12. März 2007

 

Germania Halberstadt: Sieg gegen Eilenburg verschenkt

Trotz eindeutiger Überlegenheit war Halberstadt im Duell mit Eilenburg ein Heimsieg nicht vergönnt. Bei bestem Wetter und vor knapp 1.000 Zuschauern blieb die spannende und teilweise hitzige Partie ohne Treffer, weil Germania etliche erstklassige Torchancen nicht nutzen konnte. Sehr druckvoll und ansehnlich waren die Vorharzer in die Begegnung gestartet, und die als Spitzenreiter angereisten Gäste wurden der Tabellenposition und etwaigen Regionalligaträumen überhaupt nicht gerecht. Sie durften sich frühzeitig bei Schiedsrichter Matthias Klatte bedanken, dass es nach klarem Strafraumfoul von Daniel Bernhardt an VfB-Akteur Steffen Plock den fälligen Elfmeter nicht gab (13.).

Für die Muldekicker hatte vorerst nur Sven Moritz eine Möglichkeit, er scheiterte jedoch an Halberstadts aufmerksamen Keeper Sebastian Kischel. Kurz darauf zirkelte Germanias Spielführer Enrico Gerlach einen Freistoß an den gegnerischen Pfosten (19.). Ebenso flog ein langer Ball des Kapitäns an die Torlatte und Plock setzte den Nachschuss übers Gehäuse (24.). Auch das Zuspiel von Ladislav Stefke verpasste Plock kurz vor dem leeren Tor nur um Haaresbreite (27.). Eilenburg tauchte bis zur Pause nur noch einmal vor Kischel auf, Nico Knaubel schoss jedoch vorbei (32.).

Kurz nach dem Wechsel konnte Germane Friedrich Reitzig abermals eine Unsicherheit von FCE-Schlussmann Norman Becker nicht nutzen (50.). Dann flog der bereits verwarnte Christian Haufe nach wiederholtem Foulspiel vom Platz und VfB-Trainer Thomas Pfannkuch brachte Angreifer Fait Banser neu ins Spiel, wechselte jedoch völlig unverständlich mit Plock seinen besten Mann aus. Eine Minute später hatte Stefan Maruhn, nach starker Parade von Kischel, den Ball ins Tor gespitzelt, aber der Unparteiische entschied regelgerecht auf Abseits. Die beste Chance der Partie vergab erneut Reitzig, der völlig frei vor Becker aufgetaucht war, jedoch übers Tor schoss (70.). Der folgende Kopfballtreffer von Halberstadts ‚Staubsauger’ Randy Gottwald wurde nach Foul an Becker ebenso zurück gepfiffen (76.). Danach hatte Zdravko Tuzlak den Ball erkämpft, Reitzig auf Banser quergelegt und wieder fehlten nur Zentimeter (81.). Eilenburg kam lediglich zu zwei weiteren Möglichkeiten, erst verzog Bernhardt knapp, dann rettete Sasa Vranic im letzten Moment vor Thomas Hönemann (83.). Kurz vor Schluss scheiterte Nils Pölzing noch mit einem Gewaltschuss an Becker und es blieb letztendlich beim torlosen Remis.

Halberstadts Coach Pfannkuch war angesichts der vielen vergebenen Möglichkeiten nicht komplett zufrieden: „Heute war eindeutig mehr drin, aber wir belohnen uns nicht selbst. Über die gesamten 90 Spielminuten waren wir die klar bessere Mannschaft, wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert und uns zahlreiche erstklassige Tormöglichkeiten erarbeitet. Leider agieren wir bei der Chancenverwertung oft nicht clever genug und überlegen vor dem Tor einfach zu viel.“ Eilenburgs Cheftrainer Achim Steffens war hingegen glücklich über den einen Punkt und ging vor allem mit Spieler Haufe hart ins Gericht: „Wir sind froh, dass wir noch leben. Es ist ein korrektes Ergebnis. Auch wir hatten unsere Konterchancen, aber unterm Strich war es mühevoll. Haufe kriegt für seinen Fehler lebenslänglich. Ich suche noch einen Haftplatz. Wenn wir verloren hätten, wäre diese Strafe noch härter ausgefallen.“ Am Samstag ist der VfB Germania beim neuen Tabellenführer, der Bundesligareserve von Cottbus zu Gast. Anstoß ist dann um 14 Uhr.

VfB Germania Halberstadt: Kischel - Sommermeyer (88. Luck), Vranic, Thiele, Pölzing - Gottwald - Plock (65. Banser), Gerlach, Stefke - Tuzlak, Reitzig

FC Eilenburg: Becker - Ackermann, Baude, Korb (75. Heyde) - Polten - Knaubel (46. Schmidt), Moritz, Bernhardt, Petzold (46. Maruhn) - Hönemann, Haufe

Schiedsrichter: Matthias Klatte (Wildau)
Gelbe Karten: Gottwald - Haufe, Knaubel, Korb
Gelb-Rot: Haufe (59., wiederholtes Foulspiel)

Zuschauer: 941, inkl. 74 Fans aus Eilenburg
Tore: Fehlanzeige
Torchancen: 7:4 (3:2)

Helge Osterloh

Geschrieben von:  Systema