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  • VfB 1948/64 Hüls, 26. Februar 2008

     

    „Professionell aufziehen – professionell abdrücken!“


    Von:  thom.as

    Der VfB Hüls steht nach dem Nachholspiel am vergangenen Sonntag gegen Borussia Emsdetten auf dem ersten Rang der Verbandsliga Westfalen Staffel 1. Dieser Tabellenplatz würde das Team von Coach Klaus Täuber für die neue NRW-Liga qualifizieren. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass es am Ende wohl vier Mannschaften sein werden, die den Aufstieg unter sich ausmachen. Am kommenden Sonntag kommt es zum Duell des VfB Hüls (1.) gegen den SC Paderborn II (3.), ein so genanntes ‚Spitzenspiel’ und die Chance für den Oberliga-Absteiger aus Hüls, sich weiter abzusetzen. die-fans.de sprach mit dem Hülser Trainer Klaus Täuber über das Nachholspiel gegen Emsdetten, den Aufstieg und die NRW-Liga.

    Herr Täuber, im Nachholspiel gegen Borussia Emdsetten kamen Sie nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Kann man mit diesem Ergebnis zufrieden sein?

    Naja, wenn man als Trainer sagt, man ist mit einem 1:1 zufrieden, dann würde irgendetwas schief laufen. Dennoch haben wir ein Teilziel erreicht. Wir wollten nach diesem Nachholspiel Tabellenführer sein, und das haben wir geschafft. Sicherlich wäre ein Sieg besser gewesen, und aufgrund der Spielanteile und des Spielverlaufs hätte man vielleicht auch gewinnen müssen. Aber gut, manchmal ist es eben so. Manchmal fehlt vielleicht das Quäntchen Glück zum Sieg. Dennoch sind wir jetzt Tabellenführer, da soll man nicht jammern.

    Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel gegen das U23-Team des SC Paderborn. Was darf man von diesem Spieltag erwarten?

    Richtig, dieser Spieltag ist vermutlich das vorläufige Highlight dieser Verbandsliga. Der Erste spielt gegen den Dritten und der Zweite gegen den Vierten.

    Wir spielen zu Hause und so viele Heimspiele haben wir nicht mehr. Wir laufen nur noch fünfmal auf heimischem Platz auf. In Heimspielen will man immer die maximale Ausbeute. Das sind 15 Punkte.

    Gibt es irgendwelche Verletzungen oder sonstige Beeinträchtigungen im Kader?

    Wir hatten zuletzt ein paar Probleme im Kader. Auch gegen Borussia Emsdetten sind mir drei Offensivspieler ausgefallen. Das heißt, ich konnte während des Spiels nicht mehr eingreifen, was die Offensive betrifft. Das ist immer etwas schwierig für den Trainer. Wenn es nicht läuft, dann muss man einen Spieler halt auch einmal auswechseln. Genau das konnte ich gegen Borussia Emsdetten eben nicht machen, da ich keinen Offensivspieler auf der Bank hatte. Aber ich hoffe natürlich, dass diese Spieler bald wieder gesund zurückkommen.

    Sie haben derzeit nur 14 Gegentreffer. Das ist verhältnismäßig wenig...

    ...das ist nicht nur verhältnismäßig wenig. Es gibt, glaube ich, nicht viele Mannschaften in sämtlichen Ligen, die so wenig Tore wie wir kassiert haben. Das sagt natürlich auch aus, das wir immer sehr dominant sind, sehr stark nach vorne spielen und die gegnerischen Stürmer daher von unserem Tor fernhalten

    Ist die Defensive also Ihre Stärke, das Erfolgsgeheimnis?

    Klaus Täuber spielt nicht defensiv, er spielt offensiv! Außerdem hat man fast in jedem Spiel 60 bis 65 Prozent Spielanteile. Das heißt, man ist sehr häufig in Ballbesitz und der Gegner entsprechend weniger. Deswegen kommt der Gegner eben auch zu weniger Chancen und in Endeffekt zu weniger Toren. Das liegt aber nicht so sehr an der Defensive, sondern am gesamten System. Die Taktik ist hier eher entscheidend.

    Das Saisonziel ist klarerweise die Qualifikation für die neue NRW-Liga. Jedoch ist nur der Erstplatzierte berechtigt, im nächsten Jahr dort zu spielen...

    Richtig. Es sind wohl vier Mannschaften, die sich noch berechtigte Hoffnungen machen können. Aber nur eine davon steigt auf – das ist der VfB Hüls!

    Wird der Ligaverbleib in den Planungen für nächste Saison also nicht miteinberechnet?

    Ja gut, so vermessen ist man natürlich auch nicht, von vornherein zu sagen, wir spielen nächste Saison sicher in der NRW-Liga. Es kann eben noch so vieles passieren. Du kannst verletzte Spieler haben, du kannst auch eine unglückliche Schiedsrichterentscheidung erwischen und du kannst ganz einfach die Seuche haben. Im Fußball ist immer alles möglich. Dennoch ist das Ziel die NRW-Liga, und wenn nicht dann hast du immer noch die Westfalen-Liga.

    Was halten Sie von diesen Anforderungen der NRW-Liga, die ja kürzlich offenbart wurden?

    Da sitzen teilweise DFB-Funktionäre an den Hebeln, die wirklich wenig Ahnung davon haben, wie es den Amateurvereinen eigentlich geht. Bevor du in der NRW-Liga überhaupt den Ball spielen kannst, musst du erst einmal 8.000 oder 9.000 Euro bezahlen. Unabhängig von den weiteren Auflagen, was das Stadion usw. betrifft. Vielleicht haben die Verantwortlichen zu viel Respekt vor den ganzen ‚Machern’ aus der Bundesliga.

    Und dann gibt es ja nicht einmal Geld in dieser NRW-Liga. Das kommt auch noch hinzu. In der Oberliga gab’s früher noch Kohle. Das heißt, der Amateurfußball wird immer mehr beschnitten. Es wird alles nur noch für diejenigen ganz da oben gemacht. Das ist mindestens ärgerlich. Ich weiß ja nicht von welchem Maßstab die ausgehen. Es klingt jedoch sehr nach Regionalliga. Aber du wirst bestimmt nicht mehr als 400 Zuschauer in dieser Liga haben. Weshalb man nun einen Fanblock und einen VIP-Bereich und Tribünenplätze für Journalisten einrichten muss, ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn die das so professionell aufziehen wollen, dann müssen sie aber auch professionell abdrücken!

    Wie recht Sie haben! Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg im Aufstiegskampf, Herr Täuber.

    Geschrieben von:  thom.as

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