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  • 10. Dezember 2006

     

    GSV 04: Mit torlosem Remis in die Winterpause


    Von:  Systema

    Ungläubiges Staunen bei den Zuschauern am heutigen Tag. Bei herrlichstem Fußballwetter haben die Verantwortlichen der Stadt Greifswald den Haupt- platz im Volksstadion bereits winterfest gemacht und für jeglichen Spielbe- trieb gesperrt. Was in den Köpfen der Mitarbeiter dieses Sportamtes vorge- gangen ist, wird wohl für immer deren Geheimnis bleiben. Die Fußballtore wurden abgebaut, eingeölt und weggeschlossen. So lag der schöne grüne Rasen nutzlos da und die versammelte Anhängerschaft drängelte sich auf dem Nebenplatz um den dortigen Kunstrasen.

    Einen Vorteil für die eine oder andere Mannschaft daraus abzuleiten, wäre jedoch unangemes- sen, zumal der GSV als auch Bentwisch auf Kunstrasen trainieren. Nach dem Anpfiff durch Gerhard Bengsch aus Groß Roge wurde gleich deutlich, das sich der Gast heute viel vorge- nommen hat. Sehr engagiert, lauffreudig, lautstark und verbissen wurden die Greifswalder schon in deren Hälfte attackiert. Es entwickelte sich eine sehr ansehnliche und temporeiche Partie und den Zuschauern wurde technisch sauberer Fußball geboten. Während der GSV mal wieder den Anfang völlig verschlief, erarbeiteten sich die Gäste schon frühzeitig ein Über- gewicht, jedoch zum Abschluss vor dem Tor kam es nur sehr selten, da sie meistens durch die gehobene Abseitsfahne des Linienrichters gestoppt wurden. Die Greifswalder waren dagegen, wenn überhaupt, nur durch ihre Standardsituationen gefährlich. Und die einzig nennenswerte Chance hatte Mike Gerth in der 36. Spielminute, als er im Strafraum angespielt wurde und die Möglichkeit zum Torschuss hatte, jedoch für alle unerwartet noch einmal abspielte und somit die Situation selber entschärfte.

    Nach dem Seitenwechsel kam der GSV ein wenig besser ins Spiel und kam zu einigen guten Möglichkeiten. Vor allem Christian Orend setzte die stärksten Akzente, aber sein Hackentrick (55.) und sein Lattentreffer (60.) führten nicht zum gewünschten Erfolg. Eine Minute später verpassten Enrico Maaßen und Mike Gerth seine Eingabe nur sehr knapp. Aber die klarste Möglichkeit im gesamten Spiel hatten die Gäste: In der 65. Spielminute tauchte der FSV-Stürmer Martin Becker völlig freistehend vor dem GSV-Tor auf, ein energischer Abschluss durch ihn hätte die Führung durch Bentwisch bedeutet. Jedoch erwischte er den Ball sehr schlecht und der bereits am Boden liegende GSV-Torhüter Walter Baß konnte ihn dadurch noch abwehren. Die Greifswalder versuchten es heute immer wieder durch die Mitte, selten wurde ein Angriff über die Außen geführt. Aber wenn, dann wurde es vor allem auf der rechten Seite von Orend immer brandgefährlich, dagegen kam Stefan Schwandt auf seiner linken Seite gar nicht ins Spiel. Nur bei seinen Standards konnte er sich auszeichnen. Und ob Steffen Seering auf seiner Position als Mann hinter den Spitzen die ideale Besetzung ist, sei auch mal hinterfragt.

    Bentwisch als Mannschaft sehr kompakt, schnelle und sichere Abspiele, der GSV dagegen zu behäbig. Es dauerte einfach zu lange im Spielaufbau. Und es fehlte natürlich der Greifswalder Leitwolf Thomas Möller (Gelb-Sperre), er ist für das GSV-Spiel enorm wichtig, aber im derzeitigen Kader nicht ersetzbar. Die Jungs haben sich dennoch voll reingehängt und gefightet bis zum Abpfiff. Mit diesem leistungsgerechtem 0:0 kann man beim GSV gut leben und die Weihnachts- feier, die am heutigen Abend stattfindet, wird garantiert keine traurige Veranstaltung. Der GSV spielte eine sehr gute Vorrunde und geht mit sechs Punkten Vorsprung auf Eintracht Schwerin in die Winterpause.

