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  • ZFC Meuselwitz, 11. März 2010

     

    Aus ZFC Meuselwitz wird immer mehr ZFC (Verletzungs-)Seuchenwitz – 2:2 bei Türkiyemspor Berlin


    Von:  Stephan R.T.

    Mit einem gewünschten, wichtigen und verdienten Punkt konnte der ZFC Meuselwitz nach dem Nachholspiel der Kreuzberger, die in der ehemaligen Wirkungsstätte des BFC Dynamo ihre Punktspiele austragen, in der Nacht zum Donnerstag die Heimreise nach Meuselwitz antreten. Dabei hatten die Zipsendorfer nach schweren Start schnell 1:0 (8., Amachaibou) zurückgelegen, mehrere brenzlige Situationen zu überstehen, in Richard Baum mit Muskelbündelriß im Oberschenkel einen weiteren Verletzten hinzunehmen, um dennoch vor der Pause (44.) durch Pikl den Ausgleich zu schaffen, durch Tommy Kind dann sogar im ersten Pflichtspiel für die Regionalligamannschaft von Anfang an, die Führung zu feiern (55.), kurz vor Abpfiff den Ausgleich (88., Avcioglu) hinzunehmen und in der Nachspielzeit das Glück des Tüchtigen, das Unentschieden zu behaupten.

    Dabei hatte der Tag schon mit einem ersten Schock begonnen. Kurz vor Ende des Abschlusstrainings vor Busabfahrt nach Berlin sprang Daniel Ferl im Kampf um den Ball Sebastian Gasch von hinten an und fügte dem eine Verletzung zu, die sich (zum Glück) nur als Prellung herausstellte, dennoch wohl zu einer mehrwöchigen Pause des wuseligen Stürmers führen dürfte und nicht unbedingt dafür sorgte, dass der ZFC mit breit geschwollener Brust die Reise nach Berlin antrat. Für Andreas Luck nominierte dann Damian Halata fast erwartungsgemäß Richard Baum auf die linke Außenverteidigerposition, ersetzte Sebastian Gasch durch Tommy Kind, der seit Zugehörigkeit zum ZFC damit seinen ersten Einsatz von Anfang an feiern durfte und setzte dann zur Rochade an: Pikl auf Mittelstürmer gegen Bocek ins defensive Mittelfeld und sollte damit wohl auch den entscheidenden taktisch Schachzug ausgeführt haben, denn Pikl traf, Kind traf und lieferte insgesamt eine so nicht zu erwartende Leitung ab und Martin Bocek gab ein sehenswertes Debüt in der Defensive, verlieh der Mannschaft in zahlreichen Situationen einiges mehr an Stabilität als das sein Landsmann Pikl in Babelberg vermochte.

    Dennoch ging es nicht wirklich gut für den ZFC los, denn die Hintermannschaft war in einigen Situationen bei langen Einwürfen und Ecken nicht gut abgestimmt und nicht immer eng genug an den Gegenspielern. Das nutzte dann prompt Amachibou in der achten Minute aus vier Metern Entfernung, indem er unbedrängt und durch Mirko Kotowski´s Aufheben der Abseitsposition nach einem verlängerten Einwurf zur Führung. Auch danach war die Offensivabteilung von Türkiyemspor kaum im Griff zu halten, da sich mehrfach Flüchtigkeitsfehler in der Abwehr einschlichen. Dann aber steigerte sich der ZFC insgesamt und kam in der 18. Minute nach einer Pikl-Ecke durch Frank Müller zu einem wuchtigen Kopfball, den ein Berliner noch von der Linie schlagen konnte. Die Ausgleichsversuche sorgten dann aber hinten für Konteranfälligkeit und zweimal hatte der ZFC das Glück, dass mit letzter Hingabe die individuelle Klasse oder die Übersicht ausreichten, um hochkarätigste Torchancen zu vereiteln (20., 23.). Leider verletzte sich bei einem dieser Konter Richard Baum, der sich bei einem taktischen Foul an der Mittellinie selbst einen Muskelfaserriss zuzog und wohl mindestens drei Wochen ausfällt. Nachdem dann noch in der 38. Minute eine Türkiyem-Freistoß von der Linie geschlagen wurde und der ZFC sich nochmal steigerte, erzielte Ales Pikl mit seinem sehenswerten Treffer aus halbrechter Position und zwanzig Metern Torentfernung in der 44. Minute den Ausgleich.

