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  • FC 1931 Eddersheim, 30. April 2013

    Pokal-Heimniederlage gegen den 1. FC Eschborn


    Von:  Werner G.

    Eine nicht unerhebliche Zeit lang standen Spiele in Eddersheim auf meiner Sinnlosliste ganz oben, weil wir da (viel zu) oft gespielt haben. In der Liga, im Kreispokal, als neutraler Spielort beim Pokal gegen ganz andere Gegner und natürlich auch noch drei Tage hintereinander bei deren Sommercup-Firlefanz. Quasi der Inbegriff der Langeweile und vielleicht haben wir das Viertelfinale des diesjährigen Kreispokals ja auch seit Dezember – einhergehend mit vier Absagen – deshalb so ewig vor uns hergeschubst.

    Heute konnte man es dann – nach mittlerweile doch einer gewissen verstrichenen Zeit – mal wieder angehen und angehen musste ich in Eddersheim dann auch den nicht ganz so unerheblichen Fußweg. Gar keinen Bock gehabt auf Latscherei und ein zehn Meter nach dem Bahnhof vorbeifahrendes Auto hatte scheinbar keinen Bock auf mich. Immerhin haben sie fröhlich gehupt und die Hände aus dem Dachfenster zum Gruße gestreckt. Es war ein kleines weißes Auto mit Kennzeichen ‚W‘ - nur für den Fall, dass ihr das lest. Es war aber wie gesagt auch sehr klein und womöglich hätte ich da auch gar nicht mehr reingepasst. Sag ich jetzt mal so bzw. rede ich es mir ein. Aber das Glück war (dem gar nicht mal so) Tüchtigen hold, die Schiri-Meise quietschte nur zwei Minuten später an den Straßenrand und warf mich gekonnt neben sich. In Eddersheim gibt es eben nur eine Straße und jeder, der zum Sportplatz will, muss da eben lang. Auch wenn diese nicht gerade kurz ist.

    Brachiale sieben Euro für ein Kreispokalviertelfinale (!!) wurden aufgerufen und das kann man ja wenn überhaupt nur damit begründen, dass sie in Eddersheim etwas klamm sind, weil ihnen wohl die Zuschauereinahmen aus der Oberliga zunehmend abhanden gekommen sind, da sie jede Woche nur auf den Sack bekommen und sich abgeschlagen die Tabelle von sehr weit unten angucken. Hoffen wir mal, dass sie im Pokal ähnlich konsequent agieren…

    Sonst alles beim Alten, halt, nein, Stop: ich bin der Meinung, dass es an der Kopfseite des Platzes (beim Eingangsbereich) ein neues in Beton gegossenes Geländer gibt. Das habe ich doch genau gesehen. Nicht weniger genau habe ich gesehen, dass das Zuschauerinteresse heute bei der Partie des FC 1931 Eddersheim gegen den 1. FC Eschborn 1:3 (Viertelfinale Kreispokal Main-Taunus, ca. 93 Zuschauer, davon ca. 31 Gäste) vermutlich nicht allzu hoch ausfallen würde. Mal Frau Schu angerufen und was erzählt von „hier ist gar nix los“, was sie dann zu der Frage bewog: „was guckst denn du da schon wieder? Kreisliga?“ „Nee, eigentlich gucke ich – wie angekündigt – das Pokalspiel von Eschborn“. Etwas vergesslich, mein Süße. Kurz vor dem Zumba-Training ist sie immer etwas von der Rolle.

    Kickoff, alle Mann feste drauf auf den FC Eddersheim, brannte lichterloh, wurde dann allmählich wieder gelöscht, trotzdem 0:1 in der 28. Minute durch Bari. Dann glimmte die Offensiv erst mal nicht mehr, zumindest nicht unsere, Eddersheim versehentlich einen reingestolpert in der 40. Minute, Pause.

