SV Post Telekom Schwerin, 14. August 2008

 

Misof´s Sorgen vor dem Start

Vor dem Saisonstart erklärt Stürmer Helge Misof, warum es beim SV Post Schwerin momentan noch hapert und findet es äußerst schade, dass der Transfer von weiteren Spielern geplatzt ist. Für Misof ist es eine Premiere. In seinem dritten Kreisliga-Jahr muss der Post-Stürmer vor einer Saison erstmals alleine an seiner Kondition arbeiten. Schwerins neuer Trainer Frank Deichmann hat die Vorbereitung ganz im Zeichen ‚Arbeit mit dem Ball’ abgeleistet.

„Jeder weiß, wie er sich professionell vorbereiten muss, da habe ich keine Bedenken“, sagt Misof. Seine Abendgestaltung vor dem Start gegen den MSV Pampow III am Sonntag ist schlicht: „Was essen und früh ins Bett.“ Zermürbende Gedanken könnten ihm jedoch das Einschlafen erschweren. Denn beim SV Post hapert es noch ein wenig. Die Mannschaftsteile sind noch nicht optimal aufeinander abgestimmt, die 2:3-Niederlage gegen den Ligakontrahenten Sülte in der ersten Runde des DFB-Kreispokals war alles andere als glanzvoll.

Misof hat das genau registriert und schlägt im Vorfeld des Saisonauftakts leise Alarm. „Eine Steigerung ist unbedingt notwendig“, hebt der 23-Jährige hervor. „Wir müssen uns darauf besinnen, alles als Mannschaft zu machen. Wir als Stürmer sind genauso zuständig für die Defensive wie die Abwehrspieler. Umso länger wir den Ball vorne halten, desto weniger haben die hinten zu tun.“

Ausfälle über Ausfälle

Das Problem bleiben aber die vielen Ausfälle. Steffen Klatt (Leistenprobleme), Dimitri Awramenko (Knieprellung), Tom Raben (Kreuzbandriss, jetzt Reha) und Misof selbst (Leistenprobleme) fallen definitiv aus bzw. sind nicht in Top-Form. Thomas Jonuscheit und Marcell Lippmann sind zwar wieder voll belastbar, jedoch längst nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. „Die vielen Ausfälle sind natürlich nicht gut. Der Nachteil ist, dass wir uns als kompakte Mannschaft nicht einspielen können. Aber es ist oft so. Verletzungen gehören dazu - wir versuchen das zu kompensieren.“

Um sich richtig zu finden, könne es allerdings auch noch zwei bis drei Wochen dauern. Der Druck ist in jedem Fall immens. Und die Personaldecke dünn - vor allem im Sturm. Hinter Klatt und Misof, wenn er wieder fit ist, kommt niemand mehr.

Deichmann: „Vorerst keine neuen Spieler“

Für das Pokalspiel in Sülte hatte Deichmann einen Kader von 13 Spielern zur Verfügung. „Aber vorerst kommen keinen neuen Spieler mehr“, betont Trainer Frank Deichmann. In Sülte spielten Klatt und Misof durch, Klatt erzielte ein Tor, Misof hinterließ einen guten Eindruck - kein Problem. Doch reicht die Besetzung im Sturm auch für eine Saison, in der der SV Post Schwerin möglichst den Aufstieg schaffen will? Misof muss nachdenken. „Wenn sich kein Stürmer verletzt, reicht es definitiv“, sagt der Schweriner dann. Ansonsten aber wird es eng für die großen Ziele.

Deichmann setzt auf zwei Spitzen

Zumal Deichmann bereits angekündigt hat, „meistens mit zwei Stürmern“ spielen zu wollen.
Nachdem sich Helge Misof aber in dieser Woche als verletzt gemeldet hat und voraussichtlich auch zum Ligaauftakt gegen Pampow nicht zur Verfügung steht, werden schon andere taktische Varianten durchgespielt.

Generell scheint ein 3-6-1 mit zwei hängenden Spitzen, wie eben Tobias Mohr, Christoph Stark oder Jörg Beckmann denkbar. Auch eine weitere Variante sagt Misof zu: „Ich spiele auch das 3-4-3 gerne, weil wir da mehr Unterstützung haben. Mit einem Dreier-Sturm (also zwei offensiven Außenläufern) können wir die Bälle prallen lassen, das ist von Vorteil. Das Mittelfeld ist dann näher bei uns. Das ist nicht schlecht.“

Wie auch immer der SV Post gegen den MSV aufläuft, Deichmann muss nach einem vollkommen unbefriedigenden Pokalauftritt jetzt Motivationstalent und Trainerbegabung beweisen.

Geschrieben von:  Steppo84