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  • Bad Doberaner SV `90, 26. November 2008

    Punkteteilung im Derby


    Von:  Vize

    Bad Doberaner SV - FSV Kühlungsborn 3:3 (1:1)

    Als Spielertrainer Ronny Susa am vergangenen Donnerstag das Training
    beendete, war es nicht wie sonst. Er holte die anwesenden Spieler zu
    sich und verblueffte mit einer Marschroute, die zunaechst fuer
    reichlich Witzeleien innerhalb der Mannschaft sorgte. Die vergangenen
    Partien wurden sang- und klanglos verloren, gegen Mannschaften, die
    keineswegs besser nur selbstbewusster waren. Eintracht Schwerin II
    spielte vor zwei Wochen hoch und runter, mehr schlecht als recht, aber
    gewann am Ende problemlos 3-0. Im darauffolgenden Spiel in Kroepelin
    praesentierte sich der DSV keineswegs besser, eher noch schlechter und
    aengstlicher. Endergebnis 4-0 fuer Kroepelin.
    Susa munterte seine Hobbykicker auf. Er setzte nicht nur verbal einen
    Schlussstrich unter die bisherige Saison, in der lediglich drei
    Unentschieden erreicht wurden. "Gegen den FSV Kühlungsborn machen wir
    alles anders, wir treffen uns frueher, werden neue Trikots anziehen
    und weitere Sachen ausprobieren", so der Uebungsleiter, der damit die
    Motivation und den direkten Blick auf das Spiel erhoehen wollte.
    Die Kabine des DSV war am Sonnabend noch die selbe, aber die
    Vorbereitungsphase vor dem Derby nicht alltaeglich. Die
    Mannschaftsbesprechung wurde von Susa gehalten, der mit unorthodoxen
    Methoden und in Christoph-Daum-Manier an das kommende Spiel
    appellierte. Die Mannschaftsaufstellung wurde erst nach dem Aufwaermen
    und somit Sekunden vor dem Anpfiff verraten, die taktische Ausrichtung
    war dagegen schon lange bekannt. In einem 3-2-2-3 liefen die
    Muensterstaedter auf. Das System gab viele flexible Moeglichkeiten, um
    den Gegner zu irritieren. Irritiert und fast unveraendert zeigte sich
    jedoch der DSV in den ersten Minuten. Der Favorit aus dem Dorf nebenan
    spielte sich nach fuenf Minuten ueber deren rechten Angriffsseite nach
    vorne, flankte von der Grundlinie und traf in Person von Rico
    Keil(5.), dem gefaehrlichsten Angreifer der Liga. Zwei individuelle
    Fehler ebneten den Weg fuer den FSV. "Aber wozu der ganze Aufwand",
    schien Susa zu denken, als er nur wenige Minuten spaeter Zabel auf
    der rechten Seite den Ball in den Lauf spielte. Dieser flankte
    mustergueltig auf den "langen Pfosten", wo Mario Wohlgethan in
    klassischer Stuermermanier einen schoenen Flugkopfballtreffer
    erzielte(8.). "Hoffentlich dafuer", waren Susa's jetzige Gedanken.
    Doberan zeigte sich nun praesenter und aufgeweckter. Es war ein Derby,
    wie es von den meisten nicht erwartet wurde-ein Spiel auf Augenhoehe.
    Doberan haette bis zur Pause das zweite, vielleicht sogar dritte Tor
    nachlegen muessen. Susa, der kurz vor der Pause das allein und leer
    stehende Gehaeuse nicht traf, mochte sich wohl in dem Moment nicht an
    die Vergangenheit zurueck erinnern. Sie holte ihn nach der Pause aber
    wieder ein. Nur Minuten waren gespielt und Rene Schultz nutzte
    taktische Fehler des DSV. Er erzielte den Treffer, den sein
    Sturmkollege Keil vorlegte(46.). "Wie du mir, so ich dir" war
    scheinbar die Devise der Beiden. Nur kurze Zeit spaeter bereitete
    Schultz vor und Keil traf(55.). Wiederum ein taktischer Fehler des
    DSV. Wie Bill Murray in "Und taeglich gruesst das Murmeltier" kamen
    sich die Akteure des DSV vor. Einen zwei Torerueckstand gegen einen
    Favoriten aufzuholen, der nun mehr und mehr die Initiative uebernahm,
    war fast unmoeglich. Aber auch nur fast, denn Niemann und seiner
    Arroganz war es zu verdanken, dass Doberan zurueck ins Spiel fand.
    Einmal sah er gelb wegen Meckerns, einmal wegen seiner aufreizenden
    Art Fussball zu spielen; gelbrot(62.). Die Ueberzahl wurde ausgenutzt
    und Trainer Torsten Plaschke fuer sein glueckliches Haendchen
    belohnt. Nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung(65.) setzte
    sich Andre Grenz nach feinem Zuspiel von Paul Neumann durch und schob
    den Ball ueber die Linie(71.). Scheinbar war doch etwas anders an
    diesem Tage in der Stadt, die als Kurort bekannt ist. Grenz, der einen
    guten Tag erwischte und daher nicht nicht vom Gegner zu halten war,
    nutze seine Einwechslung, um Werbung in eigener Sache zu machen. Kurze
    Zeit spaeter enteilte er seinem Gegenspieler, konnte nur gefoult
    werden und legte damit den Ball fuer Ronny Susa parat, der mit seiner
    Ausfuehrung des Freistosses den Neuanfang einlaeutete. Ein flach
    ausgefuehrter Ball, der an Freund und Feind ins lange Eck schlitterte
    und den Ausgleich herstellte(76.). Der Schluss des Spiels wurde von
    beiden Seiten hektisch gefuehrt. Der DSV war mit dem Punkt zufrieden,
    der FSV haderte mich sich selbst. In der 80. Minute wollte Mathias
    Kaiser, dass das Spiel in Gleichzahl beendet wird. Er legte den
    schnellen auf ihn zulaufenden Keil kurz vor dem Strafraum und sah
    ebenfalls die Ampelkarte. Der darauffolgende Freistoss brachte einen
    Abseitstreffer, den der solide Schiedsrichter zurueck pfiff.
    Der DSV geht nun gestaerkt aus diesem Saisonhighlight und mentalen
    Sieg hervor. Ob Susa die Mannschaft durch den Neuanfang kuriert hat,
    wird sich in den naechsten Spielen zeigen, zumindest hat er mehr
    Einsatzbereitschaft und Willen aus den Spielern kitzeln koennen.

    DSV: Scheibner - Kaekenmeister, Borchardt, Kaiser - Schulz, Frueh -
    Zabel, Kuehl - Susa, Wohlgethan(65.Grenz), Neumann(89.Heldt)

    Geschrieben von:  Vize

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