06. April 2007
Der FC Stahl Brandenburg hat am Donnerstag im Nachholspiel gegen Victoria Seelow sein Minimalziel erreicht. Durch ein 1:1-Unentschieden gelang der Sprung auf Platz 2 der Landesliga-Tabelle. Dennoch war man am Ende nicht vollends zufrieden. In den 90 Minuten fand Stahl selten zu seinem Spiel. Die Seelower waren hervorragend eingestellt, und versuchten den Brandenburgern von Anfang an, den Schneid abzukaufen. Mit überfallartigen Angriffen sorgten sie in den ersten fünfzehn Minuten dreimal für Torgefahr, doch die Stahl-Torwart Krüger konnte jeweils souverän klären.
Nachdem der erste Angriffsschwung verpufft war, fand die Stahl-Mannschaft besser in die Partie. Angriffe wurden nun über mehrere Stationen vorgetragen, wenngleich die Ostbrandenburger immer ein Bein dazwischen bekamen und vor dem Abschluss stören konnten. Gefährlich wurden die Brandenburger in dieser Phase besonders durch Freistöße, doch weder Kahl, noch Kräuter konnten die Führung erzielen. Dies gelang dann André Leimbach in der 26. Minute. Nach undurchsichtiger Situation, in der auch Kahl und Taube für Verwirrung in der Seelower Hintermannschaft sorgten, drückte er den Ball über die Linie. Von Seiten der Gäste gab es Reklamationen, dass das Spielgerät die Linie nicht mit vollem Umfang überschritten hatte, Schiedsrichter Haushalter und Linienrichter Günther deuteten jedoch sofort in Richtung Mittelpunkt und ließen an ihrer Entscheidung keine Zweifel. Im Folgenden übernahm Stahl, beflügelt durch die Führung, die Initiative. Nun wurden sich Chancen herausgespielt, die oftmals nur durch Fouls der Seelower gestoppt werden konnten. Nur eine Erhöhung der Führung gelang nicht, ganz im Gegenteil: Nach 40 Minuten kam der Gast zu seiner bisher klarsten Chance, aber der Seelower Stürmer Jankowski traf nach der wohl schönsten Kombination des gesamten Spiels freistehend nur den Pfosten.
Auch nach dem Wiederanpfiff war es Jankowski, der die erste Chance hatte. Aus abseitsverdächtiger Position scheiterte er jedoch am glänzend aufgelegten Krüger. Anschließend verflachte des Spiel, und die lange faire Partie wurde immer unsauberer und heikler. Die Seelower Akteure brachten durch ihre unangenehme Spielweise (Schwalben, Trikotzerren, verdeckte Fouls) immer mehr Härte und Hektik ins Spiel, großen Anteil daran hatte Stürmer Jankowski, der durch seine permanent unfairen Aktionen, besonders direkt vor dem Stahl-Fanblock, die Zuschauer gegen sich aufbrachte. Zwanzig Minuten vor dem Spielende besann sich die Stahl-Elf dann noch mal aufs Offensivspiel, doch mehr als eine Chance des eingewechselten Fabricio und Schüssen von Kahl und Kräuter kam bei den Bemühungen nicht heraus. Im Gegenteil: In den letzten Minuten waren es die körperlich der jungen Stahl-Elf überlegenen Seelower, die auf den Ausgleich drängten. Und sie wurden belohnt. Nach einem Missverständnis zwischen Nachtigall und Taube konnte ein Victoria-Stürmer zu seinem in der Mitte freistehenden Kollegen passen, der aus einem Meter nur noch einschieben brauchte. Kurz darauf pfiff Schieri Haushalter, ein durchschnittlicher Spielleiter mit Fehlern auf beiden Seiten, die Partie ab.
Fazit: Das 1:1 ist zwar unglücklich, aber einen Sieg hatten die Brandenburger nach der schwächsten Rückrunden-Leistung auch nicht verdient. Die Seelower waren in einer insgesamt ausgeglichenen Partie wohl eine Nuance besser, körperlicher robuster, cleverer und hatten die gefährlicheren Chancen. Das Unentschieden ist im Endeffekt aber leistungsgerecht. Trainer Nachtigall war nach dem Spiel zwar zunächst angefressen, aber relativierte das Ergebnis schon wenig später: „Erstmal haben wir den Sprung auf Platz 2 geschafft, der zeigt, dass wir durchaus schon einiges erreicht haben. Und das vor allem schneller, als es viele dieser jungen Mannschaft zugetraut haben. Diesen zweiten Platz wollen wir nun verteidigen. Heute sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen und haben zu Recht nicht gewonnen, aber meine Spieler haben wieder einiges lernen können, und das Unentschieden wirft uns bestimmt nicht um. Im Gegenteil – vor wenigen Monaten hätten wir dieses Spiel noch verloren. Nach dem harten Programm der letzten Wochen haben wir nun einige Tage Pause, und dann greifen wir nächste Woche wieder voll an.“ Am kommenden Samstag spielen die Stahl-Kicker gegen den 1. FV Stahl Finow. Der Anstoß erfolgt um 15 Uhr im Stadion am Quenz, dann wieder wie gewohnt auf dem Hauptplatz.
Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer (G), Koch, Kräuter (G), Wilhelm – Schumacher (ab 76. Fabricio, G), Nachtigall, Leimbach, Schimpf – Taube (G), Kahl
Zuschauer: 265 (ca. zehn Seelower Fans)
Jörg Pochert
Geschrieben von: Systema
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