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  • 05. Mai 2007

     

    FC Stahl: Sang- und klanglos untergegangen


    Von:  Systema

    Es gibt Tage, an denen bleibt man besser im Bett. Für die Spieler des FC Stahl Brandenburg und ihre wieder in großer Zahl mitgereisten Fans war der gestrige Samstag so ein Tag. Bei Fortuna Babelsberg unterlag man fast ohne Gegenwehr mit 0:3 und war damit noch gut bedient. Durch die zweite Niederlage in einer Woche fielen die Brandenburger auf den vierten Tabellenplatz zurück und haben ihre kürzlich noch hervorragende Position verspielt. Die nächsten Spiele gegen Velten und Kuckuck werden dabei nicht leichter.

    Von Beginn an waren die Babelsberger spritziger und aggressiver und ließen keinen Zweifel daran, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Da die Stahl-Abwehr in den ersten Minuten aber gut stand, waren Torchancen noch Mangelware. Die erste gab es in der neunten Minute, als ein Fernschuss knapp über die Latte ging. Stahl-Keeper Krüger, der stark grippegeschwächt auflief, berührte den Ball nicht mehr. Dennoch gab Schieri Hauk Eckball, und aus diesem sollte das 1:0 resultieren. Erst konnte Koch nach einem Kopfball noch schön auf der Linie klären, doch seinen Ball bekam Koschan an de Strafraumgrenze vor die Füße. Dessen eigentlich harmloser Schuss ging durch die gesamte Stahl-Abwehr hindurch und landete im rechten unteren Eck. Die Blau-Weißen waren geschockt, und nur wenige Augenblicke später hatten die Fortunen zwei weitere gute Möglichkeiten, doch Krüger und Schimpf konnten jeweils klären. Ein weiterer Eckball in der 15. Minute – wieder war er unberechtigt gegeben worden – ging abermals durch die Abwehr und wäre beinahe direkt verwandelt worden.

    Nach knapp zwanzig Minuten kam dann Stahl zu seiner ersten nennenswerten Offensiv-Aktion. Nach einem Konter bekam Leimbach den Ball unter Kontrolle und passte auf den freistehenden Taube, der aber nicht richtig hinter den Ball kam und deshalb aus Nahdistanz nur einen harmlosen Schussversuch abgab. Es sollte die beste Stahl-Torchance des gesamten Spiels bleiben. Nach einer halben Stunde dann das 2:0. Nach einer Rechts-Flanke stand Koschan wieder frei, seinen Kopfball konnte Krüger aber noch an die Latte lenken. Da sich jedoch kein Brandenburger Abwehrspieler für den Babelsberger Torjäger zuständig fühlte, konnte dieser im zweiten Versuch ungehindert einköpfen. Die Stahl-Fans fühlten sich an das Heimspiel gegen Finow erinnert, denn bereits vor drei Wochen gab es ein Gegentor aus einer identischen Situation. Anschließend konnte sich Stahl etwas befreien. Allerdings nur kämpferisch. Denn von der noch vor wenigen Wochen hervorragenden Spielanlage war in Babelsberg nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Stahl spielte über 90 Minuten ideenlos, Kurzpässe im Spielaufbau fanden kaum statt. Stattdessen versuchten die Kicker vom Quenz ihr Glück mit zahlreichen weiten und hohen Bällen. Ein Unterfangen, was bei körperlich größeren Gegenspielern von Vornherein zum Scheitern verurteilt war. Wenigstens Kahl hatte in dieser Phase der Partie noch eine Chance. Doch sein Fernschuss aus spitzem Winkel ging nur auf das Tornetz und nicht hinein. Im Gegenzug dann wieder die Potsdamer, Koschan spazierte nach Belieben durch die Brandenburger Hintermannschaft, scheiterte aber an Krüger. Und zwei Minuten später hätte Wilhelm fast seinen eigenen Torwart überwunden, als er nach einem weiteren Fortuna-Angriff zur Ecke klärte.

    In der Pause hatten die Stahl-Fans ein wenig Hoffnung, dass die Mannschaft nach einer energischen Halbzeitansprache ihrer Trainer wie in der Vorwoche ins Spiel zurückfinden würde. Außerdem war bereits kurz vor der Pause Stefan Müller eingewechselt worden, der erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder auflaufen sollte. Doch nach einer fast einjährigen Pause konnte auch er noch keine nennenswerten Akzente setzen. Die Hoffnungen der Stahl-Fans dauerten keine fünf Minuten lang. Stahl war bis dato zu einer Möglichkeit gekommen, nach einer Mebes-Flanke köpfte Schimpf neben das Tor. Doch im Gegenzug fiel die Entscheidung. Nachdem der überragende Koschan schon kurz nach Wiederanpfiff mit einem Kopfball an Krüger gescheitert war, netzte er in der 50. Minute zum 3:0 ein. Nach einem peinlichen Mebes-Ballverlust und einem anschließenden tollen Zuspiel hatte er keine Mühe, sein zwölftes Saisontor zu erzielen. Das Spiel war nun entschieden. Viele nennenswerte Szenen gab es im Anschluss nicht mehr, die Zuschauer bekamen bei hohen Temperaturen sprichwörtlichen Sommerfußball geboten. Stahl konnte nicht mehr und Babelsberg musste nicht mehr tun. Dass die Brandenburger am Ende vollkommen entnervt waren, belegten zwei gelbe Karten wegen Meckerns für Martin Kahl und Thomas Janke. Janke war aber in der ersten Spielhälfte schon verwarnt worden und sah somit den ersten Feldverweis eines Stahl-Spielers seit August 2006. Das Unglück perfekt machte Lars Bauer, der sich nach siebzig Minuten eine Muskelverletzung zuzog, ausgewechselt werden musste und die Stahl-Verletztenliste auf einen beängstigenden Stand verlängerte. Wie gesagt – es gibt Tage, an denen bleibt man besser im Bett...

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer (ab 70. Nowak), Kräuter (ab 43. Müller), Janke (77. Gelb-Rot), Koch (ab 68. Sommerlatte) – Wilhelm, Leimbach, Schimpf, Mebes, – Taube, Kahl (G)

    Zuschauer: 85 (40 Stahl-Fans)
    Tore: 1:0 Koschan (10.), 2:0 Koschan (31.), 3:0 Koschan (50.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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