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  • 04. Juni 2006

     

    FSV 63 Luckenwalde: Noch ist nichts verloren


    Von:  Systema

    Für den FSV 63 Luckenwalde stand vor der vorletzten Saisonbegegnung, der letzten vor heimischer Kulisse, gegen den Tabellensiebenten Brandenburger SC Süd 05 ziemlich viel auf dem Spiel. Immerhin fanden trotz des ungemütlichen Wetters noch einmal knapp 500 Zuschauer den Weg in das Werner-Seelenbinder-Stadion. Selbst Luckenwaldes Bürgermeisterin Elisabeth Herzog von der Heide, mittlerweile nach eigenem Bekunden auch ein Anhänger des Luckenwalder Fußballs, nahm sich die Zeit, dem FSV 63 im Stadion die Daumen zu drücken.

    Wer da glaubte, dass sich die längst gesicherten Gäste gehen lassen würden und dem FSV die Punkte kampflos preisgeben würden, sah sich getäuscht. Die Brandenburger kämpften, als ginge es für sie selbst auch um den Klassenerhalt. Zu Spielbeginn konnte man glauben, die junge Luckenwalder Truppe hätte trotz der großen, durchaus verständlichen Anspannung ihre Nerven im Griff. Denn bereits nach fünf Minuten hatte der unermüdlich rackernde Markus Müller nach Vorarbeit Martin Lorenz die Führung auf dem Fuß. Allein auf halblinks auf BSC-Keeper Conny Wieland zulaufend, zog er den Ball aber am langen Pfosten vorbei. Nach einer Kopfballablage Gordon Entrichs, der fast jede Standardsituation nutzte, um nach vorn zu gehen, hatte Tilo Lindner aus spitzem Winkel ebenfalls die Luckenwalder Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an Routinier Wieland, der geschickt den Winkel verkürzte (15.).

    Aber auch schon zu diesem Zeitpunkt war zu spüren, dass die FSV-Defensive nicht den sichersten Eindruck machte und mit den quirligen selbstbewussten BSC-Kickern doch so ihre liebe Mühe hatte. Als dann Verch nach einer Kopfballablage in der 23. Minute mittels Flachschuss aus ca. 15 Metern, der nicht ganz unhaltbar schien, zur überraschenden 0:1-Führung einschoss, begann das große Nervenflattern bei den FSV-Spielern. Bis zum Pausenpfiff brachten sie fast nichts Konstruktives mehr zustande. Daran änderte auch der Heber Tilo Lindners über Schlussmann Wieland und über das BSC-Gehäuse in der 45. Minute nichts.

    Doch zur zweiten Halbzeit, als für die Luckenwalder eigentlich schon alle Felle davonzuschwimmen drohten, kehrte eine andere FSV-Mannschaft aufs Spielfeld zurück. Es begann mit einer Ablage Tilo Lindners, der sich auf halblinks durchgesetzt und den besser postierten Jens Neumann im Angriffszentrum gesehen hatte. Doch Neumann verfehlte knapp. Als Schiri Stolzenburg in der 55. Minute ein Foul am einschussbereiten Jens Neumann nicht ahndete, waren endlich auch die Luckenwalder Zuschauer da. Zwar musste man stets fürchten, dass die mittlerweile fast nur noch nach vorn gehenden und damit die Defensive vernachlässigenden FSV-Kicker bei einem der nach wie vor gefährlichen Konter einen zweiten und damit vorentscheidenden Gegentreffer kassieren würden. Doch es half nichts, der Ausgleich musste her. Den besorgte dann in der 64. Minute der kurz zuvor für Sebastian Krenz eingewechselte André Lorenz. Nach einem Schrägschuss Steffen Grunerts, den BSC-Keeper Wieland prallen lassen musste, war Lorenz mit letztem Einsatz am langen Pfosten zur Stelle und drückte den Ball über die Linie - 1:1.

    Die Gastgeber waren nicht mehr zu halten und überhörten oft die mahnenden Worte von der Bank, die Abwehr nicht ganz und gar zu entblößen. Man erarbeitete sich wirklich hochkarätige Chancen, die eigentlich für zwei Spiele hätten reichen müssen. So schlug Jens Neumann nach erneutem Rückpass Tilo Lindners über den Ball (69.), Markus Müllers Schuss von der Strafraumgrenze nach Ablage André Lorenz landete am Pfosten (77.), zwei Kopfbälle Tilo Lindners (77.) und Gordon Entrichs (78.) lenkte Wieland um den Pfosten oder flogen haarscharf am Gäste-Tor vorbei. Als sich die Zuschauer schon mehr oder weniger mit dem Remis abgefunden hatten, ergab sich urplötzlich noch für Gordon Entrich eine letzte Chance und die musste dann wirklich rein. Aber zum Entsetzen der Luckenwalder Anhänger setzte er das Leder aus knapp acht Metern am Tor vorbei und konnte seinen Fehlschuss hinterher selber kaum fassen. Viele Kenner sahen danach schon alle Chancen auf den greifbar nahen Klassenerhalt schwinden. Doch als Stadionsprecher Bernd Herbert kurz nach Spielschluss das Ergebnis aus Fürstenwalde bekannt gab, wo die Union-Elf gegen Blau-Gelb Laubsdorf mit 1:3 verloren hatte, keimte wieder neue Hoffnung.

    Der FSV 63 hat nunmehr drei Punkte Vorsprung gegenüber den Fürstenwaldern und außerdem das etwas bessere Torverhältnis. Fürstenwalde muss am kommenden Samstag nach Schwedt zum Tabellenvierten, der FSV nach Laubsdorf zum Tabellenelften reisen. Damit hat es der FSV 63 entgegen der hämischen Gesänge der ca. zwanzig Süd-Fans am vergangenen Samstag, die die Luckenwalder schon als Absteiger bezeichneten, immer noch selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu sichern. Ein Punktgewinn in Laubsdorf würde reichen. Doch dazu müssen die Andrich-Schützlinge gleich von der ersten Minute ihre Nerven im Griff haben und an die zweite Halbzeit gegen Süd anknüpfen. Das 1:2 am 10. Dezember im Seelenbinder-Stadion gegen die Lausitzer dürfte noch in guter Erinnerung sein. Außerdem haben die Laubsdorfer mit bisher 19 Punkten eine wesentlich erfolgreichere Rückrunde gespielt als die Luckenwalder (14 Punkte). Aber vielleicht liegt den FSV-Spielern ja die Außenseiterrolle.

    FSV 63 Luckenwalde spielte mit: A.Klettke, G.Entrich, D.Lederer, P.Piecuch, M.Braune (ab 65.C.Böhme), J.Neumann (V), M.Lorenz, St.Grunert, S.Krenz (ab 58. A.Lorenz), M.Müller (ab 85. A.Sieg), T.Lindner

    Fred Krüger

    Geschrieben von:  Systema

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