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  • 18. November 2006

     

    Stahl Brandenburg: Den Kontakt nach ganz oben abreißen lassen


    Von:  Systema

    Der FC Stahl Brandenburg tritt auf der Stelle. Zwar blieb die Mannschaft auch im achten Spiel hintereinander ungeschlagen. Doch gab es in den letzten fünf Spielen nur einen Sieg. Durch das 1:1 gegen den SV Zehdenick rutschten die Kicker vom Quenz auf den achten Tabellenplatz ab. Rassige Zweikämpfe, zahlreiche Torszenen, tolle Stimmung – all das sahen die 201 Zuschauer lange nicht.

    In der ersten Viertelstunde neutralisierten sich die Mannschaften. Beide schossen zweimal in Richtung des gegnerischen Tores, versprühten aber keine Gefahr. Dies taten die Zehdenicker dann erstmals nach 18 Minuten. Friedrich hatte sich rechts gegen drei Brandenburger Abwehrspieler sehr schön durchgesetzt und spielte auf den freistehenden Wilke, dieser schoss aus der Drehung jedoch knapp neben das Krüger-Tor. Drei Minuten später kam Stahl erstmals gefährlich in den Zehdenicker Strafraum. Kahls Flanke nach einem schönen Solo über 30 Meter wurde kurz vor dem einköpfbereiten Schumacher aber abgefangen. Nach 24 Minuten brachte Chrabaszcz einen Freistoß gefährlich vors Krüger-Tor, den der Stahl-Keeper im letzten Moment abwehren konnte. Leider verletzte sich der Zehdenicker Mittelfeldspieler dabei und musste eine Minute später ausgewechselt werden. Nach 27 Minuten dann Jano Mebes. Er brach auf rechts durch, die Stahl-Fans hatten den Torjubel schon auf den Lippen, doch der starke Zehdenicker Schlussmann kratzte den Ball noch aus dem Winkel. Bis zur 45. Minute gab es dann nur noch einen harmlosen Fernschuss durch Nachtigall, dann aber hätte Kahl fast das 1:0 erzielt. Doch FVZ-Torwart Grünberg klärte zur Ecke. Nach dieser dann kommt Wilhelm im Strafraum zu Fall. Schieri Seidel sah das Foul aber nicht als strafstoßwürdig an. Wenngleich er in dieser und noch manch anderer Situation daneben lag, bot Seidel insgesamt eine gute Leistung in einem fairen Spiel.

    Mit Beginn der zweiten Hälfte kam eine andere Stahl-Elf auf das Feld, die nun schnell und zielstrebig nach vorne spielte, die Zehdenicker zeitweise in ihrer eigenen Hälfte einschnürte, und vor allem die Entscheidung suchte. Keine Minute war gespielt, als der eingewechselte Fabricio nach einer Mebes-Flanke das Tor nur knapp verfehlte. Mebes selbst hatte in der 49. Minute die bis dato größte Chance des Spiels. Er spielte einen Zehdenicker Abwehrakteur und den Torwart hervorragend aus, bis ihm vor dem verwaisten Tor, freilich aus spitzem Winkel, die Nerven versagten und der Ball deutlich daneben ging. Für die einzige gefährliche Zehdenicker Szene in dieser Spielphase bedurfte es eines Ausrutschers von Sascha Tiller, den Schuss des freistehenden Wilke parierte Krüger jedoch in Klasse-Manier. Überhaupt rutschten die Spieler beider Mannschaften häufig aus, die Bodenverhältnisse waren insgesamt schwierig. Nach 55 Minuten wieder Stahl. Raycev setzte sich auf rechts schön durch, seinen Pass ins Zentrum konnte Tiller jedoch nicht verwerten und setzte den Ball knapp neben das Tor.

