Tennis Borussia, 07. März 2012

 

Lila für Sansibar – Man trägt TeBe

Die Bewohner des kleinen Dorfes auf der Insel Unguja in Sansibar staunten nicht schlecht. Plötzlich war sie wieder da, die weiße Frau aus Deutschland. Wie jedes Jahr. Nur diesmal hatte Angelika etwas ganz Besonderes für die Mitglieder des Sportklubs Jambiani im Gepäck: Einen kompletten Satz TeBe-Trikots!

Den hatten die Trainer des Nachwuchsleistungszentrums des Berliner Traditionsvereins aus dem Eichkamp gestiftet. Mit der Helferin reiste die Tasche dann im Februar 2012 über 7.000 Kilometer weit nach Ostafrika. Lila für Sansibar!

Bei 35 Grad im Schatten wird Angelikas Ankunft groß gefeiert. „Einem geht dabei schon das Herz auf, wenn man vorher an den Häusern vorbeiläuft und die Lebensverhältnisse sieht“, sagt sie. Die meisten der 1,1 Millionen Menschen im Teilstaat Tansanias sind arm. Das Bruttoinlandsprodukt pro Bewohner liegt deutlich unter 400 US-Dollar, das entspricht einem Hundertstel (!) des Deutschen Wertes. Auch die Spieler von Jambiani trugen bisher nur in den Vergleichen mit benachbarten Dörfern verschiedenfarbige T-Shirts. Jetzt läuft man in TeBe auf!

Noch im Vereinsheim, einer offenen runden Hütte mit Strohdach, bittet der anwesende Sheha (ähnlich einem Bürgermeister) Angelika zum Gespräch. Dem großen Dank folgt schnell eine Bitte: „Man habe doch zwei Mannschaften, aber jetzt nur einen Trikot-Satz“, gibt Angelika wieder, „außerdem gebe es ein Sicherheitsproblem. Die Dorfpolizisten können die Verbrecher nicht auf ihren Latschen verfolgen, da zögen sie immer den Kürzeren.“ Das heißt: Sachspenden wie Textilien und Schuhe kann es gar nicht genug geben. Und deshalb wird spätestens mit Angelikas nächster Tour wieder eine lilafarbene Tasche nach Sansibar gehen.

TeBe

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Geschrieben von:  Stephan R.T.