu verfolgen. Das versuche ich der Mannschaft einzuimpfen. Es ist wichtig, dass wir noch konzentrierter und intensiver arbeiten um dieses Ziel zu erreichen. In dieser Liga muss man halt dementsprechend körperlich fit sein und da sind wir dabei.

    Wie sind Ihre Einschätzungen zur Hinrunde? Wo gab es Defizite? Was hätte anders sein müssen?

    Sicherlich haben wir zu viele Gegentore bekommen und zu wenig geschossen. Aber das ist ein allgemeines Problem. Im taktischen Bereich müssen wir uns da verbessern. Dafür haben wir jetzt die Vorbereitung und ich hoffe, wir kommen hier unfallfrei raus, ohne Verletzungen. So können wir uns entsprechend vorbereiten.

    Was sind Ihre Ziele für die Rückrunde? Glauben Sie, Sie schaffen den Sprung in die dritte Bundesliga?

    Man muss ja Ziele haben und unser Ziel ist die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga. Dass es schwer wird, wissen wir auch. Das wissen wir auch vom Umfeld. Wir haben zehn Punkte Rückstand. Das ist eine große Bürde, aber wir nehmen diese Herausforderung an. Wir gehen in die Rückrunde, um das noch zu erreichen.

    Haben Sie aktuell schon Pläne/Wünsche/Vorstellungen für die nächste Saison?

    Es sind jetzt Gespräche angelaufen, ob ich mir vorstellen könnte, über den 30. Juni 2008 hinaus, auch in der vierten Liga hier weiterhin zu arbeiten. Es besteht beiderseitiges Interesse, wenn die Rahmenbedingungen dann auch stimmen.

    Finden Sie es schade, dass Herr Biran den Verein verlassen hat?

    Jeder Trainer ist natürlich traurig, wenn er seinen besten Stürmer, der neun Tore geschossen hat, verliert. Aber ich verstehe den Spieler und seine Situation. Damit ist es dann aber auch abgehakt. Wir müssen nach vorne schauen und dürfen nicht über das ‚was wäre wenn’ nachdenken. Das ist Geschichte und wir müssen uns auf den jetzigen Zustand konzentrieren.


    Dietmar Demuth im Gespräch mit die-fans.de.

    Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Ligen in Deutschland und welche Bedeutung wird dieser Wandel Ihrer Meinung nach für den SV Babelsberg 03 haben?

    Ich glaube vom heutigen Standpunkt aus, kann man noch gar nicht sagen, welche Auswirkungen das haben wird. Sinn und Zweck ist sicherlich, die Talente noch mehr zu fördern, noch mehr Leistungsdichte heranzuziehen, dass der Sprung von der dritten in die zweite Liga nicht so groß ist. Das erhoffen sie sich. Man sieht das ja in England. Da gibt es ja drei oder vier Profiligen. Ich finde es nicht so schlecht. Sicherlich bleibt dabei der ein oder andere kleine Verein, der das finanziell gar nicht mehr bewerkstelligen kann, auf der Strecke. Das ist natürlich traurig. Aber wie gesagt, durch die Leistungsdichte erhoffen sie sich, dass die Talente mehr gefördert werden.

    Babelsberg wird oft als ‚St. Pauli des Ostens’ bezeichnet. Sehen Sie als Experte - der ja sowohl als Spieler als auch als Trainer in St. Pauli war - diese Parallelen hier auch?

    Sie möchten es gerne, aber ich glaube, sie sollten nicht versuchen, irgendjemand zu kopieren. Man sollte versuchen, sein eigenes Ding durchzuziehen. Sicherlich ist es als Vorbild, von der Stimmung her und vom Mitleben der Fans, ganz gut. Aber beim FC St. Pauli ist es natürlich einmalig. Nur wenn man das nachmachen möchte, müsste man auch dementsprechend handeln und darf dann dem Verein nicht schaden.

    Sie sehen also den FC St. Pauli als den Kult-Club in Deutschland?

    Ja, ich habe das ja zwanzig Jahre lang mitgemacht und habe alle Höhen und Tiefen erlebt. Ich habe auch vor tausend Zuschauern gespielt und weiß, wie das alles entstanden ist. Insofern kenne ich die Entwicklung und weiß, wie der Kult da entstanden ist.

    Denken Sie, dass dieses Kult-Image noch zutreffend ist?

    Ja, das ist ja sehr auf den Stadtteil bezogen. Man weiß ja, dass in St. Pauli die Alternativen sitzen. Solange die dort vor Ort sind und das Stadion betreten, wird es auch so bleiben. Das prägt ja.

    Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die Rückrunde!

    Zum ersten Teil des Interviews

    Geschrieben von:  Anne80

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