TSG Balingen, 30. März 2011

 

Die relative Ausbeute passt – Zu Gast beim Schlusslicht TSG Weinheim

Durstig sind sie schon, nur das Wasser bekommen sie einfach nicht zu fassen. Bei der TSG Weinheim startet der Fußball-Oberligist TSG Balingen am Samstag (15 Uhr) den nächsten Anlauf auf einen Sieg. Zum Glück haben die Balinger in der Hinrunde so viele Punkte eingespielt – ansonsten…

Ja, was denn? Würde die Mannschaft gar absteigen? Nur 'mal halblang! Rein statistisch gesehen sind die Balinger in der Rückrunde sogar erfolgreicher als im Vergleichszeitraum der ersten Saisonhälfte. Was kaum zu glauben ist, kann belegt werden: In den ersten fünf Saisonspielen kassierte die TSG vier Niederlagen – in den ersten fünf Rückrundenspielen nur zwei. Berücksichtigt ist dabei, dass das eigentlich erste Rückrundenduell gegen Durlach (2:0) bereits im Herbst stattfand.

Anders ausgedrückt: Gegen Villingen (0:1), Kehl (1:3), die Stuttgarter Kickers 2 (0:1) und Gmünd (3:5) gab's in der Hinrunde keinen einzigen Zähler. Im zweiten Anlauf steigerten sich die Kreisstädter sowohl gegen Villingen (2:2) als auch gegen Kehl (1:1). Nur gegen die Kickers (0:3) und Gmünd (1:3) wurde erneut verloren. Das alles macht die aktuelle Misere nicht besser – die Zahlen relativieren die Durststrecke aber ein wenig. Zumal im Hinrunden-Heimspiel gegen die TSG Weinheim (3:0) die große Wende gelang. In der Folge blieben die Balinger zwölf Spiele unbesiegt. Auf Weinheim ruhen also auch diesmal die Hoffnungen.

Vor der Doppel-Heimschicht in der nächsten Woche (Mittwoch, 18 Uhr gegen die Spvgg Neckarelz; Samstag, 15.30 Uhr gegen den SSV Reutlingen) gibt es nur ein Ziel: Morgen punkten – auf Teufel komm' raus. Dass Weinheim besser ist, als es der Tabellenstand suggeriert, mag zwar stimmen. Doch wer nach 23 Spielen erst zwölf Punkte aufweist, muss in Normalform zu packen sein. Zuletzt unterlag der Tabellenletzte im Kellerduell beim ASV Durlach mit 0:1. Von den zurückliegenden zehn Partien haben die Weinheimer nur eine (2:0 gegen Hollenbach) gewonnen und sieben verloren. Gegen Walldorf (0:0) und Bahlingen (1:1) gab's zwei Remis.

Am meisten müssen die Balinger auf Weinheims Mittelfeldspieler Daniel Hahn aufpassen. Der versierte Techniker erzielte bereits fünf Saisontore. Einst in der Regionalliga am Ball war Stürmer Erich Strobel, der bis dato aber erst dreimal erfolgreich war.

Zur Winterpause ließen die Nordbadener nichts unversucht, um den Hoffnungen auf den Klassenerhalt neue Nahrung zu geben. Trainer Dieter Heimen warf das Handtuch und mit Michael Köpper wurde ein ehemaliger Bundesligaprofi (Hannover, Braunschweig, Mannheim, Offenbach, Lübeck) als Nachfolger installiert.

Trotz aller Weinheimer Klimmzüge ist klar: Am Samstag möchte sich die TSG Balingen durchsetzen. Denn nicht nur, aber auch mit Blick auf die Heimspiel-Doppelschicht in der kommenden Woche ist Werbung in eigener Sache angebracht. Schließlich wollen die Maier-Schützlinge im Saisonfinale den bislang guten Eindruck nicht leichtfertig aufs Spiel setzen und noch einige Punkte auf ihr Oberliga-Konto scheffeln.

Info: Für Fans besteht Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus. Wer die gut 400 Kilometer Hin- und Rückfahrt mitantreten möchte, sollte am Samstag früh um 10 Uhr am Au-Stadion zusteigen.

