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  • FC Stahl Brandenburg, 30. November 2008

    Herzschlagfinale in Rathenow am Ende mit 4:3 gewonnen


    Von:  BRB-Jörg

    Der FC Stahl Brandenburg ist von seinem Auswärtsspiel beim BSC Rathenow 94 mit zwei blauen Augen, aber dennoch drei Punkten zurückgekehrt. Nachdem Stahl nach einer Stunde souverän mit 4:0 führte, geriet der Erfolg in der Schlussphase noch in höchste Gefahr.

    Bereits in den ersten Minuten bewiesen die Brandenburger, dass sie die drei Punkte unbedingt mit nach Hause nehmen wollten. Vier gute Szenen hatten sie in den ersten Minuten (1. Mickan, 3. Aumann, 4. Mickan, 8. Tarnow), wenngleich höchstens die Tarnow-Szene als ‚Hundertprozentige’ eingestuft werden konnte. Nachdem das Spiel etwas verflachte, sorgte BSC-Goalgetter Schmoock erstmals auf der Gegenseite für Aufsehen, traf aber nur den Innenpfosten (20.). Im Gegenzug entschied sich Tarnow in aussichtsreicher Position für ein Anspiel auf Mickan, obwohl Aumann frei gestanden hätte (21.), wenig später hielt Rathenows guter Torwart Zugehör einen platzierten Schimpf-Fernschuss (23.).

    Dann das 0:1. Leimbach spielte aus dem Mittelfeld einen tollen Pass auf Mickan, welcher mit der Hacke stark auf Aumann verlängerte. Die Rathenower Abwehr war nun entblößt und Aumann hatte keine Mühe, seinen sechsten Saisontreffer zu erzielen – 0:1 (29.). Angesichts des Verflachens des Spiels war der Zeitpunkt des Tores etwas überraschend, wenngleich die Führung absolut verdient war. Leider gab der Vorsprung der Mannschaft nicht die erhoffte Sicherheit, so dass anschließend Rathenow am Drücker war. Nach Schmoock-Pass hatte Stahl Glück, dass dem freistehenden Meier der Ball vollkommen versprang (34.). Und schließlich schlug Keiper einen Freistoß aus 35 Metern, den Schmoock und Meier nur hauchdünn verpassten (40.). Zwar hatte Stahl kurz vor dem Pausenpfiff noch eine gute Szene (Leimbachs Schuss nach starker Aumann-Vorarbeit wurde abgeblockt, 43.), aber angesichts der klaren Rathenower Möglichkeiten war die Halbzeitführung schon etwas schmeichelhaft.

    Mit deutlich mehr Esprit kam Stahl aus der Kabine. Die nächste klare Chance hatte die Mannschaft in der 51. Minute. Und nutzte sie. Nachtigall war von links zur Ecke angetreten, Schimpf stand goldrichtig und köpfte ein – 0:2. Auch am nächsten Treffer war Nachtigall beteiligt. Aus dem Mittelfeld schlug er einen tollen Pass auf Mickan, der den Ball kurz vor der Strafraumgrenze annehmen konnte und ihn souverän über den BSC-Keeper in die Maschen setzte – 0:3 (57.). Bis zum nächsten Treffer dauerte es gar nur eine weitere Minute. Aumann kam über rechts und spielte Mickan an. Dieser fiel zwar hin, aber brachte den Ball dennoch unter Kontrolle und spielte zu Aumann zurück. Gegen seinen platzierten Schuss war Zugehör ebenso machtlos wie bei allen vorherigen Treffern – 0:4 (58.).

