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  • Sachsen, 15. Januar 2008

     

    Das fliegende Auge


    Von:  yeti

    Am Montag hat der Freistaat Sachsen in Dresden einen umfangreichen Maßnahmenkatalog gegen Fußballkrawalle vorgestellt, der mit sehr drastischen Mitteln die Gewalt in Sachsens Fußballwelt zurückdrängen soll.

    Am spektakulärsten an dem Papier dürfte mit Sicherheit der geplante Einsatz von Militärtechnik sein. So sollen Fußballfans künftig mittels einer sogenannten Drohne, einem unbemannten Aufklärungsflugzeug, überwacht werden. Diese Technik wird auch von der Bundeswehr eingesetzt, zumeist in Kriegsgebieten. Für diese Revolution in Sachen ziviler Überwachung und weitere Beweissicherungstechnik, will der Freistaat der Polizei insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung stellen.

    Natürlich wollen die Politiker auch die Schraube der Repression deutlich anziehen und gegen 500 polizeibekannte Fußballfans schärfere Meldeauflagen bei Fußballspielen verhängen. Wie man so Überfälle wie in Leipzig verhindern will, bleibt allerdings offen. Auch das Vorhaben Stadionverbote künftig öffentlich zu machen, ist, in anbetracht von fragwürdigen Vergabepraxen beim Aussperren von Fußballfans, zumindest fragwürdig.

    Parallel zu den genannten Maßnahmen soll eine weitere Imagekampagne unter dem Motto ‚...dann zieh unser Trikot aus! Randale schadet Sachsen’ für den offensiven Umgang mit gewalttätigen Fans werben. Ob es sich dabei wieder nur um eine lose Verknüpfung verschiedener Lippenbekenntnisse handelt, wird die Zukunft zeigen. Eine ähnliche Kampagne bei der SG Dynamo Dresden (die-fans.de berichtete), zeigte bisher jedenfalls keine Wirkung.

    „Wenn wir gemeinsam mit den Vereinen die Ausschreitungen bei Fußballspielen nicht in den Griff kriegen, befürchte ich einen weiteren Imageverlust für Sachsen und die Nichtberücksichtigung bei der Vergabe von internationalen Spielen“, so Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU), der um das Ansehen seines Bundeslands fürchtet. Positiv bleibt zu erwähnen, dass man nicht nur für die Ausweitung der Repressionen Gelder zur Verfügung stellt, sondern auch für die Gewaltprävention. So sollen jährlich 300.000 Euro in die Fanprojekte des Freistaats fließen. Bis dato war das Land Sachsen bei der Unterstützung von Fanprojekten äußerst geizig und damit ein Exempel fürs Sparen am falschen Ende.

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    Geschrieben von:  yeti

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