    Einer der Linienrichter gegenüber agierte übrigens ohne Waden, zumindest sah das so aus. Der soll sich mal ein Beispiel an unseren Tonys nehmen: der besteht quasi nur aus Wade. Hälfte eins verbrachte ich gleichermaßen plaudernd wie auch stehend mit dem Klassenleiter in spe „Keiner regiert die C-Klasse mit so harter Hand wie er – Vize“ … (übrigens hätte ich den ersten Spieltag der Saison 2013/14 gerne am Montag, den 01.07. um 15.00 Uhr, denn da findet man sonst immer so schlecht ein Spiel) und die zweite Halbzeit sitzend mit dem Hattersheimer Bluthund, der heute die Lefzen aufgrund eines Schmerzleidens etwas hängen ließ. Aber wofür gibt es denn den fast schon legendären Hundetruppenübungsplatz genau nebenan, wo wie gewohnt wahrhafte Killermaschinen ihre Herrchen quasi reihenweise in der Luft zerfetzten. Da hätte wirklich nur der echte Bluthund (der aus Hattersheim) für Ordnung sorgen können, aber dieser saß ja wie erwähnt etwas (leise in sich hinein) winselnd neben mir und schlürfte (s)ein Biermischgetränk. Statistisch motivierte Frage meinerseits: „Was kostet denn das Bier hier?“ „Mir egal, was das kostet. Hätte mir eh eins geholt“. Wie dekadent. „Du bist ja fast schon wie Robert Geiss“ „Wie wer?“ „Robert Geiss“ „Kenn ich ned“ Offensichtlich gucken Bluthunde einfach nicht so sinnlose Menschen-Sendungen wie ‚Die Geissens‘, sondern wohl eher solch tierische Reality-Shows wie ‚Herrchen gesucht‘ oder so…

    Durchbeißen in diesem Spiel und durch die (alles andere als) hitzige Atmosphäre mussten sich dann auch noch die Spieler des 1. FC Eschborner und ich war überzeugt, dass dies auch gelingen würde. Übrigens annähernd in Bestbesetzung, weshalb wohl die Eddersheimer auch wussten, dass sie verlieren würden und Eschborn dies auch wussten, weshalb das Drumherum an der Staustufe heute ja so was von emotionslos war, dass vermutlich auch eine Champions-League-Übertragung nicht sehr viel langweiliger gewesen wäre. 1:2 durch Pascal ‚der streichelnde Zuckerfuß‘ Hertlein in der 54. Minute und da muss ich dann doch mal ein wenig weiter ausholen, denn unglaublicher Weise haben wir mal einen Elfer zugesprochen bekommen. Ein phänomenal seltenes Ereignis, das vom Eschborner Spieler – sozusagen gänzlich ohne Übung in derartigen Stresssituationen - souverän für das Erzielen der Führung genutzt wurde. Findik reichte dann in der paarundsiebzigsten Minute (kann es auf meinem Zettel nicht so ganz entziffern) das Dritte noch nach. Ende, Aus, der nächste Knaller steigt in Hornau, hüstel…

    Um eine Mitfahrgelegenheit hatte ich mich nun gar nicht gekümmert, weshalb ich um den Rückweg zum Bahnhof nun vorerst auch nicht umhin kam, aber damit es nicht ganz so langweilig wird, habe ich mal einen anderen Laufweg (also die zweite Straße Eddersheims) gewählt. Hervorragende Entscheidung, 150 Meter vollbracht, schon katapultierte mich der Herr Schädlich auf den Beifahrersitz und rüttelt mit mir nach Eschborn. Danke dafür. Leider rüttelte es wohl zu arg, denn meine heilige Plastikflasche konnte ich nach dem Aussteigen nicht mehr finden. Der Verlust des Inhaltes ist ja noch gut zu verschmerzen, aber die pfandfreie Flasche an sich ist eine antiquarische Rarität sondergleichen. „Schääääääädlich, guck doch mal bitte in deinen Fußraum, ob die da ist. Kannst sie auf dem Weg zur Arbeit auch gerne leer trinken, (und wer den Äppler-Liebhaber Schädlich kennt, der wird wissen, dass es genau dies auch tun wird), aber das keimige Drumherum brauche ich noch.

    amaschu.de

    Geschrieben von:  Werner G.

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