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  • 28. November 2005

     

    Germania Halberstadt: Überzeugender 5:3-Auswärtssieg


    Von:  Systema

    /news2/pictures/Wappen/germania_halberstadt.gif" alt="an image" />Was war das für eine turbulente und begeisternde Partie des VfB Germania Halberstadt beim Zipsendorfer FC Meuselwitz, bei der die Zuschauer insgesamt acht Tore geboten bekamen. Nach ausgeglichener erster Halbzeit und Treffern für Germania Halberstadt durch Fait Banser (7.) und Randy Gottwald (37.) und Gegentoren von Holm Pinder (10.), und Mario Weiß (42., Foulelfmeter) und der Anfangs-Offensive des ZFC in Hälfte zwei, kippte mit der Einwechslung von Germane Friedrich Reitzig das Spiel zu Gunsten der Halberstädter und innerhalb von 15 Minuten gingen die Gäste durch Treffer von zweimal Kevin Schlitte (57., 61.) und nochmals Banser (71.) mit 5:2 in Führung.

    In dieser Drangperiode hatten die Vorharzer die Gastgeber teilweise vorgeführt. Trotzdem gaben die Meuselwitzer nie auf und erzielten kurz vor Schluss per Abstauber-Tor von Pavel Sedlacek noch das 3:5 (85.). Insgesamt eine geschlossene und gute Mannschaftsleistung von Halberstadt, aus der sich Doppel-Torschütze Fait Banser und Nils Pölzing ein wenig abheben konnten. Das komplette Germania-Team widmete diesen Sieg ihrem Manager René Cunaeus, der am Sonntagmorgen Vater einer kleinen Tochter geworden war und bei Ehefrau und Baby in Halberstadt weilte.

    Mit dem 5:3-Auswärtssieg beim ZFC ist dem VfB Germania Halberstadt der erste Dreier gegen Meuselwitz und der vierte Oberliga-Sieg in Folge gelungen. Nach der Niederlage in Eilenburg holte Germania aus den folgenden fünf Liga-Begegnungen 13 Punkte, eine ganz starke Leistung. Mit den bisher erreichten 30 Punkten sind die Schützlinge von Trainer Thomas Pfannkuch immer noch der ärgste Verfolger von Liga-Primus 1. FC Magdeburg und liegen nach wie vor auf Platz zwei der Tabelle.

    Zum Spiel: Am Sonntag ging es zum ZFC Meuselwitz, jenes Thüringer Team, dass Halberstadt vergangene Saison zweimal besiegen konnte. Germania-Trainer Thomas Pfannkuch wollte eine dritte Niederlage natürlich unter allen Umständen verhindern und überraschte bei der Startformation. Für Friedrich Reitzig rückte diesmal Alex Kopp in die erste Elf und Ladislav Stefke sollte entsprechend als hängender Linksaußen agieren, Kopp dafür im rechten Mittelfeld. Außerdem liefen die Gäste diese Saison erstmals in roten Hosen und schwarzen Trikots auf, insgesamt in Schwarz-Rot-Weiß, entsprechend ihren Vereinsfarben. ZFC-Trainer Damian Halata musste mit Terjek, Baumann (beide nach Verletzungen noch nicht wieder fit), Rada (Mittelohrentzündung) und Miltzow (5. Gelbe) vier Stammkräfte ersetzen und vor allem seine Defensive neu ausrichten.

    Der Gastgeber aus Meuselwitz startete furios. Bereits nach drei Minuten hatte Mario Weiß das 1:0 auf dem Fuß: Alex Kopp verlor den Ball, Matthias Großmann passte auf René Weinert, der flankte und Weiß setzte seinen Torschuss um Zentimeter am Pfosten vorbei, Germania-Kapitän Enrico Gerlach hatte hierbei nicht energisch gestört. Aber schon kurz darauf klingelte es das erste Mal im Tor von ZFC-Keeper Oliver Dix, Ingo Vandreike hatte maßgenau geflankt, Mirko Kotowski kam nicht an den Ball und Fait Banser war per Kopf zur Stelle (7.). Kurze Zeit später der überraschende Ausgleich durch ZFC-Spielführer Holm Pinder. Der schwache Schiedsrichter Thomas Gerber aus Chemnitz hatte ein angebliches Foul von Germania-Abwehrchef Randy Gottwald entdeckt, Pinder verwandelte den fälligen Freistoß und schoss aus 20 Metern über die Mauer ins Tor (10.). Mit Torraumszenen ging es nach 17 Minuten weiter, Kevin Schlitte hatte geflankt, aber Fait Banser kam nicht richtig an den Ball. Dann wieder die Meuselwitzer, Großmann hatte gepasst und Weiß nahm den Ball vorbildlich mit rechts an und schoss direkt mit links aufs Tor, aber Germania-Keeper Daniel Löffke klärte hervorragend (19.). Danach eine Stefke-Ecke und Bansers Kopfball ging knapp übers Tor (24.).