    Es bleibt wohl ein Geheimnis, was Damian Halata seiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt hat, aber es schien gefruchtet zu haben. Der ZFC investierte jetzt mehr in das Spiel, stand enger am Mann und hatte die besseren Spielanteile. In der 52. Minute nutze Tommy Kind seine zweite Chance innerhalb von vier Minuten zur zwischenzeitlichen Führung und ließ dabei Torhüter Köhlmann keine Chance. Danach Türkiyemspor bemühter, ohne sich bis zu 73. Minute eine zwingende Chance zu erarbeiten. Da trat der der eingewechselte Stürmer Avcioglu zum ersten Mal auffällig in Szene, fand aber in Christian Beer seinen Meister. Wenige Minuten später mussten Frank Müller und Mirko Kotowski mit letztem Einsatz klären und in der 80. Minute wollten die Gastgeber einen Elfmeter, als Daniel Ferl im Starfraum angeschossen wurde. Die zwangsläufig mehrfach entstehenden Räume nutzte der ZFC zu Kontern, versäumte es aber, aus hochkarätigsten Chancen in der 86. durch Martin Bocek und in der 87. Minute durch Tommy Kind den Sack zu zu machen, auch wenn das wohl dann nicht gänzlich verdient gewesen wäre, wonach bekanntlich beim Fußball nach Spielende keiner fragt. Danach hatte der ZFC dem Druck nichts mehr entgegen zusetzen, musste nach einem verlängerten Einwurf durch einen Kopfballtreffer vom Avcioglu doch noch den Ausgleich hinnehmen und hatte dann sogar noch etwas Mühe, diese Unentschieden über die vier Minuten Nachspielzeit zu bringen, dabei war auf Berliner Seite ein Lattentreffer zu verzeichnen und klärte Phillip Riese in großartiger Weise und mit letztem Einsatz auf der Linie.

    Alles in allem ein verdientes Unentschieden mit dem beide Mannschaften leben können und müssen. So sahen es auch die beiden Trainer in der anschließenden Pressekonferenz: „Für unsere Verhältnisse und derzeitigen Probleme haben wir einen großen Fight abgeliefert und diesen Punkt redlich verdient. Es war sogar am Ende mehr drin, auch wenn die erste Halbzeit an die Gastgeber ging. Am Ende hätten wir sogar das 3:1 machen müssen. Insgesamt muss man aber sagen, dass das 2:2 in Ordnung geht. Wenn man den Ausgleich erst so spät kassiert, ist man natürlich erst einmal kurz niedergeschlagen“, sagte Damian Halata. Trainer Aksoy meinte: „Ich bin mit dem Punktgewinn unzufrieden, wir wollten drei Punkte holen. Der Spielverlauf in der ersten Halbzeit hat es eigentlich hergegeben. Wir haben es da versäumt, die Tore zu machen. Das sind Unkonzentriertheit, Unvermögen und fehlende Qualität vor dem Tor. In der zweiten Halbzeit sind wir in Überzahl und fressen hinten ein Gegentor, was nicht passieren darf. Dann haben wir Willen und Einsatz gezeigt hatten Glück, dass wir nicht das 3:1 kassieren und machen dann noch das 2:2. Aufwand und Ertrag stehen für mich in keinem Verhältnis. Ein Punktgewinn muss man am Ende klar sagen.“ Für beide Mannschaften geht es am Wochenende knüppelhart weiter. Während die Berliner auf den VFC Plauen treffen, spielt der ZFC so der (Tau)Wettergott will, gegen die Reserve von Hannover 96. Anstoß ist um 13.30 Uhr in der bluechip-Arena.

    ZFC Meuselwitz: Beer – Baum (36. Luck), Müller, Ferl, Kotowski, Rudolph, Bocek, Riese, Weinert, Kind (86. Schmidt), Pikl (74. Weis)

    Türkiyemspor Berlin: Köhlmann – Lichte, Cabuk, Doymus, Koc, Steinwarth, Dikmen, Dogan (54. Avcioglu), Altundag, Amachaibou (86. Lemcke) – Selcuk (54. Schimmelpfennig)

    Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Hannover)
    Zuschauer: 118
    Tore: 1:0 Amchaibou (8.), 1:1 Pikl (44.), 1:2 Kind (52.), 2:2 Avcioglu (88.)

    Hubert Wolf

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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