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  • VfL Halle 96, 30. März 2011

     

    Punkt gewonnen, Lok dampft enttäuscht nach Hause


    Von:  Stephan R.T.

    Es war angerichtet, zum siebenten Vergleich zwischen dem VfL Halle 96 und dem einstigen Europapokalfinalisten aus Leipzig (1987). Knapp 1.000 Zuschauer und dazu strahlender Sonnenschein über dem ‚HWG-Stadion am Zoo‘. Spielerisch konnte das Städtederby jedoch nicht mit den idealen Rahmenbedingungen mithalten, wie beide Trainer Mike Sadlo und Thomas Diedrich auf der Pressekonferenz übereinstimmend bilanzierten.

    Der 1. FC Lok Leipzig aber mit dem besseren Start. Seipel schließt ein Zuspiel im 16er der Hallenser von halblinks ab. Das Spielgerät rauscht am langen, unteren Toreck vorbei (2.). Nach einem Freistoß durch Lok- Kapitän Görke, köpft Fraunholz den Ball völlig unbedrängt in die fangbereiten Arme des wiederum überzeugenden Rene Hartleib im Tor der ‚Zoologen‘ (9.). Die erste Offensivaktion der Gastgeber wird auf Höhe Mittellinie durch Foulspiel unterbrochen. Den fälligen Freistoß schlägt Kapitän Nico Stein hoch vor das Leipziger Tor. Jubilar Stefan Karau, vor dem Anpfiff für seinen 100. Pflichtspieleinsatz in der Vorwoche geehrt, vollendet per Kopf über Lok-Hüter Evers zur Führung für Blau-Rot (13.).

    Eine Antwort bleiben die Probstheidaer aber nicht lange schuldig. Erst rettet Hartleib mit Riesenreflex einen Schussversuch aus dem Gewühl zum Eckstoß (21.). Zehn Minuten später ist aber auch er machtlos gegen einen Abschluss von Görke aus etwa 18 Meter Torentfernung (31.). Mit diesem Remis ging es dann in die Pause und nach dieser setzte David Reich das erste Signal. Sein Freistoß vom linken Strafraumeck verfehlte sein Ziel jedoch einigermaßen deutlich (51.). Ein Patzer der 96-Defensive sorgte dann zu allem Überfluss für die Führung der Gäste. Bei einem Freistoß von der rechten Außenbahn spekulierte man auf Abseits von zwei Lokakteuren, von denen Seipel den Blackout zu nutzen verstand. Völlig allein gelassen hatte Seipel keine Mühe in Mittelstürmerposition aus knapp fünf Metern einzunetzen (54.).

    Eine Schockwirkung hinterließ der Rückstand bei den Trothaern nicht. Wenn auch spielerisch nicht alles nach Wunsch lief, so blieb 96 mit viel Einsatz aber weiter im Spiel. Mit einem Freistoß scheiterte Stephan Neigenfink nur knapp am stark reagierenden Evers, welcher den Ball aus dem oberen Torwinkel kratzt (61.). Nach dem folgenden Eckstoß signalisierte der Assistent Spielleiter Michael Jäntsch eine Unregelmäßigkeit, absolute Stille im Stadion, keiner auf dem Platz und den Rängen hatte etwas gesehen und nach erfolgter Rücksprache zeigte Jäntsch auf den Punkt. Neigenfink führte aus und unhaltbar für Evers fand der Ball sein Ziel im unteren rechten Toreck zum 2:2-Ausgleich (63.). Wenig später foult der gelbbelastete Devaty Karau auf Höhe Mittellinie mit der Konsequenz Gelb-Rot (66.).

    Nun kam noch einmal richtig Emotion in ein bereits unterhaltsames Derby. 96 versuchte nun häufig über Konter zum Erfolg zu gelangen und Chancen wahren da. Der eingewechselte Stefan Maruhn legt per Kopf auf Steve Braun ab, welcher aus elf Metern knapp verfehlt (68.). Zwei Minuten später wird Evers im 16er ausgespielt, der Ball kommt zu Neigenfink, dieser schlägt noch einen Haken und zielt am leeren Tor um Zentimeter vorbei (70.). Neigenfink schickt Braun auf die Reise, der Youngster zielt aus etwa 14 Metern zu hoch (72.). Kapitän Stein schickt Patrick Selle, welcher an Evers scheitert, den Abpraller befördert Georg Ströhl um Zentimeter am Lok-Tor vorbei (82.). Dann ist es nochmals Braun welcher nach Freistoß Hartleib aus Nahdistanz und kurzem Winkel an Evers scheitert (84.).

    Dann war Schluss und einige wenige Lokanhänger im Bereich der Haupttribüne meinten ihren Frust mit Verbalattacken gegen den Anhang der 96er abbauen zu müssen. Die Situation entspannte sich jedoch schnell, auch weil Ex-Lokpräsident Kubald sich schlichtend einsetzte. Der Großteil des blau-gelben Anhangs sorgte aber für gute Stimmung. Auf der Pressekonferenz stand dann der Strafstoß im Brennpunkt.

    Auf Anfrage antwortete Lok-Coach Sadlo: „Ich weiß nicht, was der Herr Schiedsrichter hier und in einigen anderen Szenen gesehen haben will, unabhängig davon bekommen wir aber nach wie vor zu billige Gegentore.“ Sein gegenüber Diedrich meinte: „Ich gehe erst einmal davon aus, dass der Schiri weiß, was er entscheidet, auch wenn ich an die Szene vor dem Rückstand denke. Aber auch hier lag der Fehler in erster Linie bei uns.“ Aufklärung konnten dann auch die Bilder des MDR nicht liefern, so dass die Szene vor Minute 63 eventuell eines der großen Geheimnisse des Fußballs bleiben wird.

    VfL Halle 96: Hartleib – Karau, Quidzinski, Sund, Huth (45. Wittke) – Ayala (60. Ströhl), Selle, Stein, Braun – Reich (60. Maruhn), Neigenfink

    1. FC Lok Leipzig: Evers – Werner, Görke, Knoof, Seifert – Seipel, Mende (41. Brodkorb), Devaty, Kieback (67. Heusel) – Schulz (86. K. Adam), Fraunholz

    Gelb-Rot: Devaty (66./Lok/wiederholtes Foul)
    Zuschauer: 941 (zahlende), davon ca. 500 aus Leipzig
    Torfolge: 1:0 Karau (13.), 1:1 Görke (31.), 1:2 Seipel (54.), 2:2 Neigenfink (63., Elfmeter)

    Andreas Jahnecke

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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