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  • 23. April 2006

     

    Stahl Brandenburg: Zittersieg gegen Laubsdorf


    Von:  Systema

    Es wäre wohl die Krönung einer rabenschwarzen Woche für den FC Stahl Brandenburg gewesen, wenn das Spiel in der 82. Minute beendet gewesen wäre, kurz nachdem Laubsdorfs Holger Fraedrich nach einer Flanke das 3:3 per Kopf erzielte. Symptomatisch für die Probleme der Brandenburger, denn die vergangenen Tage zerrten an den Nerven: Zum einen gab es mit dem Einsatz von Kevin Daszenies nach der fünften gelben Karte im Spiel gegen Guben (1:1) einen folgenschweren Fehler, der nun den Punkt kosten könnte, zum anderen beschäftigt Dieter Jording, Staffelleiter der Verbandsliga Brandenburg, das am 5. April abgesagte Spiel gegen Optik Rathenow. Er geht Hinweisen nach, die behaupten, dass das Stadion am Quenz bespielbar gewesen wäre und somit eine Wettbewerbsverzerrung stattgefunden hätte.

    Beide Angelegenheiten werden am Mittwoch vor dem Sportgericht in Grünheide verhandelt. Das ist auch der Grund, weshalb das Nachholspiel gegen Optik Rathenow, das am Mittwoch stattfinden sollte, bereits zum dritten Mal abgesagt wurde. Weiterhin wartet man beim FC Stahl sehnsüchtig auf die Rückkehr der Bulgaren Milanov und Raychev, bei denen es noch immer Probleme mit den Formalitäten zur Wiedereinreise gibt. Der noch vor einer Woche vermeldete Neuzugang Nesterov wurde bereits in die Heimat zurückgeschickt, da er sich im Training verletzte und somit keine Verstärkung für den FC Stahl gewesen wäre.

    Nach den 90 Minuten vom Samstag jedoch fanden diese Querelen kein Gewicht in den Gemütern von Fans, Spielern und Verantwortlichen des FC Stahl. Drei wichtige Punkte im Abstiegskampf waren gewonnen. In der 88. Minute behielt A-Juniorenspieler Chris Brandl die Nerven und verlud Laubsdorfs Keeper Andreas Römer eiskalt. Kurz zuvor wurde Steffen Kräuter im Strafraum touchiert und zu Fall gebracht worden. Nicht jeder Schiedsrichter hätte in dieser Situation auf Strafstoß entschieden, aber Thoralf Schwarz zeigte nach kurzem Blickkontakt mit seinem Assistenten auf den Punkt. Eine „Kann-Entscheidung“, möglicherweise begünstigt durch das permanent unsportliche und respektlose Verhalten der Laubsdorfer. Bereits seit der 48. Minute spielten die Gäste zu zehnt, Ex-Bundesligaprofi Sven Benken (Werder Bremen, Hansa Rostock) musste nach einer Schiedsrichterbeleidigung das Feld verlassen. Sehr zum Unverständnis vom Laubsdorfer Mannschaftsleiter Wilfried Bartel: „Es hat sich in der Verbandsliga noch kein Schiedsrichter gewagt, Benken vom Platz zu stellen...“. Der Oranienburger Referee ließ sich jedoch nicht beeindrucken. Zu diesem Zeitpunkt führte der FC Stahl bereits 2:0 durch einen Doppelschlag von Martin Kahl. In der 18. Minute konnte er einen Foulelfmeter verwandeln, in der 30. stand er am langen Pfosten goldrichtig und verwertete eine Flanke von Nico Wilhelm, der mit vollem Einsatz ins Spiel ging. Überhaupt waren im chancenreichen Spiel der Brandenburger schöne Spielzüge und unbedingter Siegeswille zu erkennen. So hatten Gühne, Kahl und Petkov weitere Möglichkeiten. Auf der Gegenseite scheiterten Benken und Attila Szobonya an Markus Jurzik im Stahl-Gehäuse.

    In der zweiten Hälfte setzte Laubsdorf die ersten Akzente. Mit der ersten Chance bereits schaffte es Mathias Jäckel per Kopf in der 56. Minute den Abstand zu verkürzen. Stahl ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und spielte weiterhin nach vorn. Hier hätte man frühzeitig den Sack zu machen können, denn es ergaben sich Chancen im Minutentakt. Daniel Schimpf setzte einen Kopfball an den Pfosten, Nico Wilhelm scheiterte freistehend am guten Reflex von Andreas Römer im Tor der Laubsdorfer. Ivo Petkov dann konnte eine Eingabe von André Leimbach, der sich an der Außenlinie gut durchgesetzt hatte, zum 3:1 einschieben. Während die 360 Zuschauer auf der Tribüne ihre Mannschaft feierten, erspielten sich die Blau-Gelben ein leichtes Übergewicht. Nach einer Flanke köpfte Raik Kurzawa in einer unübersichtlichen Situation im Strafraum den Brandenburger Thomas Janke so an, dass dieser das Leder ins eigene Netz abfälschte. Trotz der individuellen Fehler und der mangelnden Chancenverwertung überwog jedoch die Freude nach den eingangs beschriebenen Szenen. Drei wichtige Punkte im Abstiegskampf sind sicher. Bernd Kuhlmey, Schatzmeister des FC Stahl und seit gestern wieder im Sprecherturm tätig, sah sich angesichts des turbulenten Spiels einem Herzinfarkt nahe, vielen anderen erging es ähnlich. Nach Möglichkeit soll der Klassenerhalt nicht erst am letzten Spieltag perfekt gemacht und ein Herzschlagfinale vermieden werden. Nun heißt es für die Märzke-Truppe die Ärmel hochzukrempeln und auf diesen Erfolg aufzubauen. Allerdings werden die Gegner nicht leichter. Am Samstag geht es zum unbequemen Tabellendritten nach Schwedt, bereits am darauf folgenden Montag zur wiedererstarkten Viktoria nach Frankfurt.

    Stahl Brandenburg spielte mit: Jurzik – Bauer – Schimpf, Sommerlatte, Janke, Gühne – Daszenies, Petkov (ab 72. Kräuter) Leimbach (ab 63. Brandl), Kahl (ab 81. Müller), Wilhelm

    Torsten Gränzer

    Geschrieben von:  Systema

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