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  • 1. FC Gera 03, 01. Oktober 2008

    Erster Heimsieg in der laufenden Oberliga-Saison


    Von:  gerscher

    Als am Sonntag der SSV Markranstädt beim 1. FC Gera 03 im Stadion der Freundschaft auflief, trafen zwei Mannschaften aufeinander, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Beide sind als Aufsteiger in die Saison 2007/2008 gestartet und haben in der ersten Oberliga-Saison eine beachtliche Leistung gezeigt. So hatten sowohl der SSV als auch der FCG die Möglichkeit des Aufstieges in die Regionalliga vor Augen. Beide Teams kamen aber zum Abschluss der langen Saison ins Straucheln. In der Zwischenzeit hat sich bei Beiden die Oberliga-Euphorie gelegt - man ist auf dem rauen Oberligaboden aufgekommen. Die Erwartungen bei den Fans vor dem Saisonstart waren sehr hoch. Das ‚inoffizielle’ Ziel war die Teilnahme am Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga.

    Während in Gera besonderes die fehlende Durchsetzungskraft im Sturm und die Anfälligkeit der Abwehr kritisiert wird, ist es in Markranstädt vor allem das Spielsystem. Bei beiden Teams standen vor dem Spiel besonders die Trainer im Fokus. Während in Gera Nico Quade zumindestens offiziell der Rücken gestärkt wurde, gibt es in Markranstädt Kritik einzelner Fans insbesondere am Auftreten des Teamchefs.

    Die Bedingungen vor dem Spiel waren perfekt. Für beide Oberliga-Aufsteiger 2007/2008 ging es um viel, so dass man auf ein spannendes Fußballspiel hoffen konnte. Auch das Wetter spielte mit - strahlender Sonnenschein an der Weißen Elster. Trotzdem fanden nur 281 Zuschauer den Weg ins Stadion.

    Die ersten Spielminuten gehörten dem FCG, die Mannschaft war optisch feldüberlegen, ohne aber den Gegner zu dominieren. Ganz im Gegenteil - nach 30 Minuten kam der SSV besser ins Spiel und erarbeitete sich auch einzelne Chancen. Die beste Möglichkeit zur Führung hatte der SSV durch Bartolini, der aus 25 Metern knapp das Gehäuse von Wohlfeld verfehlte (33.). Beide Mannschaften taten sich sichtlich schwer. Trotzdem - eins war sehr auffällig - alle Spieler des FCG zeigten ein völlig anderes Zweikampfverhalten als noch vor 14 Tagen im Spiel gegen Halberstadt. Der Gegner wurde früh gestört und auch gestoppt. Dies führte zwangsläufig dazu, dass sich kein ansehnliches Spiel entwickelte. Einen Großteil trug dazu auch der Schiedsrichter bei, der sehr kleinlich pfiff und so jeglichen Spielfluss verhinderte. Fazit nach den ersten 45 Minuten: Es war kein Spiel für die Zuschauer, aber die Mannschaft setzte die Anweisungen des Trainers konsequent um, ließ den SSV-Spielern kaum Platz zur Entfaltung und sicherte sich so ein 0:0 zur Pause (gab es ja schon länger nicht mehr).

    Die zweite Halbzeit begann zunächst so, wie die erste aufhörte – ein ausgeglichenes Spiel mit einzelnen Chancen auf beiden Seiten. Eine 100prozentige vergab Neumann - alleine vor dem Tor und ohne Gegenspieler in der Nähe hätte er den Ball in Ruhe annehmen können, aber nein – er nimmt den Ball überhastet volley und haut ihn drüber. Die größte Überraschung lieferte der SSV-Trainer. Der beste Stürmer wurde ausgewechselt, naja den Gerschen war es egal, den wenigen SSV-Fans nicht.

    Die letzten zwanzig Minuten entschuldigten dann für alles. Zunächst wurde ein Schuss von Barich abgefälscht und irgendwie - dank des fehlenden MDR wird es auch keine Auflösung geben - trudelte der Ball ins Tor. Die Begeisterung in der Kurve und auf der Tribüne war entsprechend und alle rechneten mit weiteren Angriffen des FCG. Aber weit gefehlt... Völlig unverständlich wurde das Angriffspiel eingestellt und der FCG stellte sich hinten rein. Es klingt wie ein Fünf-Euro-Spruch, aber wer sich hinten rein stellt, braucht sich nicht zu wundern, wenn... Der SSV warf alles nach vorn, baute seine Eckenführung auf 8:1 aus und kam auch zum Erfolg. Dies aber nicht aus dem Spiel heraus. Plötzlich fiel ein SSV-Spieler lautstark um und der Schiri zeigte auf den Punkt. Beim Foulelfmeter in der 89. Minute hatte der Gersche Torhüter keine Chance und so glaubten alle, dass es diesmal wieder nur einen Punkt geben würde.

    Aber es kam anders: Im direkten Gegenzug überlistete der SSV-Kapitän seinen Torwart Moritz ohne Not mit einer Kopfballrückgabe und Janke konnte das 2:1 erzielen. Die Begeisterung kannte nun keine Grenzen. Einzige Spaßbremse war die Pfeife - aber trotz gelb-roter Karte für Tobias Friedrich und noch einem Freistoss für den SSV in der Nähe des Strafraums blieben die drei Punkte in Gera. Danach erst einmal durchatmen - auf die anderen Ergebnisse schauen und doppelte Freude über die drei Punkte. Was für eine Oberliga-Saison - jeder schlägt hier jeden....

    Fazit: Kein schönes aber ein erfolgreiches Spiel. Die Mannschaft des FCG zeigte, im Gegensatz zum Spiel gegen Halberstadt, dass sie gewinnen will. Es war ein Arbeitssieg und der war auch verdient. Nico Quade hat alles richtig gemacht - daher ein glücklicher aber nicht unverdienter Sieg durch eine perfekte Taktik! Auch wenn es schwer fällt Spieler hervorzuheben, aber für mich zeigten Hauser und Friedrich eine überragende Leistung. Umso schwerer wird die gelb-rote Karte ins Gewicht fallen, wenn am nächsten Wochenende im Erzgebirge gewonnen werden soll.

    1. FC Gera 03: Wohlfeld - Fuhrmann, Ast, Schletzke, Scholze, Neumann (64. Poland), Friedrich, Raab, Hauser - Barich, Janke

    SSV Markranstädt: Moritz - Meißner, Korb, Kipping, Fraunholz (43. Fauck), Seifert, Weichert, Bartolini (74. Robog), Schaaf, Mittenzwei (60. Jurascheck), Klauß

    Gelb-Rot: Friedrich (90.+2/Gera/wiederholtes Foul)
    Zuschauer: 281, darunter etwa 15 Gäste-Anhänger
    Tore: 1:0 Barich (70.), 1:1 Schaaf (89./Foulelfmeter), 2:1 Janke (90.)

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    Geschrieben von:  gerscher

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