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  • ZFC Meuselwitz, 30. Juni 2014

     

    „Wir setzen die Schwerpunkte auf die jeweiligen altersgerechten Trainingsinhalte“


    Von:  Stephan R.T.

    Während sich bei der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien die besten Teams der Welt untereinander messen, blickt der Regionalligist ZFC Meuselwitz auf knapp zwanzig Jahre aktiver Nachwuchsarbeit und Talententwicklung zurück. Grund genug, mit dem neu berufenen Nachwuchskoordinator Holm Pinder zu sprechen, der selbst 93 Spiele in der zweiten Bundesliga absolviert hat und seit nunmehr 12 Jahren engagiert den Weg des ZFC begleitet, zuletzt als Trainer der Regionalligaelf.

    Zwanzig Jahre aktive Nachwuchsarbeit, was bedeutet das im Einzelnen?

    Im Einzelnen bedeutet das, dass in den Mannschaften des Vereins unter leistungssportlichen Kriterien trainiert wird und dabei über die Breite des Vereins ein Niveau erreicht ist, dass man auch als Spitzenniveau auf Amateurebene bezeichnen kann. Dazu gehört auch, dass die platzmäßigen Voraussetzungen geschaffen wurden. Mittlerweile stehen zwei Rasenplätze und ein Kunstrasenplatz sowie eine kleine Rasenfläche, allesamt mit Trainingsbeleuchtung und in einem Top-Pflegezustand, zur Verfügung, genauso wie ausreichend Trainingsgeräte, z.B. Stangen, Hütchen, Koordinationsleitern und natürlich für jedes Kind ein hochwertiger Trainingsball.

    Wie viele Mannschaften spielen zurzeit in welchen Spielklassen?

    Derzeit spielen bei uns im Verein elf Nachwuchsmannschaften. Die ersten Mannschaften der A- bis F-Junioren spielen jeweils in den höchsten Spielklassen, die in unserem Bundesland Thüringen angeboten werden. Die A-Jugend wurde zum wiederholten Male Staffelsieger. Die anderen Mannschaften belegen mit einer Ausnahme jeweils vordere Tabellenplätze.

    Ist beim ZFC die Platzierung das Maß der Dinge?

    Definitiv ‚Nein‘. Die Vorgabe des Präsidiums lautet, guten Fußball als Ergebnis einer guten Ausbildung zu spielen. Wir setzen die Schwerpunkte auf die jeweiligen altersgerechten Trainingsinhalte und permanente Verbesserung der Fertigkeiten, dort aber altersspezifisch.
    Man braucht zum Beispiel mit E-Junioren keine 1000-Meter-Läufe zu machen, da Kinder in diesem Alter noch keine nennenswerten konditionellen Trainingseffekte erzielen, im Gegensatz zu Technik, Technik, Technik.

    Was unterscheidet Nachwuchsarbeit beim ZFC Meuselwitz von anderen Vereinen?

    Zuallererst einmal die gut ausgebildeten Trainer in der Breite der Mannschaften, sicher auch die Sportflächen und der materielle Rahmen wie Plätze, Bälle, Trainingsutensilien oder Übernahme der Kosten bei Auswärtsspielen oder die Trikotwäsche durch den Verein. Hinzu kommen Trainingslager für die Großfeldmannschaften und Zuschüsse zu den Abschlussfeiern und zu sportlichen Unternehmungen.

    Wie viele Nachwuchstrainer kümmern sich um die Entwicklung der jungen Talente?

    Derzeit sind 31 Trainer, Betreuer und Nachwuchsverantwortliche aktiv, um die Jungs und Mädchen zu fördern, zu fordern und zu entwickeln.

    Was ist mit den Spielern, die aus den Mannschaften herausragen, wie werden diese dann gefördert?

    Spielern, die besser sind als das Niveau unseres Vereins bzw. den Eltern dieser Kinder legen wir einen Wechsel in ein Leistungszentrum nahe. Dort gibt es wesentlich mehr Trainingseinheiten und teilweise auch Internatsplätze. In den letzten drei Jahren haben wir Spieler bei einem Wechsel zum FC Carl Zeiss Jena, zu Rasenballsport Leipzig und zum Chemnitzer FC unterstützt. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die im Guten unseren Verein verlassen, in dem Fall, dass sie die Anforderungen in den Leistungszentren nicht erfüllen, dann zu uns zurückkehren, und das mit höherem sportlichem Niveau als zuvor. Hinzu kommt, dass in unseren Spielklassen die Talentspäher der Leistungszentren regelmäßig beobachten kommen.

    Wie groß ist das Einzugsgebiet, aus dem Spieler nach Meuselwitz kommen?

    Üblicherweise bis zu 30 Kilometer bzw. so, dass es in 45 Minuten zu erfahren geht. Der Großteil kommt natürlich aus einem Bereich von bis zu zehn Kilometer Entfernung.

    Ist das nicht problematisch hinsichtlich des Transportes?

