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  • Füchse Berlin Reinickendorf, 29. November 2009

     

    LFC: Geheimer VIP-Raum und Sieg gegen die Füchse


    Von:  yhdk

    Auch an diesem Spieltag war die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Oberliga Nord wieder deutlich zu erkennen: Auf der einen Seite der fast schon geheime VIP-Bereich beim LFC Berlin. Sogar uralte LFC-Fans sprachen nur hinter vorgehaltener Hand von jenen geheimnisvollen Dingen, die sich dort hinter perfekt verschlossenen Türen abspielen sollen. Oder aber auch auf dem herrschaftlichen Balkon, von dem herab huldvolle Blicke beim frisch ins sauber gespülte Glas gezapften Bierchen über das niedrige Volk schweiften … das Spielgeschehen war sicher nicht ganz so bedeutsam. Wobei wir auch keine besonderen Neuigkeiten verraten, wenn wir schon an dieser Stelle vom glücklichen 2:1-„Heimsiech“ des LFC berichten.

    Die erste Halbzeit – auch die erste Halbzeit der Saison ohne den am Donnerstagabend in gegenseitigem Einvernehmen auf eigenen Wunsch von den Füchsen geschiedenen Trainer Oliver Kieback – sah nach nur sechs Minuten einen verzweifelten Miro Jagatic am Spielfeldrand: Der aktuelle Trainer der Füchse musste mit erleben, dass der durchgehend nicht unbedingt überzeugende Schiri Frank Hegner (Rathenow) einen sogar für eingefleischte LFCer etwas überraschenden Elfmeter gab …

    Lars Vilsvik lochte in seinem letzten Spiel für den LFC (der Spieler wechselt in die 1. Liga in seine Heimat nach Norwegen) unhaltbar für Thomas Dame im Tor der Reinickendorfer ein.

    Alle Strategien der engagiert auftretenden Gastmannschaft waren also über den Haufen geworfen und dazu addierte sich in Spielminute 14 noch das offensichtlich unvermeidbare Pech.

    Im Mittelfeld gab es einen nicht gerade persönlichen Fehler, die Hintermannschaft stand (so sagten es die „Profis“ auf den Rängen) „zu tief“ und der schlitzohrige Lukoki Kalixto kam fast ungehindert zum platzierten Kopfball > Es stand 2:0 und die Messe war schon ziemlich gelesen.

    Die Reinickendorfer aber spielten nicht den auf der Verliererspur befindlichen Underdog, sondern rissen sich wirklich zusammen. Das Spiel entwickelte sich unter Flutlicht auf zwar nicht überrauschendem, aber doch halbwegs anschaubarem Niveau.

    Obwohl die Grün-Weißen tatkräftig dagegen hielten, schafften sie aber dank ihrer Schwäche im erfolgreichen Abschluss nicht, den roten Südberlinern noch vor der Pause einen Gegentreffer aus dem Spiel heraus einzuschenken. Dazu bedurfte es in der 38. Minute eines Foulelfmeters, den der spieltechnisch wieder schwächelnde Astrit Selanci aber sicher versenkte. 2:1 also aus LFC-Sicht

    Im Break zur Halbzeit wird Miro Jagatic seinem Team sicherlich nicht unbedingt die Leviten gelesen, sondern bestimmt eher mentale Aufbauarbeit geleistet haben. Sein Gegenüber Michael Wolf hat seine Stimmbänder sicher etwas stärker strapaziert, denn aus seiner Sicht waren die Gefahren für den LFC schon erkennbar.

    Die Reinickendorfer Füchse setzten auch nach Wiederanpfiff kräftig nach und konnten sich trotz der einen oder anderen Chance des LFC optisch erkennbar überlegen in Szene setzen.

    Aber (und jetzt 5 Euro ins Phrasenschwein) „Wer keine Tore schießt, den bestraft der Gegner“, denn der schoss zwar auch kein weiteres Tor, sondern hielt den Laden hinten dicht und es endete, wie es nicht kommen sollte: die Reinickendorfer Füchse gingen im ersten Spiel der Nach-Kieback-Ära unglücklich geschlagen vom Platz.

    Die Funktionäre aber zog es zur Pressekonferenz im eingangs erwähnten und jetzt wenigsten vorübergehend dem Fußvolk geöffneten VIP-Raum. Dort konnte man dann auch sehen, warum die Bratwurst am Spielfeldrand 2 Euro kostet, denn irgendwie müssen ja die aufgefahrenen Köstlichkeiten für eine Sponsoren-Kompanie, aber nur eine Handvoll Gäste finanziert werden! Oder hatten die ob der partiell nicht so überzeugenden Partie ihrer Heimmannschaft die Futtertröge schon verlassen?

    An dieser Stelle nun der kleine Schwenk zur angesprochenen anderen Seite der Oberliga-Zwei-Klassen-Gesellschaft, zur Partie des BFC Dynamo beim überaus gastfreundlichen, sich aber auf belegte Brötchen und selbst gebackenen Kuchen beschränkenden BAK: Dort gab es am Sonntag im Poststadion das „Haus der offenen Tür“ und eigentlich jeder halbwegs freundliche Besucher durfte sich gemeinsam mit den auch dort nicht minder offiziellen Offiziellen bei heißem Kaffee und alkoholfreien Getränken im VIP-Bereich laben. Also solider Oberliga-Fußball ohne Champions-League-Winke-Balkon …

    Bei den Reinickendorfern mit ihrem rustikalen VIP-Zelt und der heißen Suppe findet sich am nächsten Spieltag (So, 6. 12./13.00 Uhr) der Aufsteiger FSC 63 Luckenwalde zum letzten Spiel der Hinrunde ein. Das Team steht derzeit nach dem 1:1 zu Hause gegen Aufstiegsmitbewerber Energie Cottbus auf Tabellenplatz 7. Die Hausherren am Freiheitsweg, derzeit auf Platz 12, müssen sich also schon etwas anstrengen, um die Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen!

    Aufstellungen:
    LFC Berlin 1892 > Daniel Bittner, Christofer Bräuer, J. Felsenberg, Lukoki Kalixto (88. Seppel Gorajewski), Tim Felsenberg, Florian Haase, Julian Loder, Nicolas Wrobel, Roger Raue (65. Milos Marinkovic), Lars Vilsvik, Bastian Zenk
    Reinickendorfer Füchse > Thomas Dame, Kai Böttcher, Nils-Peter Otto (52. David Nerger), Lukas Groth, Ferdi Goergen, Vahrudin Malkic, Astrit Selanci, Steven Haubitz, Danny Beier, Nidal Swaidan (87. Daniel Feller), Ali Sinan

    Geschrieben von:  yhdk

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