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  • 1. FC Union Berlin, 30. Januar 2009

    Analyse der Wintertransfers - Parensen verpflichtet


    Von:  Jacksack

    Nach der Verletzung von Stammspieler Patrick Kohlmann (Linke defensive Außenbahn, Riss des Syndesmosebandes) hat der 3.Liga-Zweite, der 1. FC Union Berlin, personell nochmals nachgebessert und Michael Parensen vom 1. FC Köln verpflichtet. Der Vertrag läuft bis zum 30.6.2010.

    Der 22-jährige Parensen, der aus dem Profikader der Kölner kommt, aber bislang nur in der U23 in der Regionalliga zum Einsatz kam, ist für Uniontrainer Uwe Neuhaus kein Unbekannter, die beiden hatten bereits zu Dortmunder Zeiten zusammen gearbeitet.

    Damit endet wohl eine relativ bewegte Winterpause in Köpenick bezüglich der Transferaktivitäten. Vor Parensen waren bereits Stürmer Kenan Sahin (Fortuna Düsseldorf) und Verteidiger Mischa Welm (vereinslos, vorher VfR Aalen) zu Union gewechselt. Ähnlich wie der Kicker es nächsten Montag tun wird, soll hier nun kurz Sinn und Unsinn der Transfers analysiert werden ;).


    Welm und Parensen:

    Dass nach dem Abgang von Ruprecht (Aalen) personell etwas geschehen musste, war klar. Für die bisher praktizierte 3er Kette standen zwischenzeitlich nur 3+2 Spieler (Göhlert, Schulz, Stuff + Menz, Maek) zur Verfügung. Daher scheint die Verpflichtung Welms sinnvoll, auch bei der geringen Vertragslaufzeit bis Juni. Als Stammspieler ist er ohnehin nie eingeplant gewesen, zu souverän präsentierten sich bisher vor allem Stuff und Göhlert, aber bei der dünnen Reserve der talentierten aber sehr jungen Menz und Maek ist Welm eine Versicherung.

    Patrick Kohlmann spielte eine grundsolide Vorrunde, meist auf der linken defensiven Aussenbahn, manchmal im linken Mittelfeld, und bildete mit Marco Gebhardt laut Trainer Neuhaus "die beste linke Seite der Liga". Der Schreiber dieser Zeilen ist zwar bei weitem nicht so euphorisch bezüglich Kohlmanns, aber dass seine Verletzung eine erhebliche Schwächung mangels erprobter Alternativen darstellt, gibt wohl auch er zu. Deshalb war klar, dass auch links Defensiv noch etwas getan werden musste.

    Es spricht für die Transferpolitik Beecks, dass mehrere Namen herum geisterten, aber Parensen nicht dabei war. Sinnvoll ist der Transfer nicht nur, um Kohlmanns Verletzung aufzufangen, sondern wohl auch, um der oben geschilderten Abwehrsituation etwas die Brisanz zu nehmen, oder zu geben, wie man will. Ein Hinweis darauf, dass die Verantwortlichen in Parensen mehr als nur eine kurzzeitige Vertretung Kohlmanns sehen, ist wohl die Vertragslaufzeit. Man wird sehen, wie sich Parensen entwickelt, aber bisher ist die Transferbilanz von Neuhaus und Beeck durchaus sehr positiv.


    Kenan Sahin:

    Der Sturm, eines der Prunkstücke der äußerst erfolgreichen Unioner Hinrunde, bedurfte eigentlich keiner dringendsten Nachbesserung. Patschinski, Biran und ein Benyamina in der Form seines Lebens, dazu ein aufstrebender Youngster Steven Jahn - eigentlich alles im Lack möchte man meinen. Nun gibt es aber im Sturm exakt zwei Probleme. Das erste ist der auslaufende Vertrag Benyaminas, das andere der dauerverletzte, und eigentlich vierte etatmäßige Stürmer Dustin Heun.

    Viel wurde spekuliert, ob Benyamina verlängert, ob Heun nach seiner schweren und inziwschen fast einjährigen Knieverletzung überhaupt noch einmal zurück kommt, und wie der Verein dabei agieren und reagieren würde. Nach der Verpflichtung Sahins, einem Sturmschrank, der Heuns Spielweise sehr nahe kommt und vermutlich nach Erst- und Zweitligastationen wie Leverkusen und Cottbus noch höheres Niveau in das Spiel Unions bringen wird.

    Zudem erhöht der robuste Sahin, der sicherlich nicht mit der Ambition Bankdrücker nach Köpenick gekommen ist, den Konkurrenzkampf im Sturm, wo im Moment von vier nahezu gleichwertigen Spielern ausgegangen werden kann. Bleibt noch die Frage nach Benyamina. Patschinski ist der lauffaule, pfiffige, Biran der Wühler und Sahin der Prellbock, so dass Benyamina mit seiner laufintensiven aber manchmal zu balllosen und leichtfüssigen Art eigentlich zu allen dreien eine ideale Ergänzung darstellt.

    Aber das ist vielleicht der Pferdefuss, "Ergänzung". Vermutlich wird Karim B. so bald nicht noch mal so eine Runde spielen wie gerade, und ob es bei einem anderen Verein, sollte er denn wechseln, NOCH besser laufen sollte als gerade bei Union, ist auch fraglich. Die Leichtathletiknote, die er in den ansonsten eher rustikalen Sturm bringt, ist im Moment unerlässlich, aber es lassen sich mit Patsche, Biran und Sahin nun auch Konstrukte erdenken, in denen Benyamina nicht mehr unbeding für Wohl und Gedeihen des Unioner Angriffs ist.

    Dennoch wäre es natürlich schade, wenn er am Ende der Saison ginge, und dass die Fahndung dann wieder auf einen laufstarken Stürmer, der nicht unbedingt ein Knipser ist (wobei, Steven Jahn ist schon bis 2010 unter Vertrag ;) ) ausgelegt sein würde, ist klar.

    Diese Rückrunde wird eine extrem wichtige sein, die Ausgangslage für einen zweiten Zweitligaaufstieg seit 2001 ist gut, aber die Konkurrenz aus U'haching, Düsseldorf, Erfurt etc hat ebenfalls noch nicht aufgegeben. Es bleibt zu hoffen, dass die sportliche Leitung ein gutes Händchen bei den Nachverpflichtungen hatte, dass man von grösserem Verletzungspech verschont bleibt und dass am Ende das große Ziel erreicht wird.

    Geschrieben von:  Jacksack

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