05. November 2006

 

Germania Halberstadt: Enttäuschende Vorstellung in Jena

Im elften Ligaspiel haben Halberstadts Oberligakicker am Samstagnachmit-tag bei der Bundesligareserve des FC Carl Zeiss Jena die fünfte Niederlage kassiert. Beim 0:3 (0:2) wurden die Gäste über weite Strecken der Partie regelrecht vorgeführt. In der einseitigen Begegnung konnte Germania dem aggressiven Pressing und dem mustergültigen Kurzpassspiel der Thüringer kaum etwas entgegen setzen. Dutzende, teilweise unerklärliche Ballver-luste prägten Halberstadts schwache Leistung.

Jenas Zweite, mit fünf Lizenzspielern angetreten, ging durch ein Freistoßtor von Paul in Führung (26.). Der Schuss wurde zuvor noch unglücklich von Germania-Kapitän Gerlach abgefälscht, so dass Keeper Kischel machtlos blieb. Dem 2:0 war eine Ecke voraus gegangen, in deren Folge der völlig freistehende Schlachta, nach Pass von Riemer, den Ball aus 14 Metern unter die Latte ins Gehäuse knallte (38.). Torchancen der Gäste blieben in der ersten Halbzeit Mangelware, nur durch den Kopfball von Reitzig (27.) und Gerlachs Pfostenschuss (36.) hatten sie kleine Möglichkeiten. Kurz nach dem Wiederanpfiff erhöhte Jena auf 3:0, Pagano hatte im Alleingang, nach vorangegangenem Jurascheck-Zuspiel, getroffen (48.). Nach herrlicher Kombination über Gerlach und Stefke, vergab Reitzig dann die beste und eigentliche einzige Möglichkeit zum Ehrentreffer, als er aus Nahdistanz an Jena-Torwart Kraus scheiterte (54.). Im Gefühl des sicheren Sieges hatten die starken Gastgeber einen Gang zurück geschaltet, sonst wäre Halberstadts vierte Auswärtsniederlage wohl noch deutlicher ausgefallen, zumal Jena etliche weitere Torchancen nicht nutzen konnte.

Entsprechend sauer reagierte Germania-Coach Thomas Pfannkuch nach der Partie: „Jena hat völlig verdient auch in dieser Höhe gewonnen. Unser Gegner war vor allem in der ersten Halbzeit überlegen. Uns hat über die kompletten 90 Minuten die Einstellung gefehlt, wir waren nicht auf dem Platz und haben nur mitgespielt und reagiert. Vor allem bin ich von meinen drei Routiniers, Gerlach, Plock und Vandreike enttäuscht, sie hatten einen rabenschwarzen Tag, somit waren wir fast handlungsunfähig.“ Dem entgegen war Michael Juncker, Co-Trainer von Jenas Reserve sehr zufrieden und erklärte im Anschluss: „Wir haben ordentlich gespielt und verdient 3:0 gewonnen. Es war das beste Heimspiel der Saison. Wir haben von Beginn an dominiert und die nötigen Tore erzielt und sind jetzt in der Oberliga angekommen.“

Am kommenden Sonntag empfangen die Vorharzer im heimischen Halberstädter Friedensstadion Erfurts Zweite und dann müssen in jedem Fall drei Punkte her.

FC Carl Zeiss Jena II: Kraus - Leutloff, Wachsmuth, Paul - Pagano, Riemer, Kühne, Schlachta (82. Urbansky) - Schimmelpfennig (73. Wuttke) - Jurascheck, Jelic (63. Wendler)

VfB Germania Halberstadt: Kischel - Gottwald, Heckeroth, Pölzing - Plock (67. Binsker), Vandreike (53. Werner) - Sommermeyer, Kopp, Stefke - Gerlach - Reitzig

Schiedsrichter: Jens Oehme (Witzschdorf)
Gelbe Karten: Pagano - Kopp, Gottwald

Zuschauer: 180, inkl. 27 Germaniafans
Tore: 1:0 Paul (26.), 2:0 Schlachta (38.), 3:0 Pagano (49.)
Torchancen: 10:4 (4:2)

Helge Osterloh

Geschrieben von:  Systema