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  • 24. September 2006

     

    BFC Preussen: Erster Sieg gegen Neuruppin


    Von:  Systema

    Am Samstag gelang dem BFC Preussen der erste Saisonsieg in der Oberliga Nordost Nord, vor nur 109 Zuschauern gewann der Tabellenletzte gegen den Vorjahreszweiten MSV 1919 Neuruppin mit 4:0. Für die Lankwitzer wa-ren Ümit Ergirdir (54.), Markus Luczak (56.), Michael Steinhauf (83./FE) so-wie Soner Kilic (89.) erfolgreich. Am heutigen Sonntag stand uns mit dem 24-jährigen Luczak einer der Torschützen für einige Fragen zur Verfügung.

    Es ist geschafft, der BFC Preussen hat gegen den MSV Neuruppin den ersten Saisonsieg eingefahren. Wie groß war die Erleichterung nach Schlusspfiff?

    Die Erleichterung war natürlich riesengroß, aber wir haben den Sieg auch von uns erwartet. Wir hatten alle den Eindruck, endlich an der Reihe zu sein, zu beweisen, dass wir besser sind als es der Tabellenstand aussagt.

    Der Sieg fiel mit 4:0 am Ende recht deutlich aus, was ist bei Ihnen unter der Woche im Training passiert?

    Wir haben konzentriert seit fast vier Wochen vor allem im konditionellen Bereich gearbeitet, weil der Trainer dort Nachholbedarf gesehen hat. Diese Arbeit hat sich gestern bezahlt gemacht. Wenn man hinten sicher steht und geduldig ist, kommen Chancen und Tore früher oder später von ganz allein. Dahin kommt man über 100%ige Fitness.

    Trotz des Sieges hat sich aber an der Situation kaum etwas geändert, der BFC steht noch immer auf dem letzten Tabellenrang. Was müsst Ihr noch verbessern, um möglichst schnell den Tabellenkeller zu verlassen?

    Das nächste Spiel genauso konzentriert und selbstbewusst bestreiten und weitere drei Punkte holen.

    Es ist für Sie die erste Oberliga-Saison, zwei Treffer konnten Sie bisher erzielen. Was sind die größten Unterschiede zur Verbandsliga und welche Ziele haben Sie sich für diese Saison gesetzt?

    Lapidar sagt man immer, das Tempo in der Oberliga sei höher. Das ist sicherlich auch richtig, aber mit hoher Konzentration und adäquater Fitness immer zu kompensieren. Letztlich geht es aber am meisten darum, sich auf seine Stärken zu konzentrieren und diese optimal für das Team einzusetzen. In der Verbandsliga konnte man teilweise mehr tun als es die eigentliche Position gebietet, ohne dass man zu viel Kraft verschenkt hat.

    Ich erhoffe mir, dass ich das Selbstvertrauen in meine eigenen Stärken behalten kann, diese noch weiter auspräge und der Mannschaft weiterhelfe, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Wenn ich überdies noch im ersten Oberligajahr zweistellig Treffen sollte, wäre ich überglücklich.

    Vor allem die Berliner Oberligisten haben Probleme, Zuschauer ins Stadion zu locken. Was glauben Sie als Spieler, woran dies liegt und was sich ändern muss, um mehr Menschen für die Oberliga zu begeistern?

    Für ein Bundesligaspiel bei Hertha BSC im Olympiastadion zahle ich neun Euro Eintritt, glaube ich mich zu erinnern. Für ein Oberligaspiel auf fast allen Plätzen sieben Euro. Hier wären finanzielle Anreize sicherlich ein lohnenswertes Gedankenspiel.

    Nicht einmal Hertha gelingt es, die absolute Identifikation der Berliner zu generieren, also ist es im Amateurbereich noch schwieriger. Das ist ein Dilemma, das manche Oberligisten mit entsprechend großen Jugendabteilungen kompensieren könnten, wenn sie Mut zu einem interessanten Rahmenprogramm für die Jugendlichen hätten und nicht nur eine halbe Stunde vor dem Spiel den Grill anwerfen würden.

    Mit Oberligafußball kann kaum ein Akteur seinen Lebensunterhalt bestreiten, wie schwer ist es eigentlich Beruf, Familie und den Sport unter einen Hut zu bringen oder bleibt zwangsläufig ein Bereich auf der Strecke?

    Ich kann an dieser Stelle nur für mich sprechen. Ich schreibe derzeit meine Diplomarbeit im Studienfach Informatik, bin bereits seit fast sechs Jahren in Teilzeit berufstätig und seit ca. zwei Jahren mit einer kleinen Firma selbständig. Die berufliche Perspektive steht für mich immer an erster Stelle. Dass es offensichtlich sportlich dann zusätzlich noch für die Oberliga reicht, nehme ich gerne mit. So kann ich mich gut finanzieren und muss eigentlich keine Abstriche machen.

    Privat ist das allerdings nur dank meiner verständnisvollen Partnerin zu schaffen, die mich unterstützt hat, auch sportlich alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Sie erwartet im Übrigen in diesen Tagen unser erstes Kind. Würde ich in der Zukunft irgendeinem Bereich nicht mehr zu 100 Prozent gerecht werden können, dann wäre natürlich die rationale Entscheidung zu treffen, dass ich mit dem Fußballspielen nicht mehr reich werde. Ob das zwangsläufig passieren muss, kann ich nicht sagen, derzeit klappt alles noch ganz gut.

    Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben.

    Geschrieben von:  Systema

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