    Folgend ein Freistoß von Pinder, in dessen Verlauf David Kwiatkowski Halberstadts Abwehrrecken Nils Thiele einen üblen Ellenbogencheck verpasste, aber das Schiedsrichter-Trio hatte mal wieder geschlafen (28.). Schließlich blieb Thiele, nach Verletzungsunterbrechung, mit Nasenbeinbruch und Schulterverletzung gleich draußen und nach sechsminütiger Unterzahl kam dann Gabriel Lorenz neu ins Spiel und ersetzte Thiele in der Innenverteidigung (36.). In der Zwischenzeit hatte Pölzing für ein Allerweltsfoul Gelb gesehen (30.). In der 37. Minute die erneute Führung für Halberstadt durch Gottwald. Nach Gerlach-Ecke fälschte Gottwald einen Stefke-Aufsetzer zum 1:2 ins Tor ab. Da hatte die ZFC-Abwehr geschlafen. Fünf Minuten später der wiederholte Ausgleich. Lorenz stieg hart in einen Zweikampf ein, soll dabei Weinert angeblich im Strafraum gefoult haben und Weiß ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und markierte das 2:2 per Elfmeter (42.). Kurz vor dem Pausenpfiff glänzte dann Gerlach noch mit einem gefährlichen 22-Meter-Freistoß, aber Dix konnte klären (45.).

    2. Halbzeit: Wieder startete Meuselwitz mit einer hundertprozentigen Torchance. Halberstadt ließ den Gastgeber kombinieren und über Weiß und Großmann kam der Ball zu Weinert, der aber Löffke aus Nahdistanz nicht überwinden konnte (48.). Und noch mal dürften die Thüringer zaubern (Hackentrick) und letztendlich schoss Kotowski knapp übers Löffke-Gehäuse (49.). Auch einen abermaligen Pinder-Freistoß hielt der aufmerksame Löffke sicher (50.). Dann kam bei Germania Reitzig für den mal wieder rot-gefährdeten Kopp ins Spiel und schon fiel die erneute Führung für die Gäste durch Schlitte (57.). Langer Ball von Gerlach aus der eigenen Hälfte auf Banser, der überlegt auf Schlitte zurückgelegt hatte, Schlitte zog ab, von Dix abgewehrt, aber der zweite Versuch saß dann zum 2:3. Jetzt drehte, der in der ersten Hälfte blass gebliebene Schlitte auf und passte nach Konter über Banser in den Strafraum, aber Reitzig war nicht heran gekommen (58.). Und wieder Schlitte, Pölzing hatte den Ball erkämpft, Schlitte zeigte an, wo er das Spielobjekt hinbekommen möchte, genialer Pölzing-Pass in den freien Raum und Halberstadts "Roadrunner" vollendete gekonnt, indem er den Ball an Dix vorbei ins Tor spitzelte (61.). Somit stand es nach gut einer Stunde Spielzeit 2:4 und eine Vorentscheidung für die Gäste war gefallen.

    Germania setzte aber noch einen drauf. Nach einer Traumkombination über Gerlach (Flanke), Reitzig (Kopfballablage) markierte Banser per abermaligen Kopfball sein zweites Tor und es stand 2:5 (71.). Meuselwitz war hierbei in Ehrfurcht erstarrt und hatte ohne Gegenwehr beim "Zaubern" zugesehen. Goalgetter Banser feierte seinen zehnten Liga-Treffer ausgelassen mit den Teamkameraden, kletterte dabei sogar auf den Gästezaum und ließ sich auch von den Germania-Fans bejubeln. Er hätte sogar noch einen weiteren Treffer erzielen können, aber nach einem langen Ball verzog Banser knapp (75.). Auch der Schiedsrichter wollte noch mal ins Rampenlicht, indem er nach einem eindeutigen Kopfball von, beim ZFC eingewechselten, Mirko Graf kurioser Weise auf Ecke für Meuselwitz entschied, die aber zum Glück harmlos blieb (76.). Danach schoss Weiß noch einen Abwehrabpraller knapp übers Tor (84.) und kurz darauf staubte Pavel Sedlacek zum Endstand von 3:5 ab (85.). Eine Weinert-Flanke war auf die Latte gefallen und der Tscheche Sedlacek drückte den Ball über die Linie. Kurz vor dem Abpfiff hatte dann noch Großmann eine Chance zur Ergebniskosmetik, aber Löffke ließ sich nicht ein viertes Mal bezwingen und somit stand der deutliche 5:3-Auswärtssieg für den VfB Germania Halberstadt fest.

