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  • FC Stahl Brandenburg, 31. August 2008

     

    Glanzloser Sieg beim Aufsteiger


    Von:  Stephan R.T.

    Der FC Stahl Brandenburg hat sein Auswärtsspiel beim SV Freya Marienwerder gewonnen. Die Blau-Weißen siegten, wie schon in der Vorwoche gegen Velten, mit 5:2-Toren und konnten ihren vierten Tabellenplatz festigen.

    Es waren erst 49 Sekunden gespielt, da hatten die 25 mitgereisten Fans schon erstmals Grund zum Jubeln. Nachtigall schlug eine Ecke auf Mickan, der sich energisch durchsetzte und einköpfte. Und nur 30 Sekunden später hätte die Partie schon entschieden sein können. Aumann war hervorragend in den gegnerischen Strafraum eingedrungen, wurde aber mit einem brutalen Tritt ins Schienbein gebremst. Hier waren eigentlich ein Elfmeter und die rote Karte für seinen Gegenspieler fällig. Doch dazu fehlte Schiedsrichter Jörg Oestreich nach dem frühen 0:1 wohl der Mut, was auch die heimischen Zuschauer mit einem Kopfschütteln quittierten. Es sollte bei weitem nicht die einzige unverständliche Entscheidung der Unparteiischen bleiben.

    Anschließend behielt Stahl zunächst noch ein optisches Übergewicht, ließ sich vom eigentlich spielschwachen Gastgeber aber zunehmend in die eigene Hälfte drängen. Schnell hervorgetragene Angriffe, besonders Tegge, Schüler und T. Redlich stachen ins Auge, brachten die Brandenburger Hintermannschaft in Gefahr. Ein erster Kopfball von M. Redlich konnte noch durch Böhm entschärft werden (9.), zwei Minuten später schoss Tegge nach Schüler-Vorarbeit neben das Tor. Der Treffer für Freya lag nun förmlich in der Luft, und er fiel. Nachdem Schüler Koch überlaufen hatte, konnte er noch einige Meter ungehindert auf der rechten Seite gut machen, bevor seine scharfe Eingabe Elgert erreichte, dieser ungedeckt stand und keine Mühe hatte, zum 1:1 zu vollenden (16.). Nachdem Stahl auch anschließend noch kurzzeitig wankte, konnte die Mannschaft nach einigen Minuten wenigstens wieder die Hoheit im Mittelfeld an sich reißen, ein Bauer-Fernschuss (23.) blieb jedoch ebenso wirkungslos, wie ein Freistoß auf der Gegenseite.

    Dann das überraschende 1:2. Kräuter schlug von links einen Freistoß sehr genau in den Strafraum, Leimbach hatte sich schön von seinem Gegenspieler gelöst und köpfte den Ball souverän unter die Latte (27.). Kurz darauf wäre beinahe der erneute Ausgleich gefallen, doch ein Kopfball von T. Redlich ging glücklicherweise nur an den Außenpfosten. Anschließend war die Drangphase des SV Freya aber erstmal vorbei, und Stahl riss das Spiel wieder an sich. Bis zur Pause erspielten sich nur noch die Brandenburger Möglichkeiten. Ein Fernschuss von Nachtigall ließ Freyas Torwart Pospieszny nach oben hin abklatschen. Noaks Nachsetzen wurde jedoch, obwohl vollkommen regelkonform, abgepfiffen. Kurz vor der Pause beinahe das 1:3. Koch hatte den Ball schön erobert und spielte auf Schumacher, der den Ball in den Strafraum passte. Dort ließ Mickan schön durch, bis der hervorragende Spielzug in einem Missverständnis endete, so dass Nachtigalls notgedrungener Abschluss viel zu schwach war.

