SG Dynamo Dresden, 09. September 2011

 

Augenzeuge – der Wochenrückblick der Fangemeinschaft Dynamo mit der Sektorentrennung

Mit 7:1 gewannen unsere Jungs von der SG Dynamo Dresden am Mittwoch ein Testspiel im tschechischen Modra. Neben vielen Toren gab es für die mitgereisten Dynamofans dabei auch andere coole Dinge zu erleben. Kostenlosen Eintritt zum Beispiel und bezahlbare Getränke. Und die Tatsache, dass man es bei den Gastgebern geschafft hat, innerhalb kurzer Zeit die Sektorentrennung komplett aufzuheben. Nachdem es vor zwei Monaten – damals spielte Dynamo schon einmal in Modra – noch gelbe Tafeln mit der Aufschrift ‚Sektor Dresden‘ gegeben hatte, verzichtete man diesmal gänzlich auf derlei Schwachsinn und schaute völlig grenzenlos einfach gemeinsam Fußball. Ein ungewohntes Gefühl für die an die perfektionierte Käfighaltung des Dynamostadions gewöhnten schwarzgelben Anwesenden. Kein Wunder also, dass diese die Gelegenheit nutzten, um mit dem Aufhängen des bekannten, fast schon traditionellen Spruchbandes gegen die Sektorentrennung ihrem Unmut Luft zu machen. Nicht nur diese Geschichte zeigt, wie präsent das Thema ‚Sektorentrennung‘ unter den Fans der SG Dynamo Dresden ist. Regelmäßig und in letzter Zeit wieder stark zunehmend erhält die Fangemeinschaft Dynamo Nachfragen zum Thema Sektorentrennung. Aber wie ist denn nun eigentlich der aktuelle Stand?

Es ist kurz gesagt ernüchternd. Nachdem wir Anfang Mai über 4.000 Unterschriften gegen den Trennzaun zwischen K-Block und Westtribüne übergeben haben, hat sich kaum etwas bewegt. Unsere Ende März dem Verein vorgelegten Zahlen und Berechnungen, nach denen die im Stadion vorhandenen Fluchtwege nur dann den Anforderungen der Versammlungsstättenverordnung genügen, wenn die Tore geöffnet sind (siehe entsprechender Artikel in unserer ‚Nachspielzeit 8‘), wurden zwar mit großem Erstaunen und ziemlicher Ratlosigkeit entgegengenommen, überraschenderweise bis zum heutigen Tage jedoch weder entkräftet, noch in irgendeiner anderen Weise kommentiert. Vom Sicherheitsdienstleister ‚Ihre Wache‘ etwa erhielten wir nach Monaten regelmäßiger Anfragen nur die lapidare Antwort, dass man es sich überlegt habe und dazu nun doch keine Stellung nehmen werde und zwar deshalb, weil sich die Ersteller des Sicherheitskonzeptes schon irgendetwas gedacht haben werden und man selbst nichts erkennen könne, dass gegen die permanente Schließung der Rolltore steht. Bis heute gibt es also uns gegenüber von keinem der Verantwortlichen eine Erklärung dazu, ob und wie die Sicherheit der Zuschauer im Dynamostadion gewährleistet wird und ob und wie eine geschlossene Sektorentrennung diese Sicherheit sogar massiv gefährdet.

Auch von Seiten der Geschäftsführung der SG Dynamo Dresden gab es zum Thema in den letzten Monaten lediglich halbherzige Lippenbekenntnisse, zuletzt Ende Juli bei einem Chat im Mitgliederforum, als man den Mitgliedern erklärte, man habe vollstes Verständnis für das Anliegen der Fans und befände sich zum Thema in regem Austausch mit der Fangemeinschaft Dynamo. Zumindest der zweite Teil der Aussage verursacht bei den Mitgliedern der Fangemeinschaft Dynamo mittlerweile nur noch ein bitteres Lachen. Versuchen doch unsere Aktivisten seit Monaten (!) erfolglos, einen Termin für ein weiteres Gespräch mit den Verantwortlichen zu vereinbaren. Die Fangemeinschaft Dynamo möchte diesen Wochenrückblick nutzen, um auch auf diesem Weg die Geschäftsführung der SGD nochmals eindringlich aufzufordern, ihren Worten endlich Taten folgen zu lassen. Tausende Dynamofans erwarten völlig zu Recht mehr als bloßes Verständnis.

Trotz und gerade wegen aller offensichtlichen Widrigkeiten und Widerstände wird die Fangemeinschaft Dynamo nicht lockerlassen und ihren Kampf gegen die Sektorentrennung weiterführen und intensivieren. Die Trennzäune im Heimbereich des Dynamostadions sind einer Sportgemeinschaft unwürdig. Deshalb lautet eines der wichtigsten Ziele der Fangemeinschaft Dynamo auch weiterhin:

Dynamofans aller Sektoren vereinigt euch! Die Mauer muss weg!

Fangemeinschaft Dynamo

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Geschrieben von:  Stephan R.T.