Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Westen | Startseite » Aktuell » Artikel
Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
352 Seiten voller Leidenschaft über die Fanszene des SK Rapid Wien.
  • HFV, 22. Februar 2008

     

    Kommt es zur Reform?


    Von:  thom.as

    Der Hessische Fußball-Verband (HFV) lädt am morgigen Samstag zu einem außerordentlichen Verbandstag. Ziel dieser Zusammenkunft ist die Absicht des HFV, überflüssige Bürokratie abzubauen und dadurch schnellere Entscheidungsprozesse zu forcieren sowie die Vereinsvertreter stärker in den Verband zu involvieren, um den Einzelinteressen künftig mehr Aufmerksamkeit schenken zu können. Aus diesem Grund treffen sich die 340 Delegierten der sechs hessischen Fußballbezirke (Kassel, Gießen-Marburg, Fulda, Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden).

    Der HFV ist mittlerweile 62 Jahre alt. Seine Statuten wurden in dieser Zeit mehrmals etwas ‚geliftet’, um wieder jünger auszusehen und attraktiv zu bleiben. Genau solch eine Operation soll auch am morgigen Samstag beschlossen werden. Es soll an diversen Bereichen laboriert werden. Nicht umsonst wird das Vorhaben als ‚Reform’ bezeichnet. Die meisten Reformpunkte jedoch sollten für die Praxis keine merklichen Änderungen bedeuten. So wird etwa der noch gebräuchliche Begriff ‚Rechtsausschuss’ flächendeckend vom zeitgemäßeren ‚Sportgericht’ abgeschafft werden. Daraus würde sich auch ergeben, dass diese Sportgerichte über ‚strafordnungsrechtliche Verfehlungen’, wie es in dem entsprechenden Papier über die Inhalte der Reform heißt, entscheiden dürften. Die so genannten ‚Klassenleiter’ hingegen erhalten die Obhut über ‚Verwaltungsvergehen’, etwa wenn ein Spielbericht nicht eingesendet wurde oder ein Spielerpass bei einer Begegnung nicht vorhanden war. Dies alles kommt eher einem ‚Lifting’ an denjenigen Körperstellen gleich, die man selbst als Problemzonen erachtet, in Wirklichkeit aber keinem Menschen sofort auffallen.

    Gravierender indes ist der Eingriff an den ‚Bezirken’. Diese sollen komplett abgeschafft werden. Dadurch will man einen Bürokratieabbau erreichen. Den 32 hessischen Fußballkreisen, die derzeit noch in den sechs Bezirken zusammengefasst sind, würden im Zuge der Abschaffung mehr Verantwortung, aber auch mehr Kompetenzen zukommen.

    Bei gravierenden Veränderungen scheiden sich die Geister bekanntlich häufiger. So auch hier. Es gibt Gegner wie Befürworter. „Grundsätzlich finde ich es gar nicht schlecht, wenn die Kreise mehr Eigenverantwortung bekommen würden. Schließlich ist die Nähe der Kreisfußballwarte zu den Vereinen einfach mehr gegeben als beim Bezirksfußballwart“, wirbt Alfred Lotz vom Süd-Bezirksligisten FV Steinau in den ‚Kinzigtal Nachrichten’.

    Demgegenüber stehen aber auch Kritiker, die an den alten Strukturen festhalten wollen, da diese doch in den vielen Jahren ihres Bestehens ihre Tauglichkeit gezeigt hätten. Bernhard Roth vom 1. FC Nüsttal stellt sich auf die traditionalistische Seite: „Warum soll man an einem gut funktionierenden Spielsystem herumbasteln?“

    Wie die Abstimmung am Samstag enden wird ist noch nicht wirklich gewiss. Der endgültigen Verabschiedung der Strukturreform bedarf es einer Zwei-Drittel-Mehrheit. Das heißt, von den 340 Teilnehmern müssten mindesten 260 für eine Änderung stimmen. Letztendlich geht es um eine Verschlankung und den Wegfall einer Hierarchie-Ebene, um unnötige Geldausgaben zu vermeiden.

    Es stehen sich also das traditionalistische Festhalten an Altbewährtem und der moderne ‚höher-schneller-weiter-Zwang’ gegenüber. Letztlich aber kann man die Zukunft immer nur in der Retrospektive bewerten. Wenn sie also Vergangenheit geworden ist. Und zwar unabhängig davon, wie man sich entschieden hat.

    Geschrieben von:  thom.as

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.