    Am nächsten Samstag kommt es zum Showdown des Oberliga Nordost-Süd-Spitzenfeldes. Halberstadt empfängt im heimischen Friedensstadion den Tabellennachbarn, den Aufstiegsaspiranten FC Sachsen Leipzig und Magdeburg muss einen Tag später, am Sonntag seine Tabellenführung gegen den derzeitigen Liga-Sechsten, den HFC im Germer-Stadion, beim brisanten Sachsen-Anhalt-Derby verteidigen. Bei Germania ist dann Stammkeeper Sebastian Kischel nach seiner Rot-Sperre wieder einsatzfähig und wird mit seinen Kollegen versuchen, mit einem Sieg gegen Leipzig und bei einer gleichzeitigen FCM-Niederlage gegen den HFC, die Herbstmeisterschaft zu erringen.

    Stimmen zum Spiel:
    Trainer Pfannkuch (Germania): "Wir wollten hier in Meuselwitz gewinnen und das ist uns gelungen. Daher sind wir natürlich sehr zufrieden. Es war ein sehr gutes Oberligaspiel mit auch einer guten Meuselwitzer Mannschaft. Wir wussten, dass der ZFC nach der Pause viel Druck machen wird und haben auf unsere Chance gewartet. Schlitte hat dann eiskalt seine Möglichkeiten genutzt."

    Auf die Frage eines Reportes, ob Trainer Pfannkuch den Fans versprechen kann, dass Halberstadt die Oberliga spannend hält:
    "Versprechen kann ich, dass wir keine Spiel mit Absicht verlieren werden, dass ja. Inwieweit wir dann andere Spiele gewinnen, müssen wir dann einfach mal sehen. Auf jeden Fall versuchen wir auch das Nächste zu gewinnen."

    Trainer Halata (Meuselwitz): "Diese Niederlage tut uns richtig weh. Als wir drauf und dran waren, das 3:2 zu machen, wurden wir eiskalt ausgekontert. Der Mannschaft kann ich überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie hat gekämpft und in den entscheidenden Situationen einfach nicht das Glück. Man hat aber auch gesehen: Ohne Rada, Baumann und einen gesunden Pinder kannst du gegen so schnelle Stürmer nicht bestehen."

    "Das ist heute sehr bitter, diese Niederlage. Nach vorne haben wir uns sehr viele gute Chancen erarbeitet. Wir müssen nach der Pause sogar in Führung gehen, aber das ist nun mal Fußball und die Halberstädter haben es heute ganz knallhart bestraft. "

    Spieler Schlitte (Germania): "Ich fand das war ein sehr, sehr gutes Oberligaspiel. Es war von der ersten Minute eigentlich an ein Riesen-Tempo im Spiel, so hatte ich zumindest das Gefühl. Meuselwitz hat sehr gut mitgespielt. "


    VfB Germania Halberstadt: Löffke - Pölzing, Thiele (ab 36. Lorenz), Gottwald, Heckeroth - Vandreike - Alex Kopp (ab 55. Reitzig), Gerlach - Schlitte, Banser (ab 90. Binsker), Stefke

    ZFC Meuselwitz: Dix - Dimter, Bronec, Müller (ab 66. Graf), Pinder (ab 62. Gerold) - Kotowski, Kwiatkowski, Weiß, Großmann - Weinert, Sedlacek

    Schiedsrichter: Thomas Gerber (Chemnitz)
    Gelbe Karten: Pölzing (30.), Alex Kopp (42.) - Großmann (45.), Gerold (78.), Kwiatkowski (86.)

    Zuschauer: 660, davon 40 aus Halberstadt
    Tore: 0:1 Banser (7.), 1:1 Pinder (10.), 1:2 Gottwald (37.), 2:2 Weiß (42./FE), 2:3 Schlitte (57.), 2:4 Schlitte (61.), 2:5 Banser (71.), 3:5 Sedlacek (85.)

    Torchancen: 10:9 (4:3)
    Torschüsse: 14:14 (6:6)
    Ecken: 6:9 (2:6)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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