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  • 1. FC Union Berlin, 18. Februar 2008

     

    Amateurreisen


    Von:  yeti

    Drittes Spiel einer Rückrunde, die man aus Unionsicht mit dem Thema ‚Amateurreisen’ überschreiben könnte. Bei vier von fünf zweiten Mannschaften müssen wir auswärts ran, lediglich gegen Cottbus II spielen wir im heimischen Stadion An der Alten Försterei. Zum Auftakt nach der Winterpause ging es gleich ins ungeliebte Dortmund und - so viel kann man sagen - es gab auch in diesem Jahr nicht mehr zu holen, als in den vorangegangen Spielzeiten.

    Vor dem Spiel stand jedoch erst mal die Anreise. Vier Bummelzüge und achteinhalb Stunden Zeit waren nötig, um mit dem Wochenendticket in die Bierstadt zu kommen. Das Getränk unserer Wahl war heute allerdings französischer Wein, der die Fahrt, in Verbindung mit Baguette, erlesenen Käsesorten und Weintrauben, zu einem recht kurzweiligen Unterfangen machte. Da konnten auch ein paar wenige Dresdner nicht stören, die ab Bielefeld in unserem Zug fuhren und das ein oder andere Geschenk übergaben. So erreichten etwa 80 gutgelaunte Unioner den Spielort mit leichter Verspätung und enterten kurz nach Spielbeginn den überraschend gut gefüllten Gästebereich.

    Etwa 500 Unioner mögen unter den 1.142 Zuschauern gewesen sein, in der Überzahl Exilanten. Großartig viel Stimmung konnte man im weiten Rund allerdings nicht vernehmen, das hatte alles mehr etwas von einem Spiel der Verbandsliga und war sicher auch dem Wetter geschuldet, das eher zum Sonnenbad einlud.

    Dortmunds Zweite, immerhin auf Platz vier der Tabelle, präsentierte sich sehr defensiv, während Union von Beginn an engagiert das gegnerische Tor attackierte. Bis zur unverdienten Führung hatten die Dortmunder keine zwingende Chance, Union vergab derer vier. Ein starker Höttecke im Tor der Borussia und eine gute Portion Glück bescherten den Bierstädtern die Pausenführung. In Hälfte zwei ließ Union merklich nach, war aber stets die überlegene Mannschaft. Ein strittiger Faller von Patschinski brachte Union in der 80. Minute einen Strafstoß, den Gebhardt souverän verwandelte. Danach war alles möglich, sowohl die Köpenicker als auch die Hausherren hätten die drei Punkte holen können. Es blieb aber, wie schon im vergangenen Jahr, beim 1:1.

    Die Rückreise gestaltete sich zunächst recht entspannt. Kurz vor Braunschweig fühlte sich der Schaffner dann aber von dem Spieltrieb der jungen Fußballfans überfordert. In Hämerlerwald stoppte er den Zug für geschlagene 68 Minuten, um auf die Bundespolizei zu warten, die erst kurz zuvor den Zug verlassen hatte. Die Lage beruhigte sich, allerdings stand man nun vor dem Problem sämtliche Anschlüsse verpasst zu haben. Um die Hauptstadt noch in derselben Nacht zu erreichen, blieb nur der ICE. Bekanntlich darf man den mit einem Wochenendticket nicht nutzen und so musste man auf den guten Willen der Beamten und der Bahn hoffen. In Braunschweig begab sich der gesamte Mob auf den Bahnsteig, an dem der ICE nach Berlin abfahren sollte. Kurz bevor der eintraf wurde den Berlinern allerdings per Lautsprecheransage recht vehement mitgeteilt, dass dieser Zug nicht für Fußballfans freigegeben sei. Guter Rat war nun teuer und so setzte man sich mit sechs Leuten von der großen Masse ab und konnte den Schaffner letztendlich doch noch überzeugen, uns mitzunehmen.

    Der große Rest nahm den ICE, der eine Stunde später von Wolfsburg fuhr. Ein kleiner Rest blieb allerdings dennoch bei der ursprünglichen Route und wurde so Zeuge eines Überfalls. In etwa zwanzig vermummte Mitglieder der Antifa überfielen die Teilnehmer einer Demo in Dresden mit Fahrradschlössern, Totschlägern und Flaschen. Dabei gingen auch ein paar Scheiben kaputt und so stand der Zug erneut eine Stunde in einem Dorf, ehe es weiter bis Brandenburg/Havel ging.

    Was bleibt sind ein Unentschieden, das Dortmund mehr hilft als uns und eine denkwürdige Fahrt. Als nächstes geht es mit Kickers Emden erneut gegen eine Truppe, die in der Tabelle über uns steht. Dann hoffentlich mit Stimmung, die der Regionalliga würdig ist und einem Sieg für Union.

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    Geschrieben von:  yeti

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