20. August 2006

 

Eintracht Ortrand: Last-Minute-Sieg bei Optik Rathenow

Der SV Eintracht Ortrand schlägt am zweiten Spieltag der Verbandsliga Brandenburg den favorisierten Gastgeber FSV Optik Rathenow mit 3:2 und schiebt sich damit auf Platz 5 in der Tabelle vor. Die wenigen Zuschauer im Stadion Vogelgesang, das derzeit mehr einer Baustelle gleicht, sahen eine aggressiv geführte Begegnung, in der es besonders zur Schlussphase heiß her ging. Zunächst startete die Eintracht gut in dieses Spiel und hätte bereits nach zwei Minuten in Führung gehen können. Thomas Löffler erkämpfte sich an der Außenlinie das Leder und ging in Richtung Tor. Seine Gegenspieler abgehängt, stand ihm nur noch FSV-Schlussmann Martin Sengespeick gegenüber, der in letzter Not eine frühe Gäste-Führung verhindern konnte.

In der 13. Spielminute parierte er erneut gut, als Thorsten John aus 16 Meter gefährlich abzog. Kurze Zeit später sollte Optik durch einen Leichtsinn in Führung gehen. David Schmidt verlor an der Mittellinie den Ball und lies seinem Gegenüber damit freien Raum. Der nutzte diesen mit einem geschickten Pass zu Patrick Scholz, der das 1:0 markierte. Von dieser kalten Dusche sollte sich das Rietschel-Team bis zur Pause nicht mehr erholen. Und dennoch fiel in der 45. Minute noch der Ausgleich. Nach einem Eckball stand Patrick Trobisch am kurzen Pfosten goldrichtig und leitete das Leder zum 1:1 ins Netz.

Dieser Treffer schaffte sichtbaren Mut und lies die Eintracht im zweiten Durchgang beflügelt aufspielen. Die Belohnung folgte prompt. In der 59. verwandelte Thomas Löffler nach Vorlage von Thorsten John, der sich vorher auf der linken Außenbahn durchsetzen konnte, zum 2:1 – Eintracht drehte damit das Spiel. Nun mussten die Gastgeber das Zepter übernehmen, doch sie kamen aus dem Spiel heraus nicht zu zwingenden Torchancen. Ein Freistoss nach 71.Minuten brachte Eintrachts Hinterreihen in Bedrängnis und Mario Manuel nutzte eine Unachtsamkeit im Strafraum zum 2:2. Dann rückte kurz vor Ultimo Schiedsrichter Jan Seidel aus Krampnitz in den Mittelpunkt, als er im Sechzehner des FSV Optik ein Handspiel erkannt hatte und auf den Elfmeter-Punkt zeigte. Diese Entscheidung verwunderte nicht nur den Gastgeber. Guido Hausdorf lies sich allerdings nicht zwei Mal bitten und sorgte für die erneute Eintracht-Führung. (92.) Die letzte Szene in der inzwischen hoch gekochten Partie spielte sich vor dem Gäste-Tor ab. Die Eintracht bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone, wodurch Mario Manuel zu seiner letzten Möglichkeit kam. Sein Schuss wurde auf der Linie von Michael Klein gerettet. Doch wie? Spieler und Trainer des FSV Optik protestierten lautstark und forderten Handelfmeter, der ihnen verwehrt bleiben sollte. Sekunden später war das Spiel vorbei. Ortrand übersteht diese schwere Hürde also mit einem 3:2-Auswärtserfolg und kann nun gestärkt in das Lausitz-Derby am nächsten Wochenende gegen die SG Burg gehen.

FSV Optik Rathenow: Martin Sengespeick (Gökhan Aydin), André Pereira da Cruz (Carlo Czarnowski), Dirk Szabo, Tim Berger, Sven Becker, Christian Kienle, Mario Manuel Delvalle Silva, Patrik Scholz, Marco Jahn, Sebastiao Junior Maia da Silva, Daniel Pfefferkorn

SV Eintracht Ortrand: Philipp Thamm, Karsten Heine, Maik Bruntsch (Markus Kula), Frank Jurczyk, Michael Klein, Jan Hansel (Martin Reichelt), Patrick Trobisch, David Schmidt, Guido Hausdorf, Thomas Löffler, Torsten John

Schiedsrichter: Jan Seidel (Krampnitz)
Zuschauer: 124
Tore: 1:0 Patrik Scholz (17.), 1:1 Patrick Trobisch (45.), 1:2 Thomas Löffler (59.), 2:2 Mario Manuel Delvalle Silva (71.), 2:3 Guido Hausdorf (Handelfmeter, 92.)

Martin Exner

Geschrieben von:  Systema