VfL Halle 96, 13. September 2011

 

Nach Niederlage beim FC Grün-Weiß Piesteritz die rote Laterne übernommen

Entsetzte Gesichter bei Spielern und Verantwortlichen, sarkastische Fangesänge („Wir ha’m ein Tor geseh’n“) und ein sich in der Pressekonferenz tapfer vor sein Team stellender Trainer Thomas Diedrich. Das alles nach der Vorstellung von zwei Mannschaften welche, zumindest an diesem Tag, nicht mehr als Verbandsliganiveau zustande brachten. Der VfL Halle 96 dabei noch einigermaßen passabel startend und in dieser Phase des Spiels mit Pech und Glück gleichermaßen.

Erst verwehrt Spielleiter Markowitz aus Zwickau den 96ern einen klaren Strafstoß, nachdem Wellington Georg Ströhl im 16er von den Beinen holt (17.) und wenig später kann Maximilian Heyse ein diagonales Zuspiel durch Patrick Selle von der Strafraumgrenze flach im kurzen Toreck zur Führung für die Trothaer verwerten (23.). Es schien für Blau-Rot also alles nach Plan zu laufen. In der nächsten Szene prüft Stephan Neigenfink aus gut zwanzig Metern den Torhüter des FC Grün-Weiß Piesteritz, Lindemann. Dieser kann den Ball nicht festhalten, aber Heyse verzieht den Abpraller (26.). Letzterer kann nur wenig später ein Zuspiel im Mittelfeld nicht unter Kontrolle bringen und der Gastgeber kommt so über die rechte Außenbahn zur bis dahin ersten gefährlichen Situation.

Die auf den zweiten Pfosten geschlagene Flanke wird von einem Piesteritzer aus Nahdistanz Richtung Tor befördert, Rene Hartleib kann in höchster Not noch klären aber im Nachsetzen befördert Freihube die Kugel unter das Tordach (29.). Der VfL Halle 96 ab diesem Zeitpunkt einigermaßen von der Rolle. Indiz dafür, zunehmend schlampige finale Zuspiele und immer wieder hoch vor das Tor geschlagene Bälle, ein Fest für den mittlerweile 39-jährigen Ex-96er Wellington, welcher alles ohne große Mühe abräumen konnte. Letztes Lebenszeichen der ‚Zoologen‘ vor der Pause ein Freistoß durch Ströhl von der linken Strafraumecke auf den langen Pfosten. Lindemann klärt zu einer, von insgesamt zehn Ecken.

In der Halbzeit Auslosung zum Achtelfinale im Landespokal und die Nordhallenser erfuhren von ihrer Dienstreise zu Germania Olvenstedt. Mit der Einwechslung von Benito Baez Ayala wollte 96-Coach Diedrich neuen Schwung in die Offensive seiner Mannschaft und somit die Defensive der Randwittenberger mehr in Bedrängnis bringen. Dieses Vorhaben gelang zumindest teilweise. Nach Flanke von Ricky Wittke hechtet Ströhl im Strafraum zum Ball und befördert die Kugel an den Pfosten (63.). Neigenfink versucht sich halblinks aus der Distanz, genau in die Arme von Lindemann (65.). In einer grenzwertigen Zweikampfsituation kommt dann Neigenfink auf Höhe der Mittellinie zu Fall, ein Akteur der Gastgeber spielt den so verlorenen Ball steil zentral auf Niesar und der behält im 1:1 gegen Hartleib die Nerven – 2:1 für den FC Grün-Weiß Piesteritz (67.).

Für den VfL Halle 96 scheitert Ströhl mit Direktabnahme nach Eckstoß an Lindemann (70.) und Wittkes Versuch mit der Hacke wird auf der Linie geklärt (77.). In einer knapp fünfminütigen Schlussoffensive sollte die endgültige Blamage zwar noch vermieden werden, welches jedoch nicht gelang. Die kämpferische Leistung der Gastgeber triumphierte am Ende über weitgehend einfalllose 96er, die mit der Art und Weise der Spielführung dem Aufsteiger die Vorlage zum ersten Saisonsieg lieferten, sowie sich damit viel Kredit aus dem Pokalspiel gegen den VfB Germania Halberstadt selber verspielten. Für eine im Vergleich erfahrene Oberligamannschaft war das Gezeigte am Ende zu wenig. Eine schlichte Spielanalyse wird hier wohl diesmal nicht genügen, Ursachenforschung trifft es wohl eher.

FC Grün-Weiß Piesteritz: Lindemann – Töpfer (46. Körnig), Naujoks, Wellington, Richter - Freihube, Wiesegart (54. Gerstmann) – Niesar, Witt, Stefke – Hebsacker (80. Klier)

VfL Halle 96: Hartleib – Karau, Rode (39., Huth), Sund, Selle, Stein, Heyse (50., Baez Ayala), Quidzinski (78., Allert), Neigenfink, Wittke, Ströhl

Zuschauer: 420
Tore: 0:1 Heyse (23.), 1:1 Freihube (30.), 2:1 Niesar (67.)

Andreas Jahnecke

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Geschrieben von:  Stephan R.T.