    Grundsätzlich ist das ein Riesenthema, das nur mit Eltern, Großeltern und Freunden zu bewältigen geht, denen die Entwicklung der Kinder auf höchstmöglichem Niveau am Herzen liegt. Für A- und B-Junioren aus Schmölln gibt es bei uns einen kostenfreien Fahrdienst, der ab der neuen Saison auch über Altenburg fährt, da von dort insgesamt acht Spieler zu uns fahren.

    Wer sind die bekanntesten Spieler, die im ZFC den Nachwuchs durchlaufen haben?

    Der bekannteste Spieler, der in den letzten Jahren bei uns im Nachwuchs gespielt hat ist Philipp Riese, ein gebürtiger Meuselwitzer, der zuvor beim FSV Meuselwitz und bei Lok Leipzig gespielt hat, der nach A-Jugend und vier Jahren im Männerbereich in Meuselwitz bei Arminia Bielefeld zum Spieler der zweiten Bundesliga gereift ist und künftig bei Zweitligaaufsteiger Heidenheim spielt sowie unser Kapitän des Regionalligateams, Frank Müller, der fast alle Altersklassen beim ZFC durchlaufen hat oder Mirko Graf, der mit 32 Jahren derzeit Kapitän der II. Mannschaft ist und weit mehr als 300 Spiele für die erste Mannschaft absolviert hat.

    Was passiert mit den Spielern beim ZFC, die aus der Jugend entwachsen?

    Bei denen, die das Niveau unserer ersten oder zweiten Mannschaft haben oder erkennen lassen bieten wir an, im Erwachsenenbereich weiter beim ZFC zu bleiben, um sich weiter zu entwickeln. Wohlwissend, dass dann später ein Zeitpunkt kommt, zu entscheiden, wo man sein Talent am besten in einer ersten Mannschaft einsetzen kann, beim Heimatverein oder aber ganz woanders. Denen, die
    das Niveau der ZFC-Männer nicht haben, empfehlen wir ehrlich und offen einen Vereinswechsel in bestimmte Spielklassen, geben dabei Unterstützung und vermitteln manchmal auch im Interesse der Spieler. Wenn es vom Leistungsniveau her passt, dann natürlich ebenfalls zuerst zu den Vereinen, aus denen sie zum ZFC gekommen sind. Diese Spieler erhalten, so, wie Nachwuchsspieler die aus Leistungsgründen den Verein in der Jugend verlassen, die Freigabe in ihre Heimatvereine.

    Wie arbeitet der ZFC in dieser Sache mit den Vereinen zusammen?

    Die umliegenden Vereine wissen, dass alle ZFC-Spieler mit Freigabe zu ihrem Verein zurückkehren. Das können sich Interessenten bei Vereinen, die in der Vergangenheit zahlreiche Kinder zu uns gesendet haben, wie FSV Lucka, SV Spora, SSV Nöbdenitz oder SV Schmölln am besten bei den dortigen Vorständen oder Nachwuchsleitern selbst bestätigen lassen.

    Ist das nicht recht viel Aufwand, wenn die meisten Spieler dann später woanders spielen?

    Das könnte man auf dem ersten Blick meinen. Aber wir brauchen durchschnittlich ein Talent pro Jahr, das den Sprung in die erste Mannschaft schafft, um unser Männerteam mit 18 Feldspielern selbst zu reproduzieren. Dieses Talent entwickelt sich aber nur auf dieses Niveau, wenn die Mitspieler ebenfalls talentierte, gute Fußballer sind. Und dieses Ziel ist es uns wert, diesen Aufwand zu betreiben. Außerdem ist die Nachwuchsarbeit reine ideelle Tätigkeit, zu der wir uns per Satzung verpflichten: Förderung des Fußballsports und der Jugend.

    Wenn ein Kind zum ZFC kommen möchte, was muss es dann tun?

    Das ist ganz einfach und hat sich bewährt: Auf der Homepage des Vereins unter zfc.de kann man sich mit wenigen Klicks zum Probetraining anmelden. Außerdem können die Jungs und Mädchen bis zu vier Wochen kostenfrei mittrainieren und dann entscheiden, ob sie den Weg beim ZFC gehen wollen. Darüber hinaus können Eltern mit ihren Kindern einfach zu den Trainingszeiten in die bluechip-Arena kommen, diese sind ebenfalls auf der Homepage zu finden oder können unter 03448/755 250 erfragt werden.

    Gibt es durch geburtenschwache Jahrgänge beim ZFC personelle Engpässe?

    Die demografische Entwicklung ist auch an uns nicht spurlos vorüber gegangen. Derzeit suchen wir, um das hohe Niveau der Verbandsliga zu halten, noch talentierte Jungen der Jahrgänge 2000 und 2001.

    Was sind die größten sportlichen Highlights für die Nachwuchsmannschaften des Vereins?

    Zuerst kommen da natürlich Entscheidungsspiele um Meisterschaft, Pokal oder Staffelsiege. Danach rangieren aber gleich die vielfältigen zusätzlichen Dinge. So spielen die Kindermannschaften beim Vereinsfest vor größerem Publikum oder fahren die E und F-Junioren in der nächsten Saison einmal als Einlaufkid zum Bundesligisten VfL Wolfsburg.

    Birgit Seurich

    Zur Tabelle der Regionalliga Nordost

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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