    Stimmen zum Spiel:
    Andreas Zachhuber (GSV-Trainer): „Das war eine sehr intensiv geführte Partie heute, über die ganzen 90 Minuten. Bentwisch war der erwartet schwere Gegner. Sie haben die letzten Spiele nicht verloren und sind im Aufwärtstrend. Wir wollten natürlich mit einem Sieg in die Winterpau- se gehen und unseren Vorsprung weiter vergrößern. In der ersten Halbzeit haben wir eindeutig zu wenig getan, das sah in der zweiten Hälfte dann schon viel besser aus. Wir konnten uns einige gute Tormöglichkeiten erspielen, aber der Ball wollte heute einfach nicht rein. Ich glaube wir haben insgesamt eine gute Hinrunde gespielt, wir haben weiterhin mit sechs Punkten Vorsprung eine gute Ausgangsposition. In der zweiten Halbserie wird weiterhin hart gearbeitet, es ist noch ein sehr langer und schwerer Weg, geschenkt wird uns da gar nichts. Jetzt machen wir erst einmal Pause und werden uns gezielt auf die Rückrunde vorbereiten. Eins muss ich noch loswerden: Für viele Zuschauer und auch für mich völlig unbegreiflich ist die Tatsache, warum bei herrlichstem Herbstwetter und bei zehn Grad Lufttemperatur der Hauptplatz vom Greifswalder Sportamt gesperrt wurde. Ich habe da überhaupt kein Verständnis für, dass uns nur der Kunst- rasenplatz angeboten wurde. Das ist wahrscheinlich einmalig in Deutschland, dass bei derartig hervorragenden Bedingungen so entschieden wurde. Meinen Respekt den dafür Verantwort- lichen aus dem Greifswalder Sportamt, ihnen aber trotzdem ein frohes Weihnachtsfest.“

    Willy Lootz (FSV-Trainer): „Wir sind nach Greifswald gefahren, um auf keinen Fall zu verlieren und das ist uns gelungen. Mit dem Spielverlauf bin ich sehr zufrieden. Unser Saisonstart war in keinster Weise zufrieden stellend, nur das 3:3 am ersten Spieltag gegen den Greifswalder SV 04 ragte da ein wenig heraus. Dann ging es für meine Mannschaft nur noch bergab. Nun sind wir seit sechs Spielen ungeschlagen, haben uns in der Spitzengruppe der Verbandsliga festgesetzt und gehen zufrieden in die Winterpause.“

    Jens Stein (GSV-Chef): „Aus meiner Sicht war das heute ein leistungsgerechtes Unentschieden. Beide Mannschaften haben sehr intensiv gespielt. Bentwisch ist für mich ohnehin von der Spielstärke her die Nummer Zwei in der Verbandsliga, von daher war ihr Auftritt auch keine Überraschung für mich. Sehr erstaunlich und schade für sie, dass sie eine Zeit lang nicht auf diesem Niveau gespielt haben. Nachdem was beide Mannschaften heute auf dem ungewohntem Kunstrasen angeboten haben, war zu sehen, dass das die Spitzenmannschaften der Verbands- liga sind.“

    Claas Weinmar (GSV-Stürmer, kam für Mike Gerth ins Spiel): „Nach der heutigen Leistung muss man auch mal mit einem 0:0 zufrieden sein. Bentwisch hatte vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte einige hochkarätige Torchancen, danach erspielten wir uns ein Übergewicht und kamen auch zu unseren Möglichkeiten. Nach ihrem Auftritt hier hat mich es schon sehr gewundert, warum sie derartig in der Tabelle abrutschen konnten, zumal sie vom spielerischen her eine sehr gute Truppe sind. Aber trotzdem müssen wir nach unserem Anspruch zu Hause auch und gerade gegen Bentwisch drei Punkte holen. Die erste Halbzeit hat für uns ja praktisch gar nicht stattgefunden.“

    Greifswalder SV 04: Walter Baß, Olaf Prieske, Alexander Glandt, Steffen Seering, Roman Kasch, Stefan Schwandt, Dirk Erdmann, Sebastian Matuszewski, Christian Orend, Enrico Maaßen, Mike Gerth (72. Claas Weinmar)

    FSV Bentwisch: Sven Harder, Stefan Geers, Helge Tews, Christopher Kaminski, Sebastian Pröber, Daniel Knaack, Pierre Malorny, Kevin Thürweachter, Danilo Hopfmann (84. Christoph Bergmann), Lars Rother, Martin Becker (75. Ron Tarra)

    Schiedsrichter: Gerhard Bengsch (Groß Roge)
    Gelbe Karten: Roman Kasch - Pierre Malorny

    Zuschauer: 500 (Volksstadion Greifswald, Ostplatz)
    Tore: Fehlanzeige
    Eckenverhältniss: 10:5

    Viele Zweikämpfe bestimmten in dieser temporeichen und intensiven Verbandligabegenung auf ungewohntem Kunstrasen das Bild, links Dirk Erdmann vom GSV 04.

    Geschrieben von:  Systema

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