    Stahl hatte die Partie mittlerweile vollkommen im Griff und die Rathenower taten selbst dem einen oder anderen Stahl-Fan ein wenig Leid. Doch der Favorit spielte weiter stark auf, Nachtigall (61., 64., 66.) und Aumann (63.) und Mickan (67.) vergaben weitere Hochkaräter, bevor Rathenow nach einem Freistoß erstmals in der zweiten Halbzeit überhaupt vors Böhm-Tor kam (68.). Das Zwischenergebnis ging mittlerweile in Ordnung, und dem war auch noch so, als die Rathenower zum Ehrentreffer gekommen waren. Meier hatte aus 15 Metern abgezogen und Demuth noch abgefälscht, so dass Böhm keine Chance hatte – 1:4 (72.). Doch nach diesem Tor witterte der Aufsteiger noch einmal Morgenluft. Und Stahl spielte plötzlich nicht mehr mit der Souveränität, die eine Drei-Tore-Führung mit sich bringen sollte. Die bis dato beste Abwehr der Liga präsentierte sich alles andere als sattelfest und der BSC kam so zu weiteren Möglichkeiten, wie beispielsweise durch Schmoock (75.), dessen Schuss Böhm an den Außenpfosten lenken konnte. Oder der Elfmeter in der 76. Minute. Die Strafstoß-Entscheidung von Schiri Reinhardt war nachvollziehbar. Eher pingelig war es, den verschossenen Elfer (Lorenz hatte nur den Außenpfosten getroffen) wiederholen zu lassen. Böhm war zwar noch dran, aber der Ball rollte trotzdem über die Linie – 2:4 (77.).

    Anschließend tat Stahl wieder mehr fürs Spiel. Kräuters Freistoß aus 35 Metern hätte fast BSC-Keeper Zugehör überlistet, doch wie gesagt nur fast. Dagegen kam Schmoock auf der Gegenseite zu weiteren Gelegenheiten. Einmal verzog er knapp (81.), beim nächsten Mal traf er den Pfosten (87.), doch ein Tor wollte ihm heute nicht mehr gelingen. Dafür war Lache in der 89. Minute zur Stelle und verkürzte auf 3:4. Vier Minuten Nachspielzeit galt es noch zu überstehen – und der Rathenower Stadionsprecher hätte gern noch ein wenig mehr Zeit herausgeschlagen, er gab beim Anschlusstreffer die 85. Minute an. Bis zum Schluss blieb es spannend. Auf Stahl-Seite hatten Wegner und Tarnow die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden (90.+1). Auf der Gegenseite wäre beinahe noch das 4:4 gefallen, doch Wilhelm klärte nach einem Tohuwabohu im Strafraum irgendwie noch kurz vor der Linie, und wenig später waren die zahlreichen mitgereisten Fans endlich erlöst.

    Fazit: Ein sehenswertes und hochdramatisches Spiel. Zwar führte Stahl schon mit 4:0, insgesamt muss man aber dennoch von einem glücklichen Erfolg sprechen, hatten doch die Rathenower einige Großchancen auf ihrer Seite (u.a. drei Pfostentreffer) und bewiesen eine tolle Moral. Stahls starke Chancenverwertung bis zum 4:0 gab heute den Ausschlag. Im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich leider einige Unkonzentriertheiten ein, so dass der Erfolg fast noch aus der Hand gegeben wurde. In diesem Fall hätte sich die Stahl-Familie kräftig in den Allerwertesten gebissen, denn die Konkurrenten Werder und Hennigsdorf patzten. So aber können sich die Fans wieder größere Hoffnungen machen, denn der Abstand auf die Tabellenspitze ist etwas geschrumpft. Mit zwei Heimsiegen gegen die derzeit schwächelnden Finower und den Abstiegskandidaten Nauen hat die Mannschaft nun die Möglichkeit, noch zweimal nachzulegen und mit 34 Punkten zu überwintern.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Wilhelm, Kräuter, Koch (G) – Buczilowski (ab 71. Wegner), Schimpf (ab 71. Sommerlatte), Nachtigall, Leimbach (G), Aumann (G) – Tarnow, Mickan (ab 83. Tiler)

    Zuschauer: 236 (ca. 70 Brandenburger)
    Tore: 0:1 Aumann (29.), 0:2 Schimpf (51.), 0:3 Mickan (57.), 0:4 Aumann (58.), 1:4 Meier (72.), 2:4 Lorenz (77./FE), 3:4 Lache (89.)

    Jörg Pochert

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    Geschrieben von:  BRB-Jörg

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