Der WFV-Auswahl mit 0:2 unterlegen

Von einem „flotten Spielchen“ sprach Karsten Maier nach dem 0:2 (0:0) seiner Balinger gegen jene WFV-Auswahl, die im Juni die Farben des Verbands bei der Endrunde des UEFA-Regionen-Cups in Portugal vertreten wird. Nicht für den Oberligisten, sondern für den Gegner liefen am Dienstag Manuel Pflumm und Nico Willig auf, während der ebenfalls vom WFV nominierte Torhüter Julian Hauser den TSG-Kasten hütete. Auf der Gegenseite stand eine Halbzeit lang der Ex-Balinger Kevin Kraus (SGV Freiberg) zwischen den Pfosten. „In den ersten 45 Minuten passierte kaum etwas“, berichtet TSG-Coach Maier, der als postwendende Antwort auf die vergebene Balinger Großchance durch Levent Üner das 0:1 (Julian Schwarz/56.) sah. Hakan Cakmak besorgte den 0:2-Endstand (58.).

Todorovic und Spataro angeschlagen, Scheu und Buchstor fehlen

Gegenüber der Vorwoche dürfte sich der Balinger Kader nur unwesentlich ändern. Im Testspiel gegen die WFV-Auswahl verletzte sich Ivan Todorovic, zudem ist Riccardo Spataro krank. Beide Akteure stehen für Samstag also auf der Kippe. Ohnehin kein Thema sind Karsten Scheu (Adduktorenreizung) und Marc Buchstor (Schulter-OP), der am heutigen Mittwoch seinen 27. Geburtstag feiert. Möglicherweise ergänzen ein paar Juniorenspieler das Aufgebot.

„Weinheim hat sehr enge Ergebnisse“, warnt TSG-Trainer Karsten Maier davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Vielmehr müsse man den Tabellenletzten, der sich trotz seiner scheinbar aussichtslosen Lage nicht aufgegeben habe, konsequent beschäftigen. Und natürlich selbst auf der Hut sein. Die individuellen Fehler gelte es abzustellen und stattdessen „konsequent, couragiert und zielstrebig nach vorne zu spielen“, sagt Maier.

Fußball-Beirat tagte in der Bizerba

Unter der Woche tagte der Fußball-Beirat der TSG, der sich auf Einladung der Bizerba in Balingen traf. Gemeinsam mit dem Beiratsvorsitzenden Bodo-Lothar Fritschen führte Abteilungsleiter Uwe Haußmann durch die facettenreiche Tagesordnung. Diese umfasste neben aktuellen Sport- und Rechenschaftsberichten die geplante Au-Stadion-Sanierung sowie Informationen über anstehende Großveranstaltungen wie den SSK-Cup (15. und 16. Juli). „Es war eine sehr informative Zusammenkunft“, berichtet Bodo-Lothar Fritschen, der etwas kürzer treten möchte. Die Suche nach einem neuen Gremiums-Vorsitzenden sei bereits angelaufen.

Teilnehmerfeld für zweiten SSK-Cup steht fest

Das Teilnehmerfeld des 2. SSK-Cup steht seit dieser Woche fest. An diesem Aktiventurnier, das die TSG Balingen am 15. und 16. Juli zum zweiten Mal veranstalten wird, nehmen insgesamt sieben Mannschaften teil. Vorab für die Endrunde (Samstag) qualifiziert sind der Titelverteidiger SV Stuttgarter Kickers (Regionalliga), eine Jungprofi-Auswahl aus Rio de Janeiro sowie die TSG Balingen (Oberliga) selbst. Den vierten Hauptturnier-Teilnehmer ermitteln im Vorturnier am Freitag die drei Landesligisten FC 07 Albstadt, FV 08 Rottweil und TSV Frommern, sowie der Bezirksligist TSG Balingen 2. Zum Modus: Voraussichtlich wird es bei beiden Turnieren zunächst zwei Halbfinalspiele und ein Finale geben – möglicherweise beim Endturnier auch noch ein Spiel um Platz drei.

Ralph Conzelmann

Geschrieben von:  Stephan R.T.