    Auch nach der Pause verstand es Stahl nicht, mehr Souveränität auszustrahlen. Im Gegenteil: Mit der ersten nennenswerten Aktion erzielte Marienwerder den Ausgleich. Nach einem schönen Spielzug über die linke Seite, Stahls Abwehr sah hier erneut nicht berühmt aus, kam der Ball zu Beuster, der vom Strafraumeck abzog. Der Ball schlug dermaßen platziert ein, dass Böhm im Stahl-Tor keinerlei Abwehrchance hatte (50.). Doch als die heimischen Zuschauern noch am jubeln waren, legte Stahl schon wieder vor. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff eroberte sich Nachtigall rechts den Ball und schlug ihn auf Schumacher. Dieser stand am langen Pfosten frei und vollendete mühelos zum 2:3 (50.). Dies war wohl der Knackpunkt für den bis daher zwar nicht spielerisch, aber kämpferisch überzeugenden Gastgeber. Zwar traf Schüler noch einmal das Außennetz (56.), aber anschließend ließen die Kräfte bei den Gelb-Grünen immer mehr nach. Stahl kam in dieser Phase des Spiels nur zu wenigen Chancen, hatte die Partie aber mittlerweile im Griff. Ein Freistoß von Nachtigall konnte pariert werden (57.).

    Einen Aufreger gab es dann nach 67 Minuten. Kräuter und sein Gegenspieler waren aneinander geraten, als der Brandenburger umgestoßen wurde. Doch auch nach diesem Fauxpas konnte Freya mit elf Leuten weiterspielen, beide Akteure sahen Gelb. Dann die Entscheidung. Aumann konnte sich zunächst auf dem rechten Flügel den Ball erobern. Anschließend zog er nach innen, ließ noch zwei Gegenspieler aussteigen und vollendete ins lange Ecke zum 4:2 – der wohl schönste Treffer des Spiels (71.). Marienwerder hatte anschließend keine nennenswerten Spielanteile mehr. Ausschließlich eine harmlose Chance (86.) steht in der letzten halben Stunde auf der Habenseite des Gastgebers. Anders dagegen der FC Stahl: Bis zum Schluss spielten die Brandenburger nun solide nach vorn und kamen sogar noch zu ihrem fünften Treffer. Nach einem Foul des 42-jährigen Freya-Libero Wiedemann gab es doch noch einen Elfmeter. Felix Nachtigall verwandelte gewohnt souverän mit einem trockenen Schuss in die linke untere Ecke (90.). Anschließend war das Spiel beendet.

    Fazit: Stahl-Trainer Ingo Nachtigall zeigte sich anschließend unzufrieden mit seiner Mannschaft. „Marienwerder hätte eigentlich ohne Mittelfeld spielen können, versuchte sein Glück stets mit langen Bällen. Wir haben es nicht verstanden, uns darauf einstellen. Gegen diesen Gegner hätten wir mit der Form der Vorwoche wohl noch einige Tore mehr erzielt.“ Die Fans dagegen waren mehrheitlich zufrieden. Auf einer gepflegten Sportanlage und in jederzeit freundlicher Fußball-Atmosphäre hatten sie ein spannendes Spiel mit sieben Toren gesehen. Ihre Mannschaft riss dabei zwar keine Bäume aus, schlug aber nach Gegentoren stets im richtigen Moment zurück und gewann dadurch verdient. In der kommenden Woche gibt es nun eine Punktspielpause. Stahl reist dann zum Pokalspiel der zweiten Runde in die Prignitz zum SV Eiche 05 Weisen. Ein Weiterkommen ist dann Pflicht.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Bauer (G), Koch, Kräuter (G) – Hoffmann (ab 57. Sommerlatte), Tiller (G, ab 43. Schumacher/G), Nachtigall, Leimbach, Aumann – Mickan, Noak (ab 64. Taube)

    Zuschauer: 85 (25 Stahl-Fans)
    Tore: 0:1 Mickan (1.), 1:1 Elgert (16.), 1:2 Leimbach (27.), 2:2 Beuster (50.), 2:3 Schumacher (50.), 2:4 Aumann (71.), 2:5 Nachtigall (90./FE)

    Jörg Pochert

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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