FC Eintracht Bamberg 2010, 16. April 2023
„Ich bin der Meinung, wir hätten heute einen Punkt verdient!“, lautete das Fazit von Chams Trainer Faruk Maloku am Samstagabend in der Pressekonferenz nach dem Spiel beim ASV Cham. Kann man so sehen. Andererseits: vor allem in der zweiten Halbzeit waren es die Gäste aus Bamberg, die diesen Sieg mehr wollten und alles in die Waagschale warfen, was sie aufzubieten hatten. Dabei zeigten die ‚Domreiter‘ vom FC Eintracht Bamberg wieder einmal, dass sie in dieser Saison vor allem auf eine Defensive bauen können, an der sich die komplette Mannschaft beteiligt und die in Spielen wie diesem in der Oberpfalz eben schwer zu knacken ist.
Dabei waren die Gäste nach der langen Anfahrt besser ins Spiel gekommen. In den ersten 15 Minuten erspielte sich die junge Truppe die ein oder andere Halbchance und verbrachte den Großteil des Spiels in der Hälfte der Chamer. Mit zunehmender Spieldauer befreiten diese sich aber aus der Umklammerung und kamen nun ihrerseits zu Chancen. Hier war es Bambergs Torhüter und Geburtstagskind Fabian Dellermann, der zweimal stark auf der Linie klären konnte und so seine Farben im Spiel hielt.
Bei zunehmenden Regen in der zweiten Hälfte wurde das Spiel zunehmend zu einer Frage des Willens. So drückten die ‚Domreiter‘ den schwer zu spielenden aufgeweichten Platz ebenso weg wie die schwache Schiedsrichterleistung und besannen sich auf ihre kämpferischen Tugenden. Darüber hinaus konnte Bambergs Coach Jan Gernlein wieder einmal von der Bank nachlegen und spielte taktisch geschickt seine Wechselmöglichkeiten aus. In der 60. Minute belohnte dann Felix Popp mit seinem bereits sechsten Saisontor die Bamberger Mannschaft. Eine Ecke von Philipp Hack köpfte der erneut starke Christopher Kettler erst Richtung Chamer Tor, stocherte nach und plötzlich stand Felix Popp drei Meter entfernt mit dem Ball am Fuß vor dem Tor und drückte den Ball über die Linie.
Cham rannte in der Folgezeit an, um wenigstens einen Punkt am Kappenberger Sportzentrum zu lassen, erspielte sich eine Vielzahl von Standardsituationen und Flanken aus dem Halbfeld – alleine das alles half am Ende nicht. Bambergs vielbeiniger Abwehrverbund verteidigte an diesem Tag alles weg und fuhr am Ende verdient, wenn auch glücklich, drei wichtige Punkte ein.
„Man spricht im Fußball ja oft von einem ‚schmutzigen Sieg‘“, bilanzierte Bambergs Trainer Jan Gernlein. „Das war heute einer davon. Wir wussten, dass es ein enges Spiel gegen einen Gegner wird, der aktuell Aufwind hat. Das haben wir angenommen und einen kühlen Kopf bewahrt. Darauf sind wir stolz. Nun werden wir die wenigen Tage nutzen, um uns bestmöglich zu regenerieren und dann freuen wir uns am Dienstagabend auf die Aufgabe gegen Würzburg.“
Eintracht Bamberg
Geschrieben von: Stephan R.T.
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