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  • 10. Mai 2007

     

    Germania Halberstadt: Bittere 2:4-Heimniederlage


    Von:  Systema

    In der vorgezogenen Oberliga-Begegnung des 28. Spieltages gegen den ZFC Meuselwitz musste sich Halberstadt trotz einer erheblichen Leistungssteigerung mit 2:4 (2:2) geschlagen geben. Obwohl Germania vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich überlegen war und teilweise guten Fußball zeigen konnte, agierten die Thüringer Gäste insgesamt cleverer und abgezockter, nutzen dabei jedoch eine erneut unzureichende Chancenverwertung und mehrfache individuelle Abwehrfehler der Vorharzer. Somit rücken die Halberstädter einer möglichen Relegation gegen den Tabellen-Vierzehnten der Nord-Staffel immer näher.

    Mit guten Vorzeichen waren die Gastgeber in die Partie gestartet, immerhin konnte Trainer Andreas Petersen erstmals seit Amtsantritt, vom langzeitverletzten Alexander Kopp mal abgesehen, auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Etwas überraschend gingen dann jedoch die Gäste in Führung. Nach Unzulänglichkeiten der VfB-Verteidiger Randy Gottwald und Andreas Sommermeyer konnte Irakli Gemazashvili von Linksaußen flanken, Mario Weiß stand völlig frei im Fünfmeterraum und vollendete per Kopfball zum 0:1 (10.). Davon unbeeindruckt spielte Germania weiter nach vorne und Kapitän Enrico Gerlach verzog per 18-Meter-Torschuss nur knapp, aber nach Flanke von Andreas Luck und folgendem Kopfball von Fait Banser konnte Ladislav Stefke zum 1:1 abstauben (15.). Eine Minute später hatte Stefke dann das Leder an der Mittellinie zugespielt bekommen, startete einen mustergültigen Alleingang, scheiterte jedoch aus Nahdistanz an ZFC-Schlussmann Oliver Dix. Kurz darauf klingelte es erneut im ZFC-Kasten: Freistoß Gerlach, Kopfball Sasa Vranic, Dix lässt abklatschen und Gottwald drückt den Ball zum 2:1 über die Linie (24.). Aber fast im direkten Gegenzug glich Meuselwitz bereits wieder aus. Timm Kreibich und Luck hatten zuvor den Ball nicht schnell genug geklärt, keiner der VfB-Akteure unterband die folgende Flanke in den Strafraum, sodass Steven Sonnenberg seelenruhig per Kopf auf Weiß ablegen konnte, der mit seinem zweiten Kopfballtor zum 2:2 traf. Sonnenberg hätte daraufhin für die Gäste weiter erhöhen können, aber erst parierte Halberstadts Keeper Sebastian Kischel einen Schuss aus direkter Nähe prächtig und dann setzte Sonnenberg einen Kopfball, nach Gemazashvili-Freistoß knapp übers Gehäuse (31.). Jetzt ging es hin und her, und Dix musste bei einem Luck-Geschoss schon Kopf und Kragen riskieren. Ebenso scheiterte Stefke, nach schnellem Freistoß von Gerlach (35.) und Banser verzog, nach Stefke-Zuspiel, knapp aus zwanzig Metern (40.).

    Die zweite Halbzeit begann ebenso mit einer Chance von Banser, der nach Ballgewinn von Nils Pölzing alleine aufs Tor zulief, aber in Dix seinen Meister fand (50.). Raik Hildebrandt hatte für die Gäste die nächste gute Möglichkeit, weil er nicht konsequent gestört wurde und Kischel mit einem Flatterball aus 16 Metern prüfen konnte (56.). Nach einem Zusammenprall von Dix und Abwehrakteur Mike Baumann (verletzt ins Krankenhaus) wurde die Partie kurzzeitig unterbrochen (62.). Friedrich Reitzig hatte dann den nächsten Riesen auf dem Fuß, legte aber nach Pass von Spielführer Gerlach noch mal quer, statt alleine abzuschließen, und nach einer Ecke des Germania-Kapitäns kam es zu einem Tohuwabohu im Gästestrafraum, aber Gottwald und Zdravko Tuzlak konnten das Durcheinander leider nicht ausnutzen (67.). Auch Banser reagierte nach Klasse-Zuspiel von Reitzig nicht clever genug und zögerte beim Abschluss zu lange (70.). Weiterhin scheiterte Tuzlak, nach Gerlach-Freistoß und folgender Kopfballverlängerung von Steffen Plock, am eigenen Unvermögen und schoss übers Tor. So kam es wie es kommen musste, Meuselwitz gelang der erneute Führungstreffer zum 2:3 (76.). René Weinert hatte dabei einen Freistoß-Abpraller von Martin Bronec genutzt und traf aus 21 Metern per Traumtor in den Dreiangel. Halberstadt hatte noch zwei sehr gute Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung. Erst verfehlte Gerlach mit einem Freistoß den Kasten nur um Haaresbreite, und dann konnte Tuzlak, nach herrlichem Doppelpass mit Banser, Keeper Dix aus Nahdistanz nicht überwinden. In der Nachspielzeit erhöhte der eingewechselte Robert Scannewin nach einem Befreiungsschlag noch auf 2:4, als er das Kopfballduell mit dem aufgerückten Kischel gewann und ins leere Tor einschieben konnte.

    Germania-Coach Petersen rang nach dem Spiel mit den Worten: „Bei uns herrscht nach dieser bitteren Niederlage natürlich pure Enttäuschung. Obwohl sich meine Mannschaft im Gegensatz zu den letzten Partien erheblich gesteigert und auch ein besseres Spiel gezeigt hat, stehen wir trotzdem mit leeren Händen da. Wir haben nicht nur kämpferisch, sondern auch fußballerisch überzeugt. Unterm Strich hilft uns das heute jedoch nicht weiter. Jetzt müssen wir schon in Erfurt gewinnen, wollen wir die Relegation vermeiden.“ Dem entgegen war der ZFC-Interims-Trainer Harald Haese hoch zufrieden: „Nach den turbulenten letzten Tagen muss ich meiner Mannschaft Respekt zollen. Sie hat sich wacker geschlagen, wenn auch in der zweiten Hälfte mit dem Glück des Tüchtigen. Gastgeber Halberstadt hat auf jeden Fall mit einem Tor zu hoch verloren, und wir hätten heute sogar mit einem Unentschieden gut leben können.“

    Jetzt müssen die Halberstädter das Positive mit nach Erfurt nehmen und dort am Sonntag beim feststehenden Absteiger unbedingt gewinnen, wollen sie den direkten Klassenerhalt nicht aus den Augen verlieren.

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Sommermeyer (46. Reitzig), Gottwald, Pölzing - Vranic - Gerlach, Plock, Kreibich (74. Vandreike) - Stefke - Banser, Luck (65. Tuzlak)

    ZFC Meuselwitz: Dix - Kotowski, Baumann (65. Müller), Bronec, Mees - Dimter - Weinert, Hildebrandt, Gemazashvili - Sonnenberg (78. Scannewin), Weiß (87. Schilling)

    Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
    Gelbe Karten: Gerlach

    Zuschauer: 494, inkl. 11 Meuselwitzfans
    Torchancen: 12:7 (6:4)
    Tore: 0:1 Weiß (10.), 1:1 Stefke (15.), 2:1 Gottwald (24.), 2:2 Weiß (25.), 2:3 Weinert (76.), 2:4 Scannewin (90.+2)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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