    Auch wenn Stahl in dieser Phase absolut spielbestimmend war, so blieben die Zehdenicker immer brandgefährlich. Einen Schuss von Friedrich nach 57 Minuten blockte der abermals starke Kräuter ab, genau vor die Füße von Stefan Elor. Dessen Versuch ging knapp über die Querlatte, es sollte die einzige Chance des sonst so torgefährlichen Mittelfeldspielers bleiben. Zwei Minuten später das 0:1. Aus dem Mittelfeld hervorragend freigespielt, setzte sich Bunk gegen seinen Gegenspieler durch und überwand den chancenlosen Krüger aus Nahdistanz. Stahl wirkte kurz geschockt und konnte anschließend froh sein, dass ein Schuss von Seeger völlig missglückte, ja sogar ins Seitenaus ging. Nachdem die Zügel wieder angezogen wurden, folgte das 1:1. Raycev war auf rechts unbedrängt und zog aus 25 Metern ab. Grünberg streckte sich vergebens, und der Ball schlug genau im linken, langen Eck ein. Im Gegenzug schon wieder die Zehdenicker. Dennis Friedrich, bisher neun Saisontreffer, setzte den Ball knapp neben den Stahl-Kasten. Beim Schuss stieß er mit Stahl-Kapitän Lars Bauer zusammen. Nach einem lauten Aufschrei deutete zunächst vieles auf eine schlimme Verletzung hin, Bauer konnte nach wenigen Minuten aber weiterspielen. In der 74. Minute dann die vermeintliche Führung. Kahl dringt von der linken Seite in den Strafraum ein und bedient den allein auf weiter Flur stehenden Raycev mustergültig. Doch der Bulgare, der sich die Ecke aussuchen kann, handelt überhastet und schießt den gegnerischen Tormann an. Wie aus dem Nichts kam der Tabellendritte wieder zu einer Chance. In der 81. Minute traf Manzel das Außennetz. Nach 86 Minuten wieder eine brenzlige Situation im Zehdenicker Strafraum. Raycev kommt nach einem harmlosen Rempler zu Fall – zu offensichtlich für Seidel, um einen Elfmeter zu pfeifen. Eine Minute später wieder eine gute Szene für Stahl. Kahl errennt sich den Ball und schießt, übersieht aber den besser postierten Wilhelm und nimmt diesem eine klare Einschussmöglichkeit. Eine gute Szene der Zehdenicker konnte kurz vor Schluss per Kopf geklärt werden. Dann die dramatische Schlussminute. Nach einer mustergültigen Koch-Flanke taucht Youngster Taube plötzlich frei vor dem Zehdenicker Tor auf. Trotz artistischer Einlage verpasste er es aber, aus einem guten Debüt einen Einstand nach Maß zu machen. Als alles schon auf den Schlusspfiff wartete, noch einmal der Gast. Nachdem ein Stürmer nicht angegriffen wurde, kommt Bunk von der Strafraumgrenze zum Schuss und versucht, Krüger zu überlupfen. Doch mit einer tollen Hechtparade bewahrte dieser seine Mannschaft vor einer Niederlage, unmittelbar danach pfiff Seidel das Spiel ab.

    Fazit: In einem mittelmäßigen Spiel, das nach der Pause eine deutliche Steigerung erfuhr, wurden wieder zwei Punkte verschenkt. Zehdenick war zwar über 90 Minuten immer gefährlich, zeigte sonst aber nichts, was einer Spitzenmannschaft würdig war. Stahl hätte durch das höhere Engagement in der zweiten Hälfte den Sieg verdient gehabt, insgesamt geht das Ergebnis, obwohl Stahl phasenweise überlegen war, in Ordnung. Der FC Stahl hat damit gegen die drei Top-Teams der Liga jeweils unentschieden gespielt. Bis auf die zweite Hälfte gegen Kuckuck war man in diesen Spielen gleichwertig, zum Teil sogar die bessere Mannschaft. Deshalb ist es verdammt bitter, auf diese Mannschaften in der Tabelle einen so großen Rückstand zu haben. Die Saison aber ist noch lange, und vor der Winterpause sind noch neun Punkte zu verteilen. Stahl muss am kommenden Samstag in Sachsenhausen und danach daheim gegen Eberswalde II und Nauen antreten. Die Chancen, dass das Punktekonto vor Weihnachten noch um den einen oder anderen Punkt anwächst, stehen also gar nicht schlecht…

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer, Kräuter (G), Schimpf, Wilhelm – Nachtigall, Tiller (ab 70. Taube), Schumacher (ab 46. Fabricio) – Raycev, Kahl, Mebes (ab 79. Koch)

    Zuschauer: 201, darunter zwei Zehdenicker
    Tore: 0:1 Bunk (59.), 1:1 